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Ulm News, 11.03.2023 23:23

11. March 2023 von Thomas Kießling
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85 Bürger informieren sich über Unterbringung von Geflüchteten in Blaustein


Vertreter von Stadtverwaltung, Landratsamt Alb-Donau und Polizei haben über die aktuelle Lage in Blaustein berichtet und die Fragen der Bürger über Sicherheit, Wohnsituation und Integration ausführlich beantwortet. 85 Bürgerinnen und Bürger aus Blaustein nutzten diese Möglichkeit sich zu informieren. 

Information und Diskussion. Das waren die beiden Schwerpunkte des Bürgerdialogs zur Geflüchtetenunterbringung in Blaustein, zu dem am Donnerstagabend die Stadt Blaustein geladen hatte. Die Veranstaltung wurde von der Blausteiner Bürgerschaft gut angenommen: 85 Interessierte verfolgten die Beiträge von Stadtverwaltung, Landratsamt und Polizei und stellten anschließend ihre Fragen zu den Themen Wohnsituation, Sicherheitslage und Integration.

Zunächst informierte Josef Barabeisch, Dezernatsleiter des Landratsamtes für Jugend und Soziales, gemeinsam mit Emanuel Sontheimer vom Fachdienst Flüchtlinge, Integration und staatliche Leistungen über die aktuelle Flüchtlingssituation im Alb-Donau-Kreis. Vergangenes Jahr haben die hiesigen Städte und Gemeinden 1076 Geflüchtete aus der Ukraine und weiteren Herkunftsländern aufgenommen. Für 2023 rechnet der Alb-Donau-Kreis mit einer Zuweisung von rund 750 Personen. Dabei machte er deutlich, dass die Stadt Blaustein als zweitgrößte Kommune im Landkreis eine Aufnahmequote von rund 8 Prozent erfüllen muss.

 Stadtverwaltung plant langfristig

Blausteins Bürgermeister Thomas Kayser informierte die Besucher des Bürgerdialogs über die Anschlussunterbringung. Hier leben aktuell 290 Geflüchtete in städtischen Einrichtungen, weitere haben eigenständig Wohnraum gefunden. Größtes Objekt ist das ehemalige Comfort-Hotel, in dem rund 190 Personen leben. Weitere, kleinere Einrichtungen beherbergen zwischen unter zehn und bis zu 31 Personen. „Einige Objekte sind nur befristet angemietet, deshalb müssen wir langfristig weitere Unterkunftsmöglichkeiten verteilt auf ganz Blaustein schaffen, um wieder eine dezentralere Unterbringung zu erreichen“, erklärte Kayser.

Martina Mayer, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste und Sicherheit, berichtete über die Integrationsarbeit der Stadt Blaustein, bei der drei Mitarbeiter der Stadtverwaltung gemeinsam mit vier Integrationsmanagern des Alb-Donau-Kreises für die Flüchtlingsbetreuung zuständig sind. Neben einem wöchentlichen psychologischen Angebot gibt es Integrations- und Sprachkurse sowie die präventive Vermittlung an Fachstellen in verschiedenen Problemlagen. Der Integrationsbeauftragte der Stadt Blaustein, Johannes Kasper, berichtete eindrücklich aus seiner Arbeit und sprach mit den zwei Geflüchteten über ihre Ankunft und das Leben in Blaustein.

Kein Kriminalitätsanstieg in Blaustein

Günther Becker, Leiter des Polizeireviers Ulm-West rundete den informativen Teil mit der Darstellung der objektiven Sicherheitslage ab. Dabei betonte er, dass die Kriminalitätsrate in Blaustein in den vergangenen zehn Jahren rückläufig ist. Dabei bewegten sich die Fallzahlen bezogen auf die Einwohnerzahl bei der letzten Erhebung aus dem Jahr 2021 sowohl im Alb-Donau-Kreis (2203) als auch in Blaustein (2374) weit unter dem baden-württembergischen (4380) und Bundesdurchschnitt (6070). Die Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor.

Becker klärte darüber auf, dass in den vergangenen fünf Jahren jeder dritte Tatverdächtige nichtdeutscher Herkunft war und jeder zehnte ein Asylbewerber oder Flüchtling. Die Einsätze in Flüchtlingsunterkünften konzentrierten sich im vergangenen Jahr auf die Blautalstraße sowie das ehemalige Comfort-Hotel. Im Durchschnitt war die Polizei rund dreimal pro Monat in Blausteiner Flüchtlingsunterkünften gefordert, wobei davon zehn Einsätze allein durch ausgelöste Rauchmelder im ehemaligen Comfort-Hotel nötig waren.

Sachliche, anregende Diskussion

Bei der anschließenden Fragerunde meldeten sich hauptsächlich Bürger aus dem Ortsteil Herrlingen zu Wort, die in Nachbarschaft zur Gemeinschaftsunterkunft des Landratsamtes leben, in der rund 80 junge Männer vorwiegend aus Afrika und dem Nahen Osten wohnen. Insbesondere auf die Fragen, wie die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen gewährleistet wird und wie die Asylbewerber beschäftigt werden können, gingen die Verantwortlichen ein. Auch die beengten Wohnverhältnisse, in denen die Flüchtlinge leben müssen, bevor sie eine Anschlussunterbringung finden, bereiten den Bürgerinnen und Bürgern in Blaustein Sorge. Hier sollen ansprechend gestaltete Sozialräume und künftig auch Aufwertungen des Außenbereichs auf dem Gelände an der Blautalstraße den Geflüchteten Abwechslung bringen.
Daneben wurde in der sachlichen, angeregten Diskussion erörtert, wie Integration im bürgerschaftlichen Miteinander gelingen kann. Das Fazit von Bürgermeister Thomas Kayser: „Der wichtigste Weg zur Integration ist die Begegnung. Denn Begegnung schafft Vertrauen.“  Anschließend standen alle Beteiligten den Gästen im offenen Gespräch zur Verfügung.



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