Ulm News, 06.07.2011 13:00
Stadtwerke reinigen das Grundwasser im alten Gaswerksgelände
Fachleute für die Altlastensanierung aus Bayern und Baden-Württemberg tagen am 7. und 8. Juli in Neu-Ulm. Ein Programmpunkt des „Altlastensymposiums 2011“ ist die Besichtigung der neu gebauten Grundwassersanierungsanlage auf dem SWU-Betriebsgelände an der Karlstraße in Ulm.
Die Anlage entzieht dem Grundwasser Schadstoffe, die vom ehemaligen Ulmer Gaswerk herrühren. Es produzierte an diesem Standort bis Anfang der 1960er Jahre Stadtgas aus der Verbrennung von Koks. Rückstände aus dieser Gasproduktion wie zum Beispiel Teer, Ammonium und Koh-lenwasserstoffe finden sich teilweise heute noch im Grundwasser. Altlastensanierung wird energetisch genutzt Für die Sanierung des Grundwassers sind entlang der Neutorstraße unterhalb der Auffahrt zur „Gasbruck“ vier rund 20 Meter in die Tiefe reichende Brunnen gebohrt worden. Sie pumpen pro Stunde etwa 20.000 Liter belastetes Grundwasser ab. Es wird in eine Aufberei-tungsanlage geleitet, die im Keller des SWU-Hauptgebäudes steht. Nach der Reinigung wird das Grundwasser zum derzeit entstehen-den SWU-Neubau geführt und energetisch genutzt. Einerseits zur Kühlung, aber auch zum Heizen: Die im Grundwasser gespeicherte Energie deckt einen Teil der Gebäudetemperierung im Sommer und im Winter. So wird ein Nachteil in einen Vorteil umgemünzt. 8,5 Millionen Euro Sanierungskosten in den nächsten 20 Jahren Schon in der Vergangenheit wurde der alte Ulmer Gaswerksstandort mehrfach von Produktionsrückständen befreit. Zuletzt im Jahr 2006, als 12.500 Tonnen verunreinigter Boden bis in eine Tiefe von über zwölf Metern abgetragen und auf Sondermülldeponien entsorgt wurden. Das sanierte Areal befindet sich auf der Südseite des SWU-Glashauses zur Ludwig-Erhard-Brücke hin. Damals wurden auch rund 600.000 Liter hochbelastetes, teerölhaltiges Wasser ab-gepumpt. Die aus dieser Teilsanierung gewonnenen Erkenntnisse führten zu dem Beschluss, eine Anlage zur Grundwassersanierung über die nächsten 20 Jahre hinweg zu betreiben. Bau und Betrieb der Reinigungsanlage in diesem Zeitraum werden auf 8,5 Millionen Euro veranschlagt. 75 Prozent der Kosten trägt das Land Baden-Württemberg aus den Mitteln des Altlastenfonds.







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