Ulm News, 22.06.2011 16:58
Haftbefehle nach zahlreichen Einbrüchen
Gegen zwei Frauen und sieben Männer aus Ulm, dem Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Neu-Ulm ermitteln die Staatsanwaltschaft Ulm und die Polizeidirektion Ulm nach zahlreichen Einbrüchen in Schulen, Kindergärten, Büros und Gartenhäusern in Ulm und Langenau. Insgesamt wurden Geld und Waren im Wert von einigen zehntausend Euro gestohlen, die Sachschäden summieren sich auf rund 40 000 Euro.
Zwei Beschuldigte sehen ihren Strafverfahren in Haft entgegen, die anderen befinden sich zunächst auf freiem Fuß. Zwischen Januar und Anfang März verzeichnete die Polizei eine wachsende Zahl an Einbrüchen in Ulmer Schulen und Kindergärten. Dabei fiel auf, dass die die Täter insbesondere am Inhalt von Tresoren Interesse hatten, nicht selten fanden sie die Schlüssel dafür an Ort und Stelle. Die Polizeidirektion Ulm informierte Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich, damit diese noch besser als bisher vorbeugen und möglichst keine Tatgelegenheit bieten. Zugleich arbeitete eine sechsköpfige Ermittlungsgruppe der Ulmer Polizei intensiv an der Aufklärung. Die Beamten überprüften Hinweise und verglichen die zahlreichen Spuren, die spezialisierte Beamte nach 34 Einbrüchen in Ulmer Schulhäuser und Kindergärten, sowie 23 Einbrüchen in Firmen akribisch gesichert hatten. Mit hohem Personalaufwand bestreifte die Polizei mögliche Einbruchsobjekte noch intensiver. Ein Kraftakt, der Erfolg zeigte.
Bei einigen ihrer zahlreichen Kontrollen fanden die Beamten Tatwerkzeuge und andere Beweismittel. So kamen sie mehreren Verdächtigen auf die Spur, denen Spuren von den Tatorten zuzuordnen waren. Demnach sollen ein 26-Jähriger und ein 36-Jähriger gemeinsam Einbrüche verübt haben.
Davon unabhängig, so der Stand der Ermittlungen, agierte ein Sextett aus vier Männern im Alter von 18 und 21 Jahren, zwei 17-Jährigen sowie zwei 18-jährigen Frauen. Als Einzeltäter erscheint dagegen ein 21-Jähriger, der bei einem versuchten Einbruch in eine Wiblinger Schule ertappt wurde.
Die ersten Verdächtigen entdeckte eine Polizeistreife in der Nacht zum 22. April bei einer Kontrolle im Neunkirchenweg. Als sie einen 21-Jährigen und einen 17- Jährigen überprüften, entdeckten sie zwei Sturmhauben, zwei Paar Handschuhe und einen Geißfuß. Diese Beweismittel stellten sie sicher, die folgenden Durchsuchungen brachten Diebesgut aus zwei Einbrüchen zum Vorschein. Gegen den 21-Jährigen erließ der Haftrichter auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ulm einen Haftbefehl. Nach einem umfassenden Geständnis kam er wieder auf freien Fuß.
In der Nacht zum 23. April verhinderte eine weitere Personenkontrolle in der Stadtmitte nach Einschätzung der Polizei einen direkt bevorstehenden Einbruch in eine Schule. Den Beamten waren auf dem Schulgelände ein 26-Jähriger und sein 36-Jähriger aufgefallen. Bei beiden Männern stellten die Ermittler Taschenlampen, Handschuhe und Schraubendreher sicher. Wie Kriminaltechniker rasch herausfanden, wurde eines der Werkzeuge einige Tage zuvor beim Einbruch in ein Ulmer Autohaus benutzt. Angesichts dessen erging gegen den 26-Jährigen ein Haftbefehl, er befindet sich seither in Untersuchungshaft. Der 36-Jährige stand nach einem Betrug bereits auf der Fahndungsliste. Er musste seine ausstehende Freiheitsstrafe sofort antreten.
Von ihm stammten auch Spuren eines Einbruchs in einer Schule in der Weststadt, der Ende Januar verübt worden war. Insgesamt soll er mindestens acht Einbrüche in Schulen und Firmen verübt haben.
Einen 21-Jährigen ertappte eine andere Streife am Morgen des 24. April beim Versuch, in eine Wiblinger Schule einzubrechen. Der Mann aus Ulm gestand dieses Vorhaben. Die Ermittler gehen derzeit aber davon aus, dass er als Einzeltäter agierte. Allein zehn Einbrüche in Ulm und Langenau sowie einen Leergutdiebstahl von einem umzäunten Firmengrundstück in Langenau ver&u
um l;bten nach dem Stand der Ermittlungen ein 21-Jähriger und ein 17-Jähriger gemeinschaftlich.
Eine der 18- jährigen Frauen war demnach an fünf Gartenhauseinbrüchen in Langenau beteiligt, die anderer an zwei Einbrüchen in Ulmer Schulen. Der 17-Jährige beschädigte im vergangen Herbst ein Schulgebäude im Märchenweg zweimal durch Farbschmierereien, so die bisherigen Ermittlungen. Weil er verbotene Gegenstände wie Schlagringe und ein Klappmesser besaß, kommt ein Vergehen gegen das Waffengesetz dazu. Den Verdächtigen ordnen Staatsanwaltschaft und Polizei bislang 20 Einbrüche, einen Leergutdiebstahl, zwei Sachbeschädigungen und ein Vergehen gegen das Waffengesetz zu.
Noch liegen den Ermittlern nicht alle Ergebnisse aus der Arbeit der Kriminaltechnik vor. Sie gehen aber davon aus, dass mit den noch ausstehenden Auswertungen die meisten der fast 60 ähnlichen Einbrüche geklärt werden können.







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