Ulm News, 12.10.2024 23:38
Buzzerbeater entscheidet Offensivspektakel
Mit dem letzten Wurf der Partie verliert ratiopharm ulm in Bamberg mit 103:100 und scheidet somit nach wettbewerbsübergreifend sechs Siegen in Folge nun im Pokalachtelfinale aus.
Die Uuulmer brannten in der Anfangsphase des Pokalkrachers ein wahres Offensivfeuerwerk ab, brillierten mit schnellem Teambasketball, was elf Assists nach den ersten zehn Minuten untermauerten – nach dem ersten Viertel standen bereits 31 orangene Punkte auf dem Scoreboard. Mitte des zweiten Spielabschnitts erlosch das offensive Feuer jedoch etwas und Bamberg verkürzte vor der Halbzeitpause bis auf fünf Zähler. Nach der Pause zeigten sich die Hausherren in der Offensive verbessert und stellten die Defensive der Ulmer nun vermehrt vor Problemen. Auch die spielerische Leichtigkeit aus dem ersten Viertel ist abhandengekommen, dementsprechend suchte das Team von Trainer Ty Harrelson rund um die Schützen Alfonso Plummer (23 Punkte) und Justinian Jessup (19 Pkt.) häufig den Abschluss von jenseits der Dreipunktelinie. Insbesondere Plummer lief in der Schlussphase komplett heiß und war mit seinen erfolgreichen Dreiern hauptverantwortlich, dass die Ulmer die Chance auf den Sieg bis zur letzten Sekunde wahren konnten.
Keymoment: Irre Aufholjagd wurde nicht belohnt
Nach dem Korberfolg von Filip Stanic (Bamberg) in der 36. Spielminute betrug der Ulmer Rückstand sieben Punkte. Mit seinem dritten erfolgreichen Dreier binnen drei Minuten egalisierte Plummer den Spielstand allerdings in der letzten Spielminute. Die Bamberger antworteten unmittelbar mit einem Mitteldistanzwurf und erneut ist es Plummer, der per Korbleger ausglich – die Fernsehbilder zeigten auf, dass ein Bamberger beim Blockversuch etwas zu spät kam und den Ball berührte, als dieser bereits das Brett berührte. Die Schiedsrichter ließen den Block jedoch gelten und im Anschluss wuchs der Rückstand auf drei Zähler. Mit sechs Sekunden auf der Uhr erhielten die Uuulmer nochmals den Ball und nach Zuspiel von Jessup glich Marcio Santos aus. Jedoch reichten den Hausherren lediglich 2,5 Sekunden um sich einen freien Abschluss zu erspielen und diesen in Person von Ronaldo Segu (22 Punkte) zum Leid aller Ulmer zu treffen.
Keyplayer: Dreierquote wie aus einem Videospiel
Eine Quote von 77,8% und das bei einem hohen Output von neun Versuchen von außen ist absolut besonders. Alfonso Plummer avancierte mit insgesamt sieben erfolgreichen Dreiern und 23 Punkten zum Topscorer, hielt dabei das Team im letzten Viertel im Spiel. Zusätzlich legte der Distanzschütze vier Rebounds, vier Assists und einen Steal auf. Auch Spielgestalter Ben Saraf knackte die 20-Punkte-Marke und kam ebenfalls auf vier Assists und einen Steal. Ein weiterer Ruhestifter in der Ulmer Offensive war Justinian Jessup, der allen voran im ersten Viertel glänzte und im letzten Viertel wichtige Würfe verwandelte. Am Ende stehen 19 Punkte, vier Rebounds, sechs Assists und zwei Steals im Statistikbogen.
