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Ulm News, 30.11.2022 15:30

30. November 2022 von Ralf Grimminger
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Mehr Arbeitslose und hohe Personalnachfrage


Im November waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 7 888 Menschen arbeitslos gemeldet. Somit stieg die Arbeitslosigkeit um 207 oder 2,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 439 Personen oder 5,9 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Punkte zu und lag im Berichtsmonat bei 2,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 2,4 Prozent. Gleichzeitig ist die Nachrage nach Personal im Raum Ulm enorm hoch. Das teilt die Agentur für Arbeit in Ulm im Rahmen ihres November-Berichts mit. 

 „Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist saisonal untypisch. Im Agenturbezirk stieg die Arbeitslosigkeit in einem November zuletzt im Jahr 2008.“, weiß Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm und berichtet weiter: „Im Wesentlichen erklärt sich die aktuelle Zunahme mit der Fluchtmigration ukrainischer Frauen und Männer. Erstens: die Arbeitslosigkeit wuchs vornehmlich bei den Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft an. Zweitens: Dies besonders deutlich im Bereich der Grundsicherung. Also bei den Jobcentern, wo Geflüchtete aus der Ukraine seit Juni betreut werden. Und drittens: Die Bewegungsdaten. Hier liegen die Zahlen der Zugänge in Arbeitslosigkeit teils signifikant über dem Vorjahreswert. Auf der anderen Seite stieg der Personalbedarf trotz nachlassender Stellenneumeldungen weiter an und verfestigte sich auf hohem Niveau.“ So meldeten am regionalen Stellenmarkt Arbeitgeber mit 1 329 neuen Arbeitsangeboten geringfügig weniger als vor vier Wochen, hingegen wuchs der Stellenbestand auf 5 833 offene Arbeitsangebote an. Vor einem Jahr meldeten Arbeitgeber 191 neue Stellen mehr, der Bestand lag jedoch um 376 Offerten unter dem aktuellen Wert.

Arbeitslosigkeit

Mit Blick auf die Rechtskreise sank die Arbeitslosigkeit bei der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und stieg in der Grundsicherung (Jobcenter). Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 3 620 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 75 oder 2,0 Prozent weniger als im Oktober und 441 oder 10,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen kletterte auf 4 268. Zum Oktober waren das 282 Personen oder 7,1 Prozent mehr und zum Vorjahr 880 Frauen und Männer oder 26,0 Prozent mehr. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung ist hauptsächlich durch die Fluchtbewegung der Menschen aus der Ukraine begründet. Bei den Jobcentern wuchs die Zahl arbeitsloser Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit auf insgesamt 2 475 Frauen und Männer an“, verdeutlicht Denkmann.
Über beide Rechtskreise hinweg waren 3 444 Menschen ausländischer Herkunft arbeitslos gemeldet. Das waren 226 Frauen und Männer oder 7,0 Prozent mehr als im Oktober und 951 oder 38,1 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.
Erfreulich ist die anhaltend positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren. Sie ging zum Vormonat nochmals leicht zurück, und zwar um 14 oder 2,6 Prozent auf 707 Personen. Zum Vorjahr waren das 71 Personen oder 11,2 Prozent mehr arbeitslose junge Frauen und Männer. Auf die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen wirkte ich sich diese Entwicklung nicht aus. Wie im Vormonat lag diese bei 2,0 Prozent, im Vorjahr bei 1,8 Prozent.

Bewegungsdaten

Arbeitslosigkeit ist eine statistische aber keine statische Größe. Das verdeutlichen die Zu- und Abgänge arbeitsloser Menschen. Im November lag die Zahl an Zugängen bei 2 511 Personen, das waren 96 oder 4,0 Prozent mehr als im Oktober und 474 oder 23,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Auf der anderen Seite lag die Zahl der Abgänge bei 2 292 Frauen und Männern, das waren 476 oder 17,2 Prozent weniger als vor vier Wochen und 56 oder 2,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Fluchtmigration aus der Ukraine

Seit dem 1. Juni 2022 haben geflüchtete Menschen aus der Ukraine Anspruch auf Leistungen nach dem Zweiten bzw. Zwölften Sozialgesetzbuch (SGB II bzw. SGB XII) und werden durch die regionalen Jobcenter betreut. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sind das die Jobcenter Ulm, Alb-Donau und Biberach. Dort waren im November 2 767 (plus 466 zum Vormonat) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 1 856 (plus 265 zum Vormonat) arbeitsuchend und davon wiederum 1 027 (plus 171 zum Vormonat) arbeitslos.

