Ulm News, 08.05.2023 14:37
Keine Party am Schwörmontag vor der „Zill“
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Beschreibung: 2023 gibt es am Schwörmontag keine große Party vor der Zill im Fischerviertel wie in den vergangenen Jahren.
Fotograf: Ralf Grimminger/Ulmer Pressedienst
Im Bereich der Gaststätte „Zur Zill“ im Ulmer Fischerviertel ist in diesem Jahr keine Party und keine Großveranstaltung am Schwörmontag geplant. Das gab jetzt der Gastronom Daniel Zauner bekannt.
Das Fischerviertel, insbesondere der Bereich um und vor der Traditionsgaststätte „Zur Zill“, ist am Schwörmontag neben dem Münsterplatz und dem Marktplatz alljährlich einer der Hotspots für junge Leute, wenn es um Tanzen, Feiern und Party machen geht. Am Ulmer Stadtfeiertag pilgerten in den vergangenen Jahren nach dem Nabada regelmäßig die tausende jungen Leute „Zur Zill“, wo bekannte Discjockeys bis Mitternacht für Stimmung sorgten.
Keine Party nach dem Nabada
In diesem Jahr wird es aber keine Party vor der „Zill“ geben. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, informiert Gastronom Daniel Zauner. Der Hintergrund für Zauners Ausstieg sind langanhaltende Diskussionen über ein neues Sicherheitskonzept. Anfang des Jahres war die Stadt Ulm an die Altstadt-Gastronomen mit der Bitte um eine neues Sicherheitskonzept herangetreten. Nach den städtischen Vorstellungen sollte das Fischerviertel, in dem es am Schwörmontag immer arg eng wird, abgesperrt und mit Zugangsschleusen versehen werden, um die Massen an Partygänger besser kontrollieren und lenken zu können. Die Gastronomen erarbeiteten zusammen mit dem Ulmer Sicherheitsunternehmen SHS ein Konzept, das sieben Zugänge zum Fischerviertel vorsah. Der Kostenaufwand allein für die Sicherheit verdreifachte sich. Da auch alle anderen Kosten in die Höhe geschnellt sind, sei ein Schwörmontag mit so einer Großveranstaltung auch ein großes wirtschaftliches Risiko. „Die Zill hätte aber als größter Nutzer 40 Prozent der Gesamtkosten für die Sicherheit übernommen“, versichert Zauner, der auch einen Großteil der Gespräche und Verhandlungen in den vergangenen vier Monaten geführt hatte. Andere Gastronomen im Fischerviertel sollten sich anteilsmäßig ihrer belegten Freifläche an den Kosten beteiligen. Dies wurde den Bürgerdiensten der Stadt Ulm so mitgeteilt. „Wir waren so gut wie durch mit dem Konzept“, so Zauner. Doch nun wurden Gastronomen aus dem Fischerviertel bei der Stadt wegen der Kostenverteilung vorstellig, andere fürchteten um ihre Umsätze aufgrund der Zugangsschleusen, berichtet Zauner.
Zu viele Leute am Tisch
Um Ruhe in die Sache zu bringen, wollte die Stadt laut Zauner einen runden Tisch mit allen beteiligten Fischerviertel-Gastronomen einberufen, um strittige Punkte auszudiskutieren. „Zu diesem Zeitpunkt bin ich ausgestiegen“, so Zauner. Er habe seit Januar geplant, verhandelt und „auch viele negative Diskussionen“ gehabt. „Es reichte einfach. Man kann alles totdiskutieren“. Am Ende hätten einfach zu viele Leute mitgeredet, bedauert Zauner, der nun am Schwörmontag lediglich seinen Biergarten öffnen wird. DJ, Bühne und alles weitere für eine große Party hat er bereits abgesagt. Ob es nun nach dem Ausstieg der „Zill“ ein neues Sicherheitskonzept im Fischerviertel gibt und ob dies überhaupt noch notwendig ist, weiß er nicht. „Das ist Sache der Stadt“, sagt Zauner, der nach 14 Jahren „Schwörmontagsparty ohne Probleme“ in diesem Jahr einen eher ruhigen Stadtfeiertag erleben wird und dem „teils mit Trauer, teils mit Freude“ entgegensieht.
Die Gaststätte „Zur Zill“ ist eine traditionsreiche Gaststätte im Fischerviertel in Ulm mit großer Freifläche an der Blau. Pächter und Betreiber des Lokals „Zur Zill“ ist seit 14 Jahren Daniel Zauner (37). Der Gastronom betreibt außerdem das traditionsreiche große Speiserestaurant „Krone“ sowie das Hotel am Rathaus und das Hotel Reblaus in der Ulmer Altstadt.




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