Ulm News, 11.10.2024 10:13
Ulmer Innenstadt wird zur Waffen- und Messerverbotszone
Oberbürgermeister Martin Ansbacher hatte es in seiner Schwörrede angekündigt, die CDU/Ufa in ihrer Vorlage Ende Sept. 2024 nochmals gefordert (ulm-news berichtete beides Mal), jetzt ist es durch: das Waffenverbot in der Innenstadt Ulm und vor allem auf dem Weihnachtsmarkt - und speziell ein Messerverbot.
Kommenden Dienstag, 15. Oktober 2024 wird das Waffen- und Messerverbot in der Ulmer Innenstadt in Kraft treten: Das Mitführen von Messern mit einer Klingenklänge von vier Zentimetern oder länger, von Schusswaffen aller Art, also auch Schreckschuss- und "Anscheinswaffen", sowie von Pfefferspray und Elektroschockern ist dann grundsätzlich untersagt. Zuwiderhandlungen werden mit bis zu 10.000 Geldstrafe geahndet.
OB Ansbacher: "Mit der Waffenverbotszone erhöhen wir die Sicherheit in unserer Stadt. Sie ist Teil unseres städtischen Konzepts für mehr Sicherheit und Sauberkeit. Jede abgenommene Waffe ist ein Zugewinn an Sicherheit und Schutz für die Bevölkerung, denn es bestätigt sich immer wieder: Dort, wo Waffen griffbereit mitgeführt werden, werden sie eben leider oft auch eingesetzt."
Die Ulmer Waffenverbotszone umfasst den gesamten Bereich des Ulmer Hauptbahnhofs inklusive des Stegs und der Gleisanlagen bis einschließlich der Frauenstraße. Im Norden wird sie begrenzt von der Olgastraße, im Süden von der Neuen Straße. Das Waffenverbot gilt jeweils von Freitagabend 20 Uhr bis Samstagmorgen 6 Uhr und von Samstagabend 20 Uhr bis Sonntagmorgen 6 Uhr sowie am Vortag von Feiertagen ab 20 Uhr bis 6 Uhr morgens. Räumliche und zeitliche Begrenzung seien nach detaillierter Auswertung der Fallzahlen und in Abstimmung mit der Polizei so festgelegt worden, erläutert der Leiter der Bürgerdienste, Rainer Türke.
Die Einführung einer Waffen- und Messerverbotszone erlaubt der Polizei nicht nur die anlassbezogene Kontrolle von Personen, sondern ermöglicht auch die dauerhafte Einziehung beschlagnahmter Waffen. Türke: "Es geht letztlich darum, schwere Straftaten, die unter Einsatz von Waffen und Messern begangen werden, zu verhindern und die Menschen in der Ulmer Innenstadt zu schützen. Dafür ist - darin sind wir uns mit der Polizei einig - die Waffenverbotszone ein probates Mittel.
Polizeidirektor Joachim Hardegger vom Polizeipräsidium Ulm ergänzt: "Die Einrichtung einer Waffen- und Messerverbotszone ist sowohl präventiv als auch repressiv geeignet, die Verfügbarkeit und Einsatzfähigkeit von Messern in der Öffentlichkeit zu minimieren und damit zur Verhinderung von entsprechenden Straftaten beizutragen. In dem Zusammenhang wird die Polizei die bisherigen offenen und verdeckten Präsenzmaßnahmen zu den geltenden Verbotszeiten erhöhen und weiter wie bisher für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Ulm sorgen.“
Seit 2022 haben Ortspolizeibehörden in Baden-Württemberg die Möglichkeit, Waffen- und Messerverbotszonen einzurichten. Bis Juli 2024 haben drei Städte davon Gebrauch gemacht. Es ist nicht mehr erforderlich, dass es sich bei den Orten um besonders kriminalitätsbelastete Bereiche handeln muss. Nun ist die Ausweisung von Waffen- und Messerverbotszonen auch an Orten möglich, an denen sich besonders viele Menschen aufhalten - wie es in der Ulmer Innenstadt der Fall ist.
Auf die Aufstellung von Hinweisschildern zur Begrenzung der Waffen- und Messerverbotszone wird die Stadt übrigens wahrscheinlich verzichten, da sich dies auf das Sicherheitsempfinden der Menschen, die diesen Bereich betreten, eher negativ auswirken könnte. "Die Ulmer Innenstadt ist keine lebensgefährliche Zone", stellt Türke klar. Nach eineinhalb Jahren werde der Stadt gemeinsam mit der Polizei und der (für den Bereich Hauptbahnhof zuständigen) Bundespolizei überprüfen, ob sich die Waffen- und Messerverbotszone bewährt hat bzw. ob Änderungsbedarf besteht. Vorerst gilt das Verbot für die Dauer von zwei Jahren.



Highlight
Weitere Topevents
Da`s nix wird mit Continental: Stadt Neu-Ulm kauft Gewerbegrundstück im Illerpark zurück
Die Stadt Neu-Ulm hat das im Jahr 2019 an die Continental AG veräußerte Gewerbegrundstück im Bereich...weiterlesen
Der Westringtunnel in Ulm wird ab Montag gesperrt - und am Blaubeurer Ring gibt es auch Neues
Die Baustellen-News der Stadt Ulm fallen auch diesmal über sehr umfangreich aus. Herausstechend sind: Der...weiterlesen
Die Spatzen sehen ihre deftig missliche Lage: der SSV verpflichtet deshalb Mittelfeldmann Mirnes Pepic
... und was ulm-news gestern in einem längeren Artiel prophezeit hat , haben nun die Spatzen so...weiterlesen
Steht der Bitcoin vor einem Comeback?
Rückblickend waren besonders die Entwicklungen des Bitcoins geprägt von vielen Extremen. Letztlich waren...weiterlesen
SEK der Polizei bei Erbach im Einsatz - und rammt Kleintransporter mit Verdächtigem von der Straße
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Samstagabend bei Erbach einen Mann festgenommen. Nach einer...weiterlesen
Erstaunlich: viele Autofahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss in Neu-Ulm unterwegs
In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es im Dienst- und Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion...weiterlesen
Tragischer Unfall: Fußgänger tödlich verunglückt
Zu einem tragischen Unfall ist es auf der Landesstraße zwischen Holzhausen und Unterberken gekommen. Ein...weiterlesen
Ulm feiert Abschied von der Brücke - und tausende Besucher Kommen - größtes Projekt seit dem Münsterbau - und der ging rund 500 Jahre
Tausende kamen am Sonntag nach Ulm um den beginnenden Abriss der Wallstraßenbrücke und des...weiterlesen