Stellenmarkt

Regionale Arbeitgeber meldeten mit 1 329 neuen Stellenangeboten 25 oder 1,8 Prozent weniger als im Oktober und 441 oder 10,9 Prozent weniger als im November des letzten Jahres. Der Stellenbestand hingegen legte zu. Zum Oktober wuchs die Zahl offener Stellenangebote um hundert oder 1,7 Prozent auf 5 833 Vakanzen an. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 376 Stellen oder 6,9 Prozent. Die meisten offenen Stellen gab es neben den Personaldienstleistungen im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen. Dabei waren gut 80 Prozent der Vakanzen auf Fachkraftniveau oder höher eingestuft. „Die Entwicklung am Stellenmarkt deutet einmal mehr auf die Notwendigkeit, Qualifizierungspotentiale zu erschließen. Um Einstellungen zu ermöglichen, kann die Arbeitsagentur beispielsweise Umschulungen sowie Teil- und Anpassungsqualifizierungen finanziell fördern“, bekräftigt Denkmann.

Kurzarbeit

Vorläufige Daten für den November liegen bis zum 24. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 32 Betriebe für bis zu 339 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im Oktober waren es 22 Betriebe die für bis zu 515 Beschäftigte Kurzarbeit anzeigten. Als Gründe gaben Betriebe vorwiegend Material- und Lieferengpässe, Rohstoffmangel und Folgen der Ukrainekrise an.
Für den Monat Mai liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. Im Ulmer Agenturbezirk rechneten 229 Betriebe für 1 440 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 2,6 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das weiterhin der niedrigste Wert und der einzige unter der Drei-Prozent-Marke. „Das unterstreicht, dass der Ulmer Arbeitsmarkt robust und Dank seiner Diversifikation auch stabil ist“, fasst Denkmann zusammen. Im November des vergangenen Jahres lag die Quote im Ulmer Agenturbezirk bei 2,4 Prozent.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Land blieb unverändert bei 3,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote in Baden-Württemberg bei 3,4 Prozent.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk

Alb-Donau-Kreis: 2 835 Menschen waren im Alb-Donau-Kreis arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 343) oder das Jobcenter (1 492) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 179 Menschen oder 6,7 Prozent mehr als im Oktober. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. „Trotz des Anstiegs der Arbeitslosigkeit hält der Alb-Donau-Kreis, nun gemeinsam mit dem Landkreis Ravensburg, die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter den Kreisen im Land“, berichtet Torsten Denkmann. Im Vorjahr lag die Quote 2,2 Prozent.
Stadtgebiet Ulm:  Im Stadtgebiet Ulm waren 2 582 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 045) und das Jobcenter (1 537) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 19 Personen oder um 0,7 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,6 Prozent, das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als vor vier Wochen und 0,3 mehr als vor einem Jahr. „Kein weiterer der insgesamt neun Stadtkreise im Land lag unter der Vier-Prozent-Marke“, hält der Ulmer Agenturleiter fest.
Landkreis Biberach: „Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote mit 2,1 Prozent stabil“, zeigt sich Denkmann erfreut. Unter den Kreisen in Baden-Württemberg ist das weiterhin die niedrigste Quote. Vor einem Jahr lag diese für den Landkreis Biberach ebenfalls bei 2,1 Prozent. Mit 2 471 Frauen und Männern waren neun oder 0,4 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 232 Menschen (minus 40), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 239 Frauen und Männer (plus 49).

 



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