Ulm News, 07.11.2023 08:00
Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht vor 85 Jahren
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) veranstaltet am Donnerstag, 9.November, eine Gedenkveranstaltung anlässlich des Jahrestages der antisemitischen Pogrome von 1938 der Nationalsozialisten ein.
Bei der Gedenkfeier auf dem Weinhof in Ulm - direkt neben der neuen Synagoge - werden ab 19 Uhr der Ulmer OB Gunter Czisch und Vertreter der Deutsch-Israelischen Gemeinde (DIG) und der Stolpersteininitiative sprechen. Anschließend werden die Namen der damals in Ulm wohnhaften Jüdinnen und Juden verlesen, die unter der NS-Herrschaft ums Leben gekommen sind. Musikalisch wird die Gedenkfeier vom Kammerchor der Universitöt Ulm gestaltet. Zuvor gibt es im Ulmer Münster eine kurze Andacht.
Der 9. November 1938, der Tag der "Reichskristallnacht", als in Deutschland jüdische Gotteshäuser in Brand gesetzt und jüdische Geschäfte demoliert wurden, symbolisierte den vorläufigen moralischen Tiefpunkt und schleichenden Zerfall der Zivilgesellschaft. Auch in Ulm.
In Ulm erließ die Polizeidirektion am 9. November zunächst ein polizeiliches Ausgehverbot für alle Juden. Wie ein Ermittlungsverfahren gegen den seit 1935 in Ulm tätigen Führer der SA-Brigade 56 ergab, erteilte dieser in der Nacht vom 9. zum 10. November auf Weisung des Führers der SA-Gruppe Süd-West den Befehl die Ulmer Synagoge am Weinhof in Brand zu setzen. Zwar richtete das Feuer keinen großen Schaden an, trotzdem wurde das Gebäude auf Anweisung der Stadtverwaltung wenig später abgerissen.
Teile der Bürgerschaft aktiv und ohne Befehlsdruck an Übergriffen auf jüdische Mitbürger beteiligten. So wurden die von der SA herbeigeholten Juden von einer mehrere Hundert Personen zählenden Menschenmenge gezwungen, einzeln oder zu zweit in den Brunnentrog am Weinhof zu steigen. Dort wurden sie auf massivste Weise misshandelt, um später von bereitstehenden Polizeibeamten in "Schutzhaft" abgeführt zu werden.









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