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Ulm News, 27.02.2024 11:41

27. Februar 2024 von Ralf Grimminger
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Deutsche Fußballliga: Investoreneinstieg endgültig geplatzt


Der Einstieg eines Investors in die Deutsche Fußballliga ist im Februar 2024 endgültig geplatzt.

Nachdem der US-Finanzinvestor Blackstone sich schon Anfang Februar aus dem Bieterprozess zurückgezogen hatte, warf der letzte verbliebene Anwärter auf den lukrativen Deal ebenfalls das Handtuch: Das Private-Equity-Unternehmen CVC Capital Partners schätzte aufgrund der massiven Fanproteste den Widerstand als zu groß ein und zog sich von dem Geschäft zurück. CVC rangiert unter den Top Ten der globalen Big Player mit Beteiligungen. Das Unternehmen verwaltete Ende 2023 etwa 188 Milliarden Euro.

Was folgt aus dem Rückzug der Investoren für die Liga?

Die deutschen Fußballklubs der 1. und 2. Bundesliga können finanziell mit der Konkurrenz in Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich kaum mithalten. Dort ist die Beteiligung von Investoren längst selbstverständlich. Diese fungieren als Geldgeber und erhalten im Gegenzug Fernseh- und Mitspracherechte. Vor allem um Letztere ging es den Fans, die wochenlang die Spiele mit Tennisballwürfen auf den Rasen und anderen Gadgets gestört hatten.
Nach Aussagen von DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke hat die Deutsche Fußballliga ihrerseits auf ein Ende der Verhandlungen gedrängt. Das ist möglicherweise nur ein Pressestatement. In Wahrheit dürften die Kontrahenten das Aus gemeinschaftlich beschlossen haben. Watzke verwies darauf, dass der Zustand für alle Beteiligen zuletzt unerträglich geworden sei. Man habe vonseiten des DFL-Vorstands festgestellt, dass die meisten Klubs lieber den Status quo beibehalten wollen. Daher habe man vorgeschlagen, die Verhandlungen abzubrechen. Es wurde laut Watzke nicht einmal darüber abgestimmt.
CVC Capitals wollte sich auf eine Anfrage der Sportschau nicht zum geplatzten Geschäft äußern. Zweifellos findet die Gesellschaft genügend andere Gelegenheiten für Investments. Die DFL-Spitze hingegen muss eine Niederlage einräumen, denn sie hatte seit Jahren auf dieses Investorenmodell gesetzt. Der wichtigste Effekt des Scheiterns wird sein, dass den deutschen Klubs Geld für Spielerkäufe und Marketing fehlt.
Für die 1. und 2. Bundesliga hat das weniger Konsequenzen als für die UEFA Conference League, die Champions League, die UEFA Europa League, die EURO Qualifikation oder die Nations League. Hier treten die Spitzenklubs der europäischen Staaten gegeneinander an. In der Regel setzen sich die finanzstärksten durch, denn sie können sich die teuersten und damit besten Spieler leisten sowie über Marketingmaßnahmen noch mehr Einnahmen generieren. 

Wie kam es zu den massiven Protesten in den Stadien?

Maßgeblich dafür war nach Aussage von Insidern ein Votum innerhalb der DFL-Spitze im Dezember 2023. Damals hatte die gerade ausreichende Mehrheit von 24 Klubs für das Investorenmodell gestimmt, wobei die Stimme von Martin Kind, Geschäftsführer von Hannover 96, ausschlaggebend war. Dessen Verein hatte allerdings ein Nein gefordert. Es stand nun ein möglicher Verstoß gegen die sogenannte 50+1-Regel im Raum, deren Aushöhlung vor allem die Fans, aber auch viele Klubs schon länger befürchten. Diese Regel aus den Statuten der DFL besagt, dass Kapitalanleger nicht die Stimmenmehrheit bei denjenigen Kapitalgesellschaften übernehmen dürfen, in welche die Fußballvereine ihre Mannschaften ausgegliedert haben. Damit soll der sportliche Wettbewerb geschützt werden.
Die Statuten der DFL sehen vor, einen dominierenden Einfluss von Investoren über die Profimannschaften zu verhindern. Im europäischen Ausland ist das lä ; ;ngst der Fall, so etwa in der englischen Premier League. 50+1 bedeutet, dass der Mutterverein mindestens 50 % und einen weiteren Stimmanteil in der Anteilseignerversammlung innehat. Der Ligaverband lässt allerdings streng limitierte Ausnahmen zu. Diese könnten zu einer schleichenden Übernahme der Klubs durch Investoren führen. Vor allem dagegen richteten sich die Proteste der Fans. Martin Kind war in der Folge sehr persönlichen Angriffen ausgesetzt. In den Stadien wurden unter anderem Plakate mit seinem Konterfei in einem Fadenkreuz gezeigt.

Was bringt die Zukunft?

 Die einzelnen Klubs der DFL sind sich hinsichtlich des Investorenmodells nicht einig. Die großen Vereine der 1. Liga befürworten es mehrheitlich, während Widerstand vor allem aus der 2. Liga und von den unteren Plätzen der 1. Liga kommt. Diese Differenzen sind ernst. So hatte der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen Fernando Carro schon vor der Abstimmung im Dezember angedeutet, dass sich durchaus die 1. Bundesliga von der 2. Liga abspalten könne.
Diese Maßnahme wäre zwar verbandsrechtlich nur sehr schwierig umzusetzen, doch die Intention beweist, dass die DFL vor einer Zerreißprobe steht. Sie könnte darauf mit weicheren Maßnahmen reagieren, so etwa mit der Einschränkung des Mitspracherechts für kleinere Klubs. Auch könnte sie das zur Verfügung stehende Geld künftig eher nach oben zu den Spitzenreitern der 1. Liga verteilen.
Für dieses Prinzip gibt es ein Vorbild in der europäischen Klub-Vereinigung ECA. Der Geschäftsführer des FC Augsburg Michael Ströll widersprach jedoch seinem Kollegen Carro. Er verwies auf das hohe Gut, das der Zusammenschluss beider Ligen für den deutschen Fußball sei.

Inmitten dieser Entwicklungen bleibt die Frage, wie sich solche finanziellen Turbulenzen langfristig auf die Wettquoten und die Attraktivität der Bundesliga für Wettfreunde auswirken könnten. Für diejenigen, die sich für die Auswirkungen dieser Ereignisse auf die Fußballwettlandschaft interessieren, bietet BesterWettanbieter.com eine umfassende Analyse und Vergleiche der besten Wettanbieter, die solche Dynamiken berücksichtigen.

 

 

 

@Kleinstadtheldenroman



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