Ulm News, 20.11.2023 16:52
Brandanschlag in Ulm: Neun Jahre Haft für versuchten Mord
schließen
Beschreibung: Für neun Jahre muss der geständige Alex G. in Haft, weil er im April in einer Tiefgarage am Ulmer Eselsberg Feuer gelegt hat und auch seine ehemalige Wohnung mitsamt der Bewohner anzünden wollte.
Fotograf: Thomas Heckmann /Archiv
Für neun Jahre muss der geständige Alex G. in Haft, weil er im April in einer Tiefgarage am Ulmer Eselsberg Feuer gelegt hat und auch seine ehemalige Wohnung mitsamt der Bewohner anzünden wollte.
Text/Foto für ulm-news: Thomas Heckmann
„Das traurige Ende einer Beziehung“ kommentierte der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter als erste Worte das von der Kammer gefällte Urteil. Viel Verständnis äußerte der Richter für die gescheiterte Ehe und dann blieb die Ehefrau mit ihrem neuen Partner im ehemals gemeinsamen Haus: „Man kann es nachvollziehen, dass eine Welt zusammenbricht“ Doch nach der Trennung 2022 geht es nach Ansicht des Gerichts nicht, dass der Angeklagte erst 2023 Rache nimmt anstatt eine Scheidung und auch eine finanzielle Neuordnung zu betreiben.
Diese Rache wurde offenbar lange geplant, so fragte der Angeklagte auch einen Arbeitskollegen, ob er ihm eine Schusswaffe besorgen kann.
Die lange Haftstrafe setzt sich unter anderem zusammen aus versuchtem vierfachen Mord, schwerer Brandstiftung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Äußerlich ungerührt nahm Alex G. das Urteil zur Kenntnis.
Auf gewohnt ausführliche Art zitierte Tresenreiter aus den Aussagen des Geständigen und auch aus den Aussagen seines Umfeldes. Am Montag eröffnete das Gericht auch nochmals die Beweisaufnahme, um zu hinterfragen, wie stark der Täter alkoholisiert war, ein Polizist legte dazu Quittungen verschiedener Tankstellen vor. Drei Dosen Bier und ein Kanister voller Benzin wurden gekauft, doch mit dem Bier blieb er deutlich unter zwei Promille und ist damit voll schuldfähig.
„Sie sind sehr zielgerichtet vorgegangen“ warf Tresenreiter vor, denn der Täter zündete erst in der Tiefgarage mit dem mitgebrachten Benzin das Auto seiner Frau und das Auto des neuen Freundes an. „Ohne Rücksicht auf Verluste“ bewertete das Tresenreiter in der Urteilsbegründung. Die Tiefgarage ist bis heute nicht wieder nutzbar, der Sachschaden liegt bei rund einer halben Million Euro. Alleine dafür gab es eine Strafe von dreieinhalb Jahren.
Mit dem restlichen Benzin ist Alex G. dann über den Garten zum ehemals gemeinsamen Haus. Rund zehn Minuten schlägerten sich der neue Partner und der Täter am zerstörten Wohnzimmerfenster, Benzin war bereits verschüttet, doch mit dem Feuerzeug klappt es nicht, einen Brand auszulösen. Als die Polizei eingreift, will er sich erst mit einer Glasscherbe umbringen, um sofort danach mit der Glasscherbe nach einer Polizistin zu stechen.



Highlight
Weitere Topevents
Da`s nix wird mit Continental: Stadt Neu-Ulm kauft Gewerbegrundstück im Illerpark zurück
Die Stadt Neu-Ulm hat das im Jahr 2019 an die Continental AG veräußerte Gewerbegrundstück im Bereich...weiterlesen
SEK der Polizei bei Erbach im Einsatz - und rammt Kleintransporter mit Verdächtigem von der Straße
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Samstagabend bei Erbach einen Mann festgenommen. Nach einer...weiterlesen
Baustellen-Update für Ulm: B10 mit nächtlicher Vollsperrung und viele weitere Arbeits-Punkte
Das Baustellen-Update für kommende Woche ist wieder sehr umfangreich, unter anderem zur...weiterlesen
Steht der Bitcoin vor einem Comeback?
Rückblickend waren besonders die Entwicklungen des Bitcoins geprägt von vielen Extremen. Letztlich waren...weiterlesen
Hintergründe zum SEK-Einsatz werden nun klarer: SEK nimmt 43-Jährigen fest
Ein 43-jähriger Mann ist am Samstagabend in Erbach von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen...weiterlesen
Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen
Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen
Ulm feiert Abschied von der Brücke - und tausende Besucher Kommen - größtes Projekt seit dem Münsterbau - und der ging rund 500 Jahre
Tausende kamen am Sonntag nach Ulm um den beginnenden Abriss der Wallstraßenbrücke und des...weiterlesen









