Ulm News, 23.01.2023 19:55
Bau des Betten- und Forschungshauses: Uniklinik Ulm plant Ausgleichsmaßnahmen für gefällte Bäume
Die für den Bau des neuen Betten- und Forschungshauses am Universitätsklinikum Ulm (UKU) notwendigen Baumfällarbeiten wurden am Donnerstag abgeschlossen. Der Baubeginn ist für den Anfang des zweiten Quartals 2023 geplant, die Inbetriebnahme des Gebäudes für Anfang des zweiten Quartals 2025. Das teilt die Universitätsklinik Ulm mit. Das Areal und einige Bäume waren in den vergangenen Wochen von Aktivisten besetzt und vergangenen Woche von der Polizei geräumt worden.
„Natürlich bedauern wir, dass im Zuge des Bauvorhabens einige Bäume gefällt werden mussten“, erklärt Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKU. „Bei allen Unterschieden der Auffassungen halten auch wir den Schutz der Natur und unserer natürlichen Lebensgrundlagen für ein Gebot der Stunde. Gleichwohl dürfen wir als Einrichtung der Spitzenmedizin niemals die Menschen aus den Augen verlieren. Und gerade, weil uns schwerkranke Menschen anvertraut sind, ist der vorliegende Bauplan sachgerecht und notwendig, denn es geht uns darum, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.“ Das dringend benötigte Gebäude wird zukünftig für die Krankenversorgung schwerstkrebskranker Patient*innen und für die patientenbezogene Tumorforschung genutzt. Die Fällung der fünf Eichen und einiger junger Laubbäume war, entgegen anderer Behauptungen, unvermeidbar.
„Jeder andere Lösungsversuch“, so Professor Kaisers, „hätte gravierende und nicht zu vertretende Nachteile vor allem für unsere Patientinnen und Patienten ergeben. Nur durch den jetzigen Plan für das neue Gebäude können die Patientenzimmer sowie die Büro- und Forschungsräume adäquat Tageslicht erhalten, die Intimsphäre aller Betroffenen ist besser geschützt und wir können eine enge ‚schluchtartige‘ Raumwirkung zwischen Neubau und Bestand vermeiden.“
Dem UKU bleibt es weiterhin ein großes Anliegen, den Baumbestand am Oberen Eselsberg zu schützen und – wo immer möglich – zu erhalten. Für die gefällten Bäume werden nun großzügige Ausgleichspflanzungen vorgenommen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Zusätzlich wurden einige der gefällten Eichen in die Nähe des Baufeldes versetzt, damit sie weiterhin als Nistplätze dienen können.
Das UKU plant außerdem, eine Wald-Patenschaft als Teil eines Waldschutzprojektes zu übernehmen. „Wichtig bleibt für uns, dass wir im Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen bleiben, um Wege zu finden und zu begründen, wie Patientenwohl und Naturschutz zusammenkommen und nicht gegeneinander positioniert werden“, betont Prof. Kaisers.


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