Ulm News, 19.09.2023 10:47
Ulmer Supermikroskop SALVE im Rampenlicht
schließen
Beschreibung: Das SALVE Mikroskop ist das weltweit einzige Farb- und Öffnungsfehler-korrigierte Niederspannungstransmissionselektronenmikroskop. Im Bild, ein Ausschnitt aus dem Innenleben des vier Meter hohen Geräts.
Fotograf: Heiko Grandel / Uni Ulm
Eintauchen in die Welt der Atome zweidimensionaler (2D) Materialien: Darum geht es beim SALVE 2D23 Symposium, das vom 25. bis zum 28. September 2023 an der Universität Ulm stattfindet.
Es ist das fünfte Symposium seiner Art, zu dem sich führende Expertinnen und Experten der Transmissionselektronenmikrosk
„Zweidimensionale Materialien bilden eine neue Materialklasse, die nur aus einer oder ganz wenigen Atomlagen bestehen und deshalb einzigartige Eigenschaften haben. Weltweit werden sie bereits in der Elektronik, der Sensorik und Quantenoptik verwendet“, erklärt Professorin Ute Kaiser von der Universität Ulm. Die Leiterin der Materialwissenschaftlichen Elektronenmikroskopie ist Gastgeberin des Symposiums und gehört zu den weltweit renommiertesten Forschenden auf diesem Gebiet. Ute Kaiser – die während des Symposiums ihren 70. Geburtstag feiert – ist die „Mutter“ des Supermikroskops SALVE und hat maßgeblich zur Entwicklung der Niederspannungsmikroskopie beigetragen. Das SALVE-Mikroskop ist das weltweit einzige Öffnungs- und Farbfehler-korrigierte Niederspannungstransmissionsel
„Spannend ist, dass man mit diesem Elektronenmikroskop zweidimensionale Materialien nicht nur analysieren kann, sondern dass sich durch das gezielte Entfernen einzelner Atome im Elektronenmikroskop die Materialeigenschaften gezielt verändern lassen. Noch spannender ist, dass man diese Einzellagen dann unter dem Lichtmikroskop aufeinanderstapeln kann“, so Ute Kaiser. Dadurch lassen sich aus 2D-Materialien völlig neuartige Materialien „bauen“, die ein Volumen haben und deren Eigenschaften sich auf atomarer Ebene kontrollieren lassen. Mit Hilfe von SALVE konnten bereits Materialien wie Graphen, Bornitrid, Molybdändisulfid und viele andere einzeln oder auch „gestapelt“ abgebildet werden.
Die Tagung befasst sich nun sowohl mit den Herausforderungen bei der elektronenmikroskopischen Untersuchung von 2D-Materialien auf atomarer Ebene, der Bildanalyse mit Methoden der künstlichen Intelligenz, der quantenmechanischen Berechnung der Eigenschaften als auch mit konkreten Anwendungen zum Beispiel in Bio-Sensorik und Spintronik. Das Supermikroskop SALVE, mit dessen Hilfe Ulmer Forschende bereits mehrere materialwissenschaftliche Weltrekorde geholt haben, hat bereits in zahlreichen internationalen Forschungsprojekten seine Leistungsfähigkeit bewiesen und bereichert auch die Ulmer Batterie- und Quantenforschung mit einzigartigen Einblicken in die Welt der Atome. Dass die Universität Ulm heute zu den führenden Standorten der materialwissenschaftlichen Elektronenmikroskopie gehört, ist nicht zuletzt auf die erfolgreiche Entwicklung des SALVE-Projektes zurückzuführen, an der die Ulmer Wissenschaftlerin Ute Kaiser als SALVE-Projektleiterin federführend beteiligt war.
Nun werden hier in Ulm zur Tagung Forschende aus der ganzen Welt erwartet, die das Feld im gemeinsamen wissenschaftlichen Austausch voranbringen wollen. „Es ist ein unglaublich aufregendes Forschungsgebiet. Ich bin überzeugt, dass direkt vor uns weitere neuartige Erkenntnisse liegen, die in der Industrie zu revolutionären Einsatzmöglichkeiten führen werden“, sagt die Gastgeberin.
Die Abkürzung steht für „Sub-Ångström
Low Voltage Electron microscopy“ und ist ein Akronym für eine Forschungsinitiative der Universität Ulm zur Entwicklung einer besonders materialschonenden Technologie zur atomar auflösenden elektronenmikroskopischen Abbildung, die 2009 begonnen wurde. Das weltweit erste Farb- und Öffnungsfehler-korrigierte Niederspannungstransmissionsel
Das SALVE-Mikroskop wurde in mehrjähriger Entwicklungszeit (2009 bis 2017) von einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uni Ulm sowie der Firmen CEOS GmbH und ThermoFisher entwickelt und hergestellt. Die DFG und das Land Baden-Württemberg haben dafür insgesamt über zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Geleitet wurde das Großprojekt, an dem auch die Physiker und Professoren Maximilian Haider und Harald Rose maßgeblich beteiligt waren, von der Ulmer Physikerin Ute Kaiser. Das Ulmer Mikroskop wurde 2017 in einem Spezialgebäude auf dem Oberberghof in Betrieb genommen.




Highlight
Weitere Topevents
Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen
Hintergründe zum SEK-Einsatz werden nun klarer: SEK nimmt 43-Jährigen fest
Ein 43-jähriger Mann ist am Samstagabend in Erbach von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen...weiterlesen
Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen
Wallstraßenbrücke im Ulmer Blaubeurer Ring/B10 wird scheibchenweise abgetragen
Die Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer-Tor-Brücke sind seit vergangener Woche in Fahrtrichtung...weiterlesen
Übel gegen Baum geprallt: 18-Jährige kommt auf der B 30 bei Ulm von der Fahrbahn ab
Eine 18-jährige Autofahrerin ist am Donnerstag bei Ulm von der Bundesstraße 30 abgekommen. Sie prallte...weiterlesen
Fenster fliegt bei Explosion in Ulm beim Brand durch die Häuserfront
Eine heftige Explosion hat am Samstagmorgen eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Ulmer Schülinhof...weiterlesen
Zahlreiche Schulkinder verletzt - viele Einsatzkräfte mussten ausrücken
Am Freitag rückten zahlreiche Einsatzkräfte zu einem Gymnasium in Heidenheim aus. Ein Schulbus qualmte -...weiterlesen
Die Gänstorbrücke wird bis 23. Dez. 2025 jeweils in der Nacht voll gesperrt - und weitere Baustellen-News
Das Baustellen-Update der Stadt Ulm führt uns in dieser Woche hinaus auf die A 8, wo mittlerweile...weiterlesen











