Ulm News, 21.07.2022 12:07
Lohnt sich eine Haartransplantation?
Volles Haar ist ein Schönheitsmerkmal sowohl für Männer als auch für Frauen. Machen sich erste Anzeichen von Haarausfall bemerkbar, muss man sich damit aber nicht abfinden. Moderne Methoden der Haartransplantation versprechen dauerhaft volles Haar. Wie läuft eine Haartransplantation ab und lohnen sich die Kosten und der Aufwand für das Ergebnis?
Haarausfall bei Männern und Frauen
Traditionell verbinden wir mit Haarausfall ein Problem, mit dem vornehmlich Männer zu kämpfen haben – der androgenen Haarausfall trete dabei mit steigendem Alter auf. Damit ist der typische, hormonell und in der Regel erblich bedingte Vorgang beschrieben, der zuerst zu Geheimratsecken und dann zu lichten Ecken am Haaransatz und Oberkopf führt.
Natürlich sind nicht nur Männer vom Haarausfall betroffen:
- Krankheiten
- genetische Voraussetzungen und
- Narbenbildung nach Verletzungen oder Bestrahlung
führen auch bei Frauen zu den Problemen. Nicht immer ist die Lösung eine Glatze. Um eine psychische Belastung und den Verlust an Lebensqualität zu lindern, ist die Haartransplantation die einzige, dauerhafte und ästhetische Lösung.
Was ist eine Haartransplantation?
Bei Haartransplantationen handelt es sich um Haarbehandlungen, bei denen eigene Haarwurzeln genutzt werden, um an lichten Stellen wieder eine natürlichen Behaarung zu kreieren. Da keine neuen Haarwurzeln hinzukommen, lässt es sich eher als eine Umsortierung der bereits vorhandenen Haarwurzeln beschreiben. Intakte Haarwurzeln werden aus Bereichen entnommen, die nicht vom Haarausfall betroffen sind, und an der gewünschten Stelle wieder eingepflanzt. Dort findet nach der Heilung ein dauerhafter, natürlicher Haarwuchs-Zyklus statt. Die Haartransplantation wird meist zu einer Verdichtung des Kopfhaares genutzt. Unter Umständen können die Transplantationen auch verlorene Augenbrauen und Barthaar ersetzen.
Woher stammen die Haarwurzeln für die Haartransplantation?
In den meisten Fällen werden Haarwurzeln am Hinterkopf entnommen. Je nach Anwendungsgebiet ist es wichtig, dass die dort wachsenden Haare der natürlichen Haarstruktur entsprechen.
So eignen sich Haare aus dem Achsel- oder Intimbereich nicht, um einen natürlichen Haarwuchs für das Kopfhaar nachzuempfinden. Da bei vielen Typen des Haarausfalls der Ansatz und Haarscheitel betroffen sind, bleiben im Nackenbereich Haarwurzeln bestehen, die unauffällig entnommen und wieder eingepflanzt werden können.
Ablauf der Haartransplantation
Zu Beginn der Behandlung wird eine Haut- und Haaranalyse durchgeführt, um herauszufinden, was der Grund für den Haarausfall ist, und welcher Behandlungsansatz der passende ist.
- Neben Transplantationen existieren Verfahren wie die Eigenblutbehandlung, die dazu führen können, den Haarwuchs der bestehenden Haarwurzeln wieder zu aktivieren.
- Bei dem diffusen Haarausfall, von dem häufig Frauen betroffen sind, kann der Ursprung eine Mangelernährung oder Stress sein. Der Haarausfall kann zunächst durch Änderungen im Lebensstil bekämpft werden. Ist eine Haartransplantation notwendig, wird mit einer der möglichen Haartransplantation-Techniken fortgefahren.
Techniken der Haartransplantation?
Die heute etablierte Technik für Haartransplantationen ist die FUE-Methode. Bei der Follicle Unit Extraction Technik werden Haarwurzelgruppen (Grafts) entnommen. Diese follikulären Einheiten bestehen aus bis zu fünf Wurzeln. Da Haare natürlich in diesen Bündelungen wachsen, führt das Nutzen der Einheiten zu einem ästhetischen Endergebnis und ist dabei weniger invasiv als Methoden, die in der Vergangenheit genutzt wurden.
