Ulm News, 22.01.2022 22:56
6000 Teilnehmer bei Menschenkette in Ulm und Neu-Ulm gegen Hass und Querdenker
Über 6000 Ulmerinnen und Ulmer haben am Samstag ein eindrucksvolles Zeichen für Solidarität und gegen Hass gesetzt. Sie beteiligten sich an einer Menschenkette vom Ulmer zum Neu-Ulmer Rathaus, die sich teilweise in Dreier- und Viererreihen entlang der Strecke zwischen den Städten zog.
Über 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich nicht an den Händen fassten, sondern - coronakonform - die Kette mit Schals schlossen, haben sich am Samstag an der Aktion vom Ulmer Rathaus zum Neu-Ulmer Rathaus beteiligt. Sie setzen damit ein sichtbares Zeichen auch gegen die Querdenker und Impfgegner, die seit Wochen ungesetzlich und ohne Genehmigung das Meinungs- und Straßenbild in Ulm dominieren und die Stadt Ulm, die sich gerne solidarische Stadt nennt, zum Hotspot von Querdenkern aus der Großregion machen, die vornehmlich ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen.
Unter dem Motto "Wir sind viele! Ja zu Solidarität. Nein zu Hetze" hatten Ernst-Wilhelm Gohl, Peter Langer, Gabriele Wulz, Ivo Gönner und Prof. Michael Weber zu der Aktion aufgerufen. Die Menschenkette, die sich teilweise in Dreier- und Viererreihen zwischen den Städten entlang zog, war bei den Städten angemeldet und ist genehmigt - im Gegensatz zu den wöchentlichen "Spaziergängen" der Impfverweigerer und Corona-Leugner.
Bei der Kundgebung auf dem Ulmer Münsterplatz sprachen Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, der seit einer Impfaktion im Ulmer Münster persönlich von Impfgegnern und Corona-Leugnern angegangen wird, kritisierte, dass die Demokratie in der Pandemie schlecht geredet werde. Er appellierte an die Solidarität der Ulmer Stadtgesellschaft.
Scharf verurteilte Alt-OB Ivo Gönner "unverbesserliche Leugner" und kritisierte unter großem Beifall, wer respekt- und verantwortungslos und am Ende pure "egoistische Verhaltensweisen" zeige, "der wird eben nicht von der Mehrheit der Bevölkerung geschützt, sondern als das bezeichnet, was er in Wahrheit ist: ein rücksichtsloser Mensch!".
Alle Rednerinnen und Redner, unter ihnen auch Karen Carlson, eine Verwandte Albert Einsteins, verurteilten außerdem Aussagen von Querdenkern, die Deutschland als Diktatur bezeichnen oder Deutschland auf dem Weg in eine Diktatur sehen. Bewegend war auch der Beitrag der Sängerin Maria Rosendorffsky, die den Beatles-Klassiker "Let it be" sang und damit ein stimmunbgsvolles Gemeinschaftsgefühl auf dem Münsterplatz schuf.
Mit der Menschenkette erreichten Organisatoren, Rednern und Teilnehmern ihr Ziel, das Bild von Ulm, das in den letzten Wochen schwer gelitten hat, etwas zurechtzurücken. Erreicht wurde, dass die Stadt nicht den Querdenkern überlassen wird: Das wurde bunt, ausgelassen und solidarisch eindrucksvoll bewiesen. Und dies ohne Aggressivität, ohne Straßenblockaden, ohne Trillerpfeifen, Bierflaschen und Trommeln - und alles ganz legal.
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