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Ulm News, 29.08.2022 15:32

29. August 2022 von Ralf Grimminger
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Treffen von Söder und Kretschmann in Neu-Ulm - OB und Landräte fordern Anbindung an Wasserstoff-Fernleitungsnetz


Am Montag haben sich der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, in Neu-Ulm getroffen. Die Landräte des Landkreises Neu-Ulm und des Alb-Donau-Kreises sowie die Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm und Ulms Oberbürgermeister nutzten das Treffen, um auf ihr wichtiges Anliegen einer raschen Anbindung der Region an ein Wasserstoff-Fernleitungsnetz hinzuweisen.

Die Region Donau-Iller braucht einen schnellen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Darin sind sich die Landräte und die Stadtoberhäupter der beiden größten Kommunen in der Region einig. Jede Verzögerung schade nach ihrer Überzeugung nachhaltig der Entwicklung der Wirtschaftsregion. Eine Ungleichbehandlung gegenüber anderen Regionen Deutschlands wollen sie nicht akzeptieren. "Die Innovationsregion Ulm/Neu-Ulm steht als aktiver Partner für eine schnelle Realisierung bereit", heißt es unisono in beiden Landratsämtern und Rathäusern. 
Allerdings wächst ihre Sorge, dass die Region beim Ausbau des Wasserstofffernleitungsnetzes ("H2-Backbone") zu kurz kommen könnte. Konkret: Die geplanten Wasserstoff-Fernleitungen könnten zu langsam fertiggestellt oder überhaupt an der Region vorbeigeführt werden. Beim Treffen der Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern am Montag (29. August) in Neu-Ulm, wo beide eine Kooperationsvereinbarung ihrer Länder zum Thema Wasserstoff unterzeichnen wollen, soll dieses Thema zur Sprache kommen. Hiervon versprechen sich die politisch Verantwortlichen vor Ort ein Signal der Unterstützung. 
Wie Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch, seine Neu-Ulmer Amtskollegin Katrin Albsteiger und die beiden Landräte Heiner Scheffold (Alb-Donau-Kreis) und Thorsten Freudenberger (Landkreis Neu-Ulm) betonten, sei die Innovationsregion Ulm/Neu-Ulm beim Thema Wasserstoff ein "Entwicklungsmotor für den gesamten Wirtschaftsraum". Es existierte bereits ein belastbares Innovationsumfeld von Forschung und Entwicklung über Start-ups, zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen bis zu etablierten großen Wirtschaftsunternehmen, die auf Wasserstoff als Energieträger setzen: Das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung (ZSW), die Universität Ulm und die Technische Hochschule Ulm (THU) setzten in der Region weitreichende Impulse. Gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft vor Ort werde vieles bereits realisiert.
So projektieren die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) aktuell verschiedene Elektrolyseure an Standorten in Ulm, konkret auch am Standort des ZSW in unmittelbarer Nähe zur Forschungsfabrik für Wasserstoff und Brennstoffzellen (HyFab) in der Ulmer Wissenschaftsstadt.
Diese Aktivitäten sind Bausteine des Förderprojekts "Modellregion Grüner Wasserstoff Baden-Württemberg" und bilden die Keimzelle für einen intensiven Infrastrukturausbau in der Region. Durch Kooperationen beispielsweise in Joint-Ventures werden weitere Projekte im Megawatt-Maßstab bereits diskutiert. Ziel ist es dabei, die besondere Stärke der Region nun auch im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur auszuspielen: ein starker, innovativer Mittelstand im ländlichen Raum mit starken Kooperationsstrukturen. "Netzbetreiber, Energieproduzenten und Innovationstreiber agieren zuverlässig, vertrauensvoll und konsequent Hand in Hand - auf diese Stärke können wir bauen." 
Doch die Region ist in Sachen Wasserstoff nicht autark: Neben dem Ausbau der Strominfrastruktur werde man immer zusätzlichen grünen Wasserstoff aus anderen Regionen Deutschlands und aus der ganzen Welt beziehen müssen, ist sich Marius Pawlak, Zentralstellenleiter bei der Stadt Ulm und Geschäftsführer des regionalen Förderprojekts "Hy-FIVE", sicher. Daher sei der Ausbau der dafür notwendigen Pipeline-Infrastruktur für den Transport von grünem Wasserstoff aus Norddeutschland und aus dem Süden Europas - dem zukünftigen Brückenkopf für grünen Wasserstoff aus Afrika - ein absolut prioritäres Ziel. "Ohne Anbindung an den geplanten "H2-Backbone" der Fernleitungsnetzbetreiber geht es nicht", macht Pawlak deutlich. Aktuelle Entwicklungen zeigen jedoch, dass der Wasserstoffbackbone möglicherweise an der Region vorbeigeführt wird, aber auch, dass die Pipeline, wenn sie denn kommt, nicht in der ersten Priorität realisiert wird.
"Zu langsam", sagte Pawlak. Aus Sicht der betroffenen Gebietskörperschaften ein schlechtes Signal sowohl für wasserstoffnachfragende Unternehmen als auch für die Privatkunden, denen der Umstieg von fossilem Erdgas auf klimaneutralen grünen Wasserstoff damit erheblich erschwert würde. Landräte und Oberbürgermeister plädieren daher für einen Bau innerhalb der nächsten zehn Jahre und schlagen vor, aus Zeitgründen die bestehende Erdgasinfrastruktur für den Ausbau des Wasserstoffnetzes zu nutzen oder alternativ eine neue Leitungstrasse entlang der A8 zu führen.
"Wir sind eine starke Wirtschaftsregion mit erfolgreichen und innovativen Unternehmen. Ihre Aktivitäten für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem dürfen nicht durch fehlende Basisinfrastruktur gefährdet werden. Der zügige Ausbau der überregionalen Pipelineinfrastruktur in unsere Region ist daher elementar", unterstrich Oberbürgermeister Czisch.
"Die Region Donau-Iller und insbesondere die Innovationsregion Ulm/Neu-Ulm stehen wie wenige Raumschaften für einen erfolgreichen ländlichen Raum mit zahlreichen Hidden Champions. Es ist die Aufgabe der Politik, diese Strukturen durch den Ausbau der grundlegenden Infrastruktur weiter zu unterstützen", sieht Landrat Scheffold hier eine klare Aufgabe der öffentlichen Hand.
"Als länderübergreifende Region setzen wir schon immer erfolgreich auf Kooperation und zwar in allen Bereichen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Diese Aktivitäten gilt es weiter zu stärken. Gemeinsam müssen wir für den Ausbau der notwendigen Infrastruktur für die Wasserstofftechnologie als Basiselement der Energiewende fördern", betonte Landrat Freudenberger.
"Zahlreiche Arbeitsplätze in der Innovationsregion sind dem produzierenden Gewerbe zuzuordnen. Das ist ein Wettbewerbsvorteil, denn damit decken wir die gesamte Wertschöpfungskette von der Forschung bis zur Produktion ab. Innovation kann durch diese Nähe von Entwicklung zum konkreten Einsatz optimal gefördert werden. Durch den Ausbau der notwendigen Infrastruktur ist dies zu unterstützen", beschrieb Oberbürgermeisterin Albsteiger einen der Vorzüge der Innovationsregion Ulm/Neu-Ulm.



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