Ulm News, 10.01.2024 09:00
Kaiserschnittrate in Baden-Württemberg steigt wieder an
Nach dem Ende der Coronapandemie kommen in Baden-Württemberg wieder mehr Babys per Kaiserschnitt auf die Welt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Abrechnungsdaten der Techniker Krankenkasse (TK).
So wurden 2022 fast 28 Prozent der Babys auf dem OP-Tisch entbunden. 2019 hatte die Kaiserschnittrate noch bei 26,8 Prozent gelegen, und blieb in den folgenden zwei Jahren sogar leicht unter dieser Quote. Die bundesweite Sectiorate ist dagegen seit 2019 stetig gestiegen und lag 2022 bei 29,7 Prozent.
Bemühungen greifen (noch) nicht
"Der erneute Anstieg der Kaiserschnittrate ist überraschend, auch angesichts der Bemühungen von Politik und Ärzteschaft, die sich seit Jahren dafür einsetzen, die Quote zu senken", sagt Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung Baden-Württemberg. Bereits 2016 veröffentlichte die Bundesregierung das nationale Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt", um gesunde Schwangerschaften und natürliche Geburten zu fördern. Danach folgte im Juni 2020 die erste S3-Leitlinie zum Kaiserschnitt der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Darin heißt es, dass eine Sectiorate über 15 Prozent keinen günstigen Einfluss auf die mütterliche und neonatale Erkrankungshäufigkeit und Sterblichkeit habe und deshalb gut medizinisch begründet sein sollte.
Aufklärung ist nötig
Mütterliche Vorerkrankungen wie beispielsweise Ängste oder Depressionen machen laut TK-Geburtenreport einen Kaiserschnitt wahrscheinlicher. "Durch eine gute Kommunikation und ausführliche medizinische Aufklärung können Hebammen, Ärzte und Ärztinnen den werdenden Müttern helfen, ihre Sorgen besser einzuordnen und Belastungen zu reduzieren", so Mussa. Vielen Schwangeren sei nicht bewusst, dass eine Sectio ein operativer Eingriff sei, der zu kurz- und langfristigen gesundheitlichen Nachteilen für Mütter und Kinder führen könne.
App begleitet ängstliche Schwangere
Die TK bietet schwangeren Versicherten ein digitales Achtsamkeitstraining an, das Ängste abbaut, Stress reduziert und auf die Herausforderungen des Mutterseins vorbereitet. "Online-Angebote wie die App "mamly", die von der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg entwickelt wurde, können die medizinische Versorgung der werdenden Mütter in Praxen und Kliniken sinnvoll flankieren", erklärt TK-Leiterin Mussa. Für Situationen, die eine schnelle und persönliche Beratung erfordern, bietet die App bei Bedarf bis zu drei Coaching-Termine mit einer Expertin oder einem Experten an - zeitlich flexibel und digital per Videotelefonie. Das Versorgungsangebot ist jederzeit und unabhängig vom Ort nutzbar.







Highlight
Weitere Topevents




Autofahrerin verunglückt tödlich
Am Mittwoch stießen bei Maselheim (Kreis Biberach) zwei Autos frontal zusammen, wie das Polizeipräsidium...weiterlesen

Wegfall der Parkplätze in der Ulmer Wagnerstraße - nun meldet sich die SWU
Durch die Bauarbeiten in der Wagnerstraße sind offenbar 15 Parkplätze ersatzlos weggefallen. Das rief...weiterlesen

Sehr tragischer Unfall, bei dem ein Neugeborenes stirbt
Noch an der Unfallstelle verstarb nach einem tragischen Unfall ein Neugeborenes am Samstag in Altheim bei...weiterlesen

Schwerer Schulwegunfall - Schulbus erfasst Kind
Gegen 13:00 Uhr stieg an der Bushaltestelle an der Staatsstraße 2055 beim Weiler Staudach (bei Kempten)...weiterlesen

Jetzt geht die Polizei in Langenau vehementer vor: Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit den Demonstrationen vor der Martinskirche in Langenau
In einer gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei heißt es: Durchsuchung im...weiterlesen

Zoff an der Uferbar in Neu-Ulm behoben - Tribünen werden nach Schwörmontag sofort abgebaut
Nicht, dass die Gäste im Clinch miteinander wären, sondern Uferbar-Pächter Jürgen Pfeifer war...weiterlesen

Verhältnismäßig dumm gelaufen: zwei Führerscheine weg - Fahrverbote - Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Ein Unfall einer betrunkenen Autofahrerin kostet dieser und einem weiteren betrunkenen Autofahrer, der sie...weiterlesen

Die Wagnerstraße in Ulm ist wieder offen, aber die Parkplätze plötzlich weg
In einem Offenen Brief wenden sich die Anwohner der Wagnerstraße und der Elisabetzenstraße in Ulm an die...weiterlesen