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Ulm News, 12.07.2024 14:02

12. July 2024 von Thomas Kießling
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Präzision auf höchstem Niveau


Operationen an der Wirbelsäule - die Uniklinik Ulm hat dies erstmals mit einem Roboterarm durchführen können. Wie das genau funktioniert.

Chirurgische Tätigkeiten erfordern unter anderem ein hohes Maß an Feinmotorik, Sorgfalt und Stabilität. Besonders bei minimalinvasiven Operationen in komplexen anatomischen Regionen ist Fingerspitzengefühl und Präzision gefragt. An der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Ulm (UKU) wurde nun erstmals eine Operation an der Wirbelsäule mit dem Roboterarm „Cirq“ erfolgreich durchgeführt.

Der OP-Roboter Cirq wurde vom Hersteller Brainlab speziell für Eingriffe an der Wirbelsäule konzipiert. Er ist dem menschlichen Arm nachempfunden und besteht aus einem Schulter- und Ellengelenk, einem Handgelenk sowie einer Greifhalterung, mit der der Roboter Instrumente oder Materialien greifen und halten kann. Die künstlichen Gelenke sind dabei frei beweglich und werden über Mikromotoren präzise angesteuert. Besonders bei Operationen an der Wirbelsäule ist der zusätzliche Arm deshalb von großem Vorteil, da z.B. Schrauben millimetergenau angebracht werden können.

Am Universitätsklinikum Ulm kam der ferngesteuerte robotische Assistent nun zum ersten Mal bei einer Wirbelsäulenoperation zum Einsatz. Aufgrund der in dem Fall schlechten Knochenqualität mussten insgesamt acht Schrauben nahe dem Rückenmark des Patienten mit dem Cirq angebracht werden. „Der Roboter lässt sich sehr zielgenau positionieren und steuern und bringt dadurch auch eine gewisse Ruhe in den Operationsvorgang“, erklärt Prof. Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am UKU. „Aufgrund der Bauweise und der speziellen Eigenschaften ist der Roboterarm bei solchen Eingriffen für das gesamte Team eine wertvolle Unterstützung“, so Prof. Gebhard weiter.

Durch die Präzision des Systems und das hohe Maß an Stabilität kann sich der Operateur oder die Operateurin voll auf die schrittweise Einbringung von Implantaten, wie Schrauben oder Drähte, während der OP konzentrieren. Ergänzend zu dem Roboterarm trägt die 2012 in Betrieb genommene und 2021 erneuerte hochauflösende, intraoperative Bildgebung zu einem perfekten Ineinandergreifen modernster Technik bei.

Nicht nur für das medizinische Personal bietet der Roboterarm Cirq einen großen Nutzen sowie mehr Sicherheit, in erster Linie profitieren die Patient*innen von der hohen Genauigkeit. So wird beispielsweise durch den Einsatz des robotischen Helfers die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass wichtige Strukturen im Körper, wie das Rückenmark oder große Gefäße und Leitungsbahnen im Becken, verletzt werden. Gleichzeitig ermöglicht der Roboter durch die minimalinvasive Vorgehensweise deutlich kleinere Zugangswege am Patienten oder an der Patientin, was wiederum die Genesung und den Heilungsprozess fördert.

Dennoch gilt auch in diesem Fall: Der Roboterarm wird lediglich zur Unterstützung während der Operation eingesetzt, die Hauptverantwortung liegt nach wie vor bei der Chirurgin oder dem Chirurgen. „Das Knifflige ist in der Regel die Beherrschung der Technologie und ihre richtige Anwendung“, verdeutlicht Prof. Gebhard.

„Zudem muss die Operationsmethode natürlich auch ohne die fortschrittlichen Systeme und Assistenzen – basierend auf langer klinischer Erfahrung – verlässlich durchgeführt werden können“. Das chirurgische Know-how kann aber in Kombination mit der Robotertechnik die derzeit höchstmögliche Präzision in schwierigen anatomischen Regionen, wie der Wirbelsäule oder dem Becken, ermöglichen.



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