Ulm News, 03.05.2023 08:00
Mehr E-Bikes, mehr Unfälle
In Deutschland wurden mittlerweile rund 10 Millionen Elektrofahrräder verkauft.
Tendenz stark steigend. Aber mit der steigenden Nutzung ist auch ein Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen. Mehr E-Bikes auf den Straßen bedeuten auch mehr Unfälle. Auch in Ulm.
Ein Blick in die Statistik des Polizeipräsidiums Ulm zeigt: Die seit Jahren festzustellende Zunahme an Pedelecs spiegelt sich in ihrer Unfallbeteiligung wieder: Binnen zehn Jahren stieg deren Zahl von 33 im Jahr 2013 auf 277 im Jahr 2022. Die Zahl der Unfälle mit Beteiligung eines Pedelec-Fahrenden stieg im Vergleich zum Jahr 2021 um weitere 32 Unfälle an. Auffällig ist, dass ein Drittel der Verunglückten Seniorinnen und Senioren sind (91 Verunglückte, 33 Prozent). Drei Viertel aller Pedelec-Unfälle mit Personenschaden, an denen Menschen mit einem Alter ab 65 Jahren beteiligt waren (68 von 90 Unfällen, 76 Prozent), haben sie selbst verursacht. Ungeübt damit auf Tour zu gehen, kann deshalb gefährlich werden. Die Polizei rät Einsteigern, das Fahren zunächst unter Anleitung von Profis zu üben. Zudem sollte für alle Radfahrer das Tragen eines Helms selbstverständlich sein. Das kann im Ernstfall schlimmere Verletzungen am Kopf verhindern oder sogar Leben retten. Damit Sie die Fahrradsaison richtig genießen können und von Unfällen verschont bleiben, sollten sich alle E-Biker an die Verkehrsregeln halten und auch ihr eigenes Fahrverhalten überdenken. "Ein solches Zweirad fährt bei gleichem Kraftaufwand deutlich schneller als ein herkömmliches Fahrrad. Dies führt zu einem ungewohnt langen Bremsweg und es bleibt weniger Zeit, auf Unerwartetes zu reagieren", so die Polizei. Andere Verkehrsteilnehmer übersehen E-Bikes, wie auch alle anderen Zweiräder, leicht oder nehmen sie zu spät wahr. Zudem besteht Verwechslungsgefahr: Ein herkömmliches Fahrrad ist auf den ersten Blick kaum von einem E-Bike zu unterscheiden, weshalb das Tempo von E-Bikes oft unterschätzt wird. Deshalb rät die Polizei, mit dem Elektrofahrrad besonnen und vorausschauend zu fahren. Für eine bessere Sichtbarkeit empfiehlt sie zudem das Fahren mit Licht und das Tragen einer Leuchtweste - auch am Tag.



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