Ulm News, 16.12.2022 11:15
Mini-Demo von "patriotischen Aktivisten"" vor Rathaus der Gemeinde Illerkirchberg
Eine Demonstration von - so bezeichneten sich die Teilnehmer - "patriotischen Aktivisten" hat am Mittwoch vor dem Illerkirchberger Rathaus im Ortsteil Unterkirchberg stattgefunden. Die Demonstranten waren keine Bürger der Gemeinde. Vielmehr versuchten sie, die aufgeregte Stimmung nach dem tödlichen Messerangriff auf zwei Mädchen für ihre politischen Ziele zu nutzen.
In der Gemeinde leben Geflüchtete nicht in einem Heim, sondern verteilt in mehreren Häusern und Wohnungen. In Illerkirchberg sind derzeit rund 50 Asylbewerberinnen und Asylbewerber in den fünf kommunalen Anschlussunterkünften untergebracht. Außerdem leben knapp 30 Geflüchtete aus der Ukraine in privaten Wohnungen.
Die Demonstranten bewiesen Ortsunkenntnis mit dem Hinweis auf die "Gruppen-Vergewaltigung eines 14-Jährigen Mädchens, das ähnlich wie Ece. S in der Nähe des Asylheims wohnte". Das damalige Opfer kam aus Ulm, die Tat wurde in einem Illerkirchberger Ortstel begangen.
Das Flugblatt war mit "Wackere Schwaben" unterzeichnet . So nennen sich Mitglieder der Identitären Bewegung (IB) aus der Region. Beobachter erkannten unter den wenigen Demonstranten mindestens ein Mitglied der IB. Die Identitären verfolgen klassische islamfeindliche, rassistische und demokratiefeindliche Positionen, die flott und poppig aufbereitet und aktionistisch verpackt werden. Sie gelten unter den „Neuen Rechten“ als die hippen Intellektuellen. Die Identitären Bewegung wird vom Verfassungsschutz beobachtet.
Es ist nun das eingetreten, was der Illerkirchberger Bürgermeister Markus Häußler zu vermeiden sucht. Solche Leute will er vermutlich nicht in seiner Gemeinde und vor dem Rathaus. "Bei uns lebenden Geflüchteten aller Nationen weiterhin offen zu begegnen und diese nicht unter Generalverdacht zu stellen. Der Angriff auf die beiden Mädchen muss mit aller Konsequenz verfolgt und bestraft werden – dieses heimtückische Verbrechen hat
aber eine einzelne Person begangen, nicht eine Bevölkerungsgruppe. Auch im Hinblick auf die Opfer und ihre Familien halte ich es für wichtig, jeder Äußerung von Ausländerfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten", so der Bürgermeister in einem offenen Brief an die Bürgerinnen und Bürger.
Die schreckliche Bluttat und der Tod des Mädchens wird auch von anderen Gruppen benutzt. Am Wochenende sind in Ulm gleich mehrere Demonstrationen angekündigt.




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