Dazu zählt etwa das Entnehmen ganzer Hautstreifen, aus denen einzelne Haarfollikel herausgearbeitet werden. Da Eingriffe wie die Streifentechnik zu dem Entstehen von Narbengewebe führen und mit mehr Komplikationen verbunden sind, hat sich die FUE-Technik durchgesetzt. Bei lockigem und krausem Haar ist die FUE-Methode allerdings zu kompliziert.
Da Narben im Entnahmebereich hier meist durch etwas länger gehaltenes Haar im Umfeld verdeckt werden, eignet sich dafür die Streifentechnik.
Ablauf der FUE-Haartransplantation
Für die FUE-Transplantation wird der Haarkranz-Bereich, aus dem die Wurzeln entnommen werden, rasiert. Mit Hohlnadeln wird die Haut punktiert, um die Wurzelgruppen freizulegen. Sie werden mit Pinzetten entnommen. Die entnommenen Haarwurzeln werden in einer gekühlten Lösung unter dem Mikroskop auf die Transplantation vorbereitet.
Ungeeignete Wurzeln werden aussortiert. Danach wird die Transplantationsstelle mit feinen Nadeln bearbeitet, um Kanäle zu schaffen, in die die Haarfollikel platziert werden. Die Wuchsrichtung wird beachtet, um ein natürliches Bild zu erzeugen. Da die Entnahme- und Implantationsstellen so klein sind, heilen sie ohne Nähte. Diese Behandlung kann zwischen 2 und 8 Stunden dauern und muss mitunter auf mehrere Sitzungen aufgeteilt werden, wenn besonders viele Wurzeln versetzt werden.
- Der entstehende Wundschorf löst sich innerhalb einer Woche.
- Bis die Wunden geheilt sind, müssen die Stellen trocken gehalten werden. Ab dem dritten Tag kann man die Haare meist mit mildem, pH-neutralen und unparfümiertem Shampoo waschen.
- Starke Anstrengung und Sonneneinstrahlung sollte man zwei Wochen lang meiden.
- Nach der Operation können die Haare ausfallen. Dabei werden die alten Haare abgestoßen. Es sind aber nicht die Haarwurzeln selbst betroffen. Aus ihnen wachsen nach acht bis zwölf Wochen neue Haare.
- Das Endergebnis kann nach acht bis zehn Monaten beurteilt werden. Risiken der Haartransplantation Dank des wenig-invasiven Eingriffs sind die Risiken der Haartransplantation gering. Durch die gute Durchblutung der Kopfhaut fällt es Keimen zudem schwer, sich hier anzusiedeln. Mögliche Probleme können durch eine nicht fachgerecht durchgeführte Behandlung auftreten, wenn die Einstiche z. B. zu tief gesetzt werden.
- Mögliche Folgen sind Schwellungen, Taubheit und ein Kribbelgefühl. Sie sollten innerhalb von zwei bis vier Wochen von selbst verschwinden. Anwendungsbereiche und Kosten der Haartransplantation Bei der Haartransplantation können einzelne Stellen bis zu einer Vollglatze behandelt werden. Auch Augenbrauen und Bart sind mögliche Implantationsstellen.
Für ein Areal – beispielsweise Geheimratsecken – werden rund 1000 bis 1500 Wurzelgruppen versetzt. Bei einer Vollglatze sind es über 3500 Bündel, die in mehreren Terminen eingepflanzt werden.
Bei den kleineren Behandlungen beginnen die Kosten bei rund 2000 €uro. Für eine Vollglatze kann man mit Preisen über 7000 €uro rechnen.
Eine Haartransplantation bedeutet für Männer und Frauen ein Wiedererlangen von dauerhaft vollem, natürlich wachsendem Haar. Dabei werden meist über die FUE-Technik Haarwurzelbündel aus dem Hinterkopf entnommen und an den haarlosen Stellen implantiert. Da mit Kanülen einzelne Wurzelbündel entnommen und neue Kanäle gesetzt werden, ist die Methode wenig invasiv und mit geringen Risiken verbunden.
Für ein kleineres Areal werden bis zu 1500 Wurzelbündel versetzt. Die Kosten beginnen bei rund 2000 €uro. Aufgrund der geringen Komplikationsraten und dauerhaften Ergebnisse, lohnt sich die Haartransplantation für Personen, die unter dem Haarausfall stark leiden.







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