Spielverlauf
Die Uuulmer starteten offensiv herausragend in die Partie, wandelten vier der ersten fünf Angriffe in Zählbares um. Insbesondere Justinian Jessup befand sich erneut früh auf Betriebstemperatur, zeigte sich sehr präsent und steuerte sechs schnelle Punkte bei. In der Anfangsphase gab das Team zudem den Ton unter den Brettern an – während die Ulmer nach drei gespielten Minuten bereits acht Rebounds einsammelten (davon fünf am offensiven Brett), stand bei den Bambergern lediglich ein Rebound zu Buche. Anschließend fanden die Hausherren jedoch besser in die Partie, allen voran in der Offensive spielten die Baskets munter mit und ließen somit die Ulmer zunächst nicht davon ziehen. In den letzten zwei Minuten des ersten Viertels drehte das Team angeführt von Alfonso Plummer nochmals eine
n Gang hoch. Der Puerto-Ricaner war nicht zu stoppen, versenkte seine ersten drei Versuche von außen allesamt und knackte bereits in diesem Viertel die 10-Punkte-Marke. Mit einem 10:2 Lauf zogen die Uuulmer doch davon, stellten erstmals auf eine zweistellige Führung. Zu Beginn des zweiten Viertels fing das Team an zu zaubern – erst hagelte es einen weiteren Plummer-Dreier und in der nächsten Sequenz bediente Jessup den eingelaufenen Noa Essengue per Alley-oop-Anspiel und der junge Franzose vollendete dieses Play sehenswert mit einem krachenden Dunk. In der Folge gelangen solche spielerische Kunstwerke allerdings nicht mehr und die Hausherren bissen sich mit einem 12:2 Lauf bis auf fünf Punkte heran. Sinnbildlich für den bisher effizienten Auftritt von jenseits der Dreipunktelinie (8/15 – 53,0%) verwandelte Ben Saraf wenige Momente vor der Pause einen ansatzlosen Wurf vom Parkplatz (HZ, 51:46).
Die Bamberger kamen mit viel Energie und enormer Offensivpower aus der Kabine. Vor allem das Backcourt-Duo der Hausherren um Kyle Lofton und Ronaldo Segu sorgte mit entschlossenen Attacken in Richtung Korb und dem Gefühl für die Distanzwürfe für Gefahr. Beide Teams gingen punktetechnisch weitestgehend im Gleichschritt voran, somit blieb eine enge Ulmer Führung zunächst bestehen. Binnen zehn Sekunden erlaubte das Team von Trainer Ty Harrelson fünf Punkte und verlor unmittelbar vor dem Schlussabschnitt die Führung. Der erste Scoringlauf gehörte den Baskets, die mit einem 9:2 Lauf bis auf neun davon zogen. Ein anschließendes And-One-Play von Jessup, ein Defensivstopp und ein erfolgreicher Korbleger von Ben Saraf brachte die Ulmer Hoffnung jedoch rasch zurück. Die Schlussphase entwickelte sich zu einem wilden Ritt: Plummer fungierte als purer Scharfschütze, brachte jeden Ball, der in seinen Händen landete im Netz unter. In den Gegenzügen punktete der Gastgeber hauptsächlich von der Freiwurflinie, verwaltete damit die Führung. Aber Plummer war in dieser Phase nicht zu stoppen, verwandelte weiterhin einen Wurf von nach dem anderen (3er 7/9) und bescherte dem Team die Möglichkeit mit dem letzten Ballbesitz das Spiel in die Overtime zu schicken oder sogar zu gewinnen: Justinian Jessup setzte Marcio Santos in Szene, der unter dem Korb leichtes Spiel hatte und kurz vor Ende ausglich. Der letzte Wurf gehörte jedoch den Bambergern, die diesen nutzten und die Ulmer zum ersten Mal in der Saison bezwangen.
Orange Mixed-Zone
Head Coach Ty Harrelson: „Zunächst einmal war es ein fantastische Basketballspiel. Beide Mannschaften haben den Ball heute sehr gut geworfen. Uns hätte es gelingen müssen, mehr Stopps zu generieren, denn 103 zugelassene Punkte in 40 Minuten sind einfach zu viel. Zudem haben wir nur 57 Prozent unserer Freiwürfe getroffen, was bei einem Spiel, das du mit einem Wurf in letzter Sekunde verlierst, ganz einfach nicht genug ist. Hier hätten wir einfach besser treffen müssen. Dennoch bin ich stolz auf unsere Mannschaft. Besonders wie wir einige Sachen direkt aus den Auszeiten heraus umgesetzt haben. Wir lagen neun Punkte zurück, haben uns dann nochmals zurückgekämpft und das Spiel ausgeglichen. Insofern gibt es auch Positives. Natürlich aber tut es letztlich weh, ein Pokalspiel im letzten Moment zu verlieren.“
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