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Ulm News, 18.04.2024 14:40

18. April 2024 von Thomas Kießling
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Minimal mehr Straftaten im Raum Ulm


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Beschreibung: Sonja Bohlien, stellvertretende Leiterin der Kriminalpolizei.

Fotograf: Thomas Heckmann

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In der Region Ulm lebt es sich nach wie vor sicher. Das wurde bei der Vorstellung der Kriminalitätsentwicklung 2023 deutlich. Die Zahl der Straftaten stieg nur um 0,4 Prozent, allerdings gab es mehr Mord und Totschlag. Sorge machen dem Ulmer Polizeipräsidenten Bernhard Weber die Zahl der tatverdächtigen Ausländer, vor allem der Flüchtlinge und Asylbewerber, die weiter überproportional ansteigt. Das wurde im Rahmen einer Pressekonferenz der Ulmer Polizeibekanntgegeben. 

Die 36 160 angezeigten Straftaten im Jahr 2023 sind 137 mehr als im vorletzten Jahr. In der Kriminalitätsbelastung liegt das Ulmer Polizeipräsidium in Baden-Württemberg auf dem zweitniedrigsten Platz. Die 1 724 Polizisten und Zivilangestellten betreuen in den Landkreisen, Heidenheim, Biberach, Göppingen, dem Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm über 920 000 Einwohner auf einer Fläche so groß wie das Saarland und Luxemburg zusammen. Die Aufklärungsquote ist um 2,4 Prozent auf nun 65,3 Prozent gestiegen.

Auch wenn die absolute Zahl an Straftaten nahezu unverändert geblieben ist und sich damit von den steigenden Zahlen im Landesschnitt trennt, gibt es Bereich, die Polizeipräsident Bernhard Weber Sorge machen. Die Zahl der tatverdächtigen Ausländer, vor allem der Flüchtlinge und Asylbewerber, steigt weiter überproportional an. Bei einem Bevölkerungsanteil von rund 16% werden sie für fast 45% aller Straftaten verantwortlich gemacht. Dabei sind es sehr viele Ladendiebstähle und auch das Schwarzfahren, das ihnen zur Last gelegt wird.

In einem Pressegespräch legte das Polizeipräsidium umfangreiches Zahlenmaterial vor, auch, um die unterschiedlichen Entwicklungen verschiedener Delikaten aufzuzeigen. So ging beispielsweise die Zahl der Vergewaltigungen und Sexualdelikte um rund zehn Prozent zurück, im gleichen Maß gingen die Sachbeschädigungen zurück. Nach dem Abflauen zahlreicher nicht angemeldeter Spaziergänge gab es nach 444 Verstößen gegen das Versammlungsgesetz nur noch 107 im Jahr 2023. Auch die Zahl der Rauschgiftdelikte ging zurück und die neun Drogentoten im Präsidiumsbereich sind der Fünf-Jahres-Tiefstand.

Aufsehen erregt haben die Straftaten gegen das Leben, die die Polizei mit 52 statt 37 im Jahr 2022 angibt. Neben Tötungsdelikten sind das auch versuchte Tötungen. Bei 40 Fällen gab es jedoch eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer, so dass Weber auf das geringe Risiko hinwies, Zufallsopfer zu werden. Eine sinkende Hemmschwelle gegenüber Gewalttaten bemerkt auch Weber, auch die Zunahme von Messer als Tatwaffe auf jetzt 37 Prozent fällt auf.
Die Polizei hatte mit mehreren Ermittlungsgruppen im Lauf des Jahres auf diese öffentlichkeitswirksamen Taten reagiert und viele Täter konnten gefunden werden und wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.

Ein Zehn-Jahres-Hoch gibt es bei der Gewalt gegen Polizeibeamte, hier wurden 331 Fälle angezeigt, bei denen 653 Polizisten zu Opfern wurden. 193 Polizisten wurden dabei verletzt, zwei von ihnen sogar schwer. Doch auch die Beleidigungen und Sachbeschädigungen gegen Polizeibeamte haben ein hohes Maß angenommen, Polizeipräsident Weber sprach davon, dass er bis zu fünf Delikte täglich anzeigen kann.

Ein nach wie vor schadenträchtiges Deliktfeld sind die falschen Polizeibeamte, der Enkeltrick und Schockanrufe. Sonja Bohlien, die stellvertretende Leiterin der Kriminalpolizei, hat davon zwar nur 26 vollendete Fälle in ihrer Statistik, doch diese haben einen Schaden von über einer Million Euro verursacht. In einem Fall waren es alleine 199 000 Euro. Doch auch Weber geht davon aus, dass es deutlich mehr Fälle gibt, da sich Opfer schämen, dass sie auf diese professionell organisierten Betrüger hereingefallen sind und deswegen keine Anzeige erstatten. Die Opfer sind dabei nicht nur ältere Menschen, auch Menschen unter 40 werden durch die Betrüger so in Panik versetzt, dass sie zu Opfern werden. Neben dem finanziellen Schaden leiden sie auch unter einer psyc hischen Belastung.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, rät Sonja Bohlien zu einem „Familienpasswort“, dass man innerhalb der Familie vereinbaren kann und bei besonderen Ereignissen kann man einfach das Familenpasswort von seinem Gesprächspartner abfragen, um sicherzugehen, dass man es auch wirklich mit einem Familienmitglied zu tun hat. Das funktioniert nicht nur am Telefon, sondern auch bei Kontakten über Messengerdienste.



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