Ulm News, 06.08.2023 17:08
14 Kilometer Stau: Hunderte Autofahrer ignorieren Verbote auf A 8
Bis zu 14 Kilometer Stau waren am Wochenende die Folge der Felssicherungsarbeiten auf der Autobahn 8 am Drackensteiner Hang. Von Freitagabend bis Montagmorgen war die linke Fahrspur bergab gesperrt, damit die Bauarbeiter arbeiten konnten.
Text/Fotos für ulm-news: Thomas Heckmann
Nach der Vollsperrung an einem Juli-Wochenende mit rund 30 Kilometern Stau auf der Bundesstraße 10, dafür aber Ruhe in den Albgemeinden, lief dieses Wochenende andersherum. Im Juli hatte die Autobahn GmbH aufwändig Umleitungsstrecken ausgeschildert, um den Verkehr rund um die Vollsperrung zwischen Ulm-West und Mühlhausen herum zu leiten. Da dieses Wochenende keine Vollsperrung notwendig war, verzichtete die Autobahn GmbH auf ausgeschilderte Umleitungsstrecken und überlies die Autofahrer ihrer eigenen Kreativität bei der Stauumfahrung.
Nachdem die Vormittage am Samstag und Sonntag mit Staulängen um die fünf Kilometer und einer Wartezeit unter einer Stunde von vielen Autofahrern ertragen wurden, waren die Nachmittage verkehrsreicher. Schon ab zwölf Uhr war der Stau an beiden Tagen über zehn Kilometer lang, Navigationssysteme zeigten eine Verzögerung von über zwei Stunden an.
Einige Autofahrer verließen die A8 bereits in Ulm-West, um über die B10 in Richtung Stuttgart zu kommen. Durch Geislingen verloren sie dadurch rund eine halbe Stunde. Wer dann über die B466 den Weg zurück nach Mühlhausen einschlug, benötigte eine weitere halbe Stunde länger als auf der B10 zu bleiben und erst in Wendlingen auf die A8 zurückzukehren.
Vor der Ausfahrt Merklingen staute sich der Verkehr zweispurig, um dann über Land nach Mühlhausen zu kommen. Da in der Ortsdurchfahrt Hohenstadt die Baustellenampel mittlerweile abgebaut ist, floss der Verkehr größtenteils flüssig über die Alb, bevor er sich im Filstal durch Gosbach, Wiesensteig und Mühlhausen staute.
Im Stau hinter Widderstall verloren Hunderte Autofahrer die Lust, weiter im Stau zu stehen und nutzen verbotenerweise die Betriebsausfahrt zwischen Widderstall und Hohenstadt, um auf die umliegenden Landstraßen zu kommen. Mehrere Fahrzeugführer pro Minute fuhren am Sperrschild vorbei.
Hinter Hohenstadt blieben viele Autofahrer nicht auf den Landesstraßen, sondern folgten den Vorschlägen ihrer Navigationssysteme. Ähnlich wie beim Felssturz im April vergangenen Jahres wurden der Kölleshof und die Eselhöfe neben dem Albabstieg zu einem Brennpunkt ignoranter Autofahrer. Trotz eindeutiger Beschilderung „Zufahrt Mühlhausen gesperrt“ wurde die Straße genutzt, um dann nach einigen Minuten wieder zurückkehren zu müssen. Auch die Querverbindung von dort Richtung Unterdrackenstein war in beiden Fahrtrichtungen eifrig befahren. Eng wurde es immer dann, wenn sich Wohnwagengespanne und Fahrzeuge mit Bootsanhänger begegneten. Auch die Baustellen-Lastwagen, die ihren Aushub von der Autobahn zu einem Abladeplatz neben der Autobahn brachten, mussten immer wieder ausweichen oder stoppen, weil es zu eng wurde.
Gleichzeitig liefen auf der Autobahn die Bauarbeiten rund um die Uhr. Im Juli wurden bereits 800 Bohrungen für die neue Felssicherung bis zu fünf Meter tief in den Fels getrieben wurden und über 1 000 Quadratmeter Schutznetze aufgehängt. Dieses und nächstes Wochenende müssen weitere 2 150 Quadratmeter Schutznetze aufgehängt werden und neben der Fahrbahn auf knapp 500 Metern Schutzzäune aufgebaut werden.
Auch am Wochenende Freitagabend, 11. bis Montagmorgen, 14. August wird wieder in Fahrtrichtung Stuttgart die linke Fahrspur gesperrt und es sind ähnliche Stauungen zu erwarten. Zusätzlich wird auf Höhe der Ausfahrt Ulm-West die Fahrbahn neu asphaltiert, der Verkehr kann dann zweispurig an der Baustelle vorbei fließ
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