Dokumentarfilm "1341 Frames of Love and War" über den israelischen Fotografen Micha Bar-Am wird bei der Berlinale uraufgeführt

Micha Bar-Am wurde 1930 in Berlin geboren, floh 1936 mit seinen Eltern nach Israel, begann in den 1950er Jahren als Fotograf zu arbeiten und ist seit 1968 Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum. Bar-Am gilt als der Fotograf Israels, der mit seinen Arbeiten das Bild des jungen Staats Israel prägte. Seine Fotografien berichten vom Eichmann-Prozess 1961 wie vom Sechs-Tage-Krieg 1967, dem Jom-Kippur-Krieg 1973 oder dem Massaker von Sabra und Schatila 1982, genauso aber auch vom Alltagsleben jenseits von Gräuel durch Krieg und Gewalt.
Zu Ulm hat Micha Bar-Am eine persönliche Beziehung. Der Sohn des jüdischen Kaufmanns-Ehepaars Max und Berta Anguli lebte von 1932 bis 1936 in Ulm, von wo aus die Familie, die unter den zunehmenden rassistischen Drangsalierungen der NS-Zeit litt, nach Palästina auswanderte. Vater Max Anguli war Mitinhaber des bekannten Ulmer Kaufhauses "Wohlwert" gewesen. Im Herbst 2000 zeigte das Stadthaus Ulm einen viel beachteten Überblick über Micha Bar-Ams Schaffen. Neben seinen berühmten Aufnahmen der Kriege, Konflikte und des Aufbaus des Staates Israel wurden auch weniger bekannte Bilder in Ulm ausgestellt, die den poetischen, den humorvollen Blick und die persönliche Bildsprache Bar-Ams zeigten. Der 1963 geborene israelische Filmemacher Ran Tal hat 2021 einen Film über Micha Bar-Am und seine Fotografen-Karriere gedreht: 1341 Framim Mehamatzlema Shel Micha Bar-Am. Der Film wird nun am 13. Februar auf der Berlinale uraufgeführt. Weitere Infos: https://www.berlinale.de/de/programm/programm/detail.html?film_id=202202284