Ulm News, 09.12.2021 10:00
Weiße Weihnachten: Mythos oder Regel?
schließen
Beschreibung: Realität statt Wunschvorstellung: Meist lässt das jährlich einsetzende Weihnachtstauwetter Schnee in tieferen Lagen schmelzen.
Fotograf: WetterOnline
Das Wetter bietet doch eigentlich fast immer Gesprächsstoff und Richtung Advent erst recht. Früher war es im Winter kälter und an Weihnachten lag immer Schnee! Wer kennt diese Aussagen nicht? Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, geht drei häufig diskutierten Weisheiten auf den Grund.
Das ist dran an Wetterweisheiten
Das Wetter bietet doch eigentlich fast immer Gesprächsstoff und Richtung Advent erst recht. Früher war es im Winter kälter und an Weihnachten lag immer Schnee! Wer kennt diese Aussagen nicht? Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, geht drei häufig diskutierten Weisheiten auf den Grund.
Weiße Weihnachten gab es früher viel häufiger
Kaum sind die ersten Flocken in Aussicht und der Zauber des Advents naht, kommt sie, die Wetterfrage aller Wetterfragen: „Gibt es weiße Weihnachten?“ Bei der Erörterung folgt dann in der Regel prompt der Abstieg ins Reich der Mythen und Weissagungen. Hier und da sind sogleich genaue Weihnachtsprognosen zu lesen, obwohl derart frühzeitige Vorhersagen absolut unseriös sind. Oftmals knüpft sich an die Frage nach weißen Weihnachten, dann die enttäuschte Feststellung aller weihnachtlichen Feststellungen: „Früher gab es viel häufiger weiße Weihnachten“.
Björn Goldhausen erklärt: „Diese Aussage ist jedoch falsch. Ein weißes Fest war in Deutschland schon immer die Ausnahme. In der Regel war und ist es bei uns eher grün-grau. Ursache dafür ist das sogenannte Weihnachtstauwetter, das oft für mildes Regenwetter an den Feiertagen sorgt. Das Weihnachtstauwetter gehört zu den bedeutendsten Witterungsregelfällen. Mit bis zu 60 Prozent Eintreffwahrscheinlichkeit tritt es bemerkenswert häufig nach dem 20. Dezember auf, meist zwischen dem 24. und 29. Dezember. Bis in die Hochlagen der Mittelgebirge taut dann der Schnee. In den meisten Regionen liegen die Chancen auf ein weißes Fest rein statistisch betrachtet lediglich zwischen 10 und 30 Prozent. Und da - frei nach Karl Valentin - früher sogar die Zukunft besser war, wird in Zukunft Schnee zum Fest noch seltener – der Klimawandel lässt grüßen.“
Früher waren die Winter viel kälter als heute
Goldhausen: „Falsch und Richtig. Auch zu Opas Zeiten gab es milde und fast schneelose Winter. Die meisten von uns bringen mit einem richtigen Winter lange Phasen von Eis, Schnee und Frost in Verbindung. Jahre, in denen solche Wetterlagen vorherrschend waren, bleiben uns viel eindrücklicher in Erinnerung als milde Winter. Aber es ist richtig, dass es seit den 1990er Jahren weniger Schnee und Eis gab als zuvor. Dieser Trend wird sich aufgrund des Klimawandels wohl auch in den nächsten Jahrzehnten fortsetzen.“
Abendrot - Gutwetterbot, Morgenrot mit Regen droht
Goldhausen: „Richtig. An diesen beiden Regeln ist etwas dran - zumindest in vielen Fällen! Färbt sich der Himmel abends rot, so ist häufig eine Wetterfront gerade nach Osten abgezogen. Nicht selten stellt sich anschließend zumindest vorübergehend Hochdruckwetter ein. Genau andersherum verhält es sich am Morgen. Ein roter Himmel in den Frühstunden kündigt meist aufziehende Regenwolken an. Diese Wetterregeln stimmen aber längst nicht immer.“




Highlight
Weitere Topevents
Keine Gaudi: das Ulmer Münster wird auf ewig den höchsten Kirchturm der Welt haben – mit einem Zusatz
Auch wenn die Sagrada Familia von Architekt und Künstler Antonio Gaudi sich anschickt, das Prädikat...weiterlesen
Festliches am Blaubeurer Ring in Ulm: vier Jahre Baustelle und Umleitung beginnen mit Musik und Streetfood
In das Schicksal der langjährigen Bausstelle kann man mit Tristesse gehen - oder mit einem Fest. So...weiterlesen
Neue Erkenntnisse im rätselhaften Todesfall Rafael Blumenstock auf dem Ulmer Münsterplatz
Ein neuer True-Crime-Podcast in der ARD-Audiothek beschäftigt sich unter dem Titel "Der Schrei" mit...weiterlesen
Grausame Tat: zahlreiche Bäume in Weißenhorn malträtiert - Zeugenaufruf
Der Polizei wurde angezeigt, dass im Stadtwald bei Emershofen in den letzten Jahren und Monaten wiederholt...weiterlesen
20 Durchsuchungen gleichzeitig in der Region Ulm durch die Polizei
Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Kriminalpolizei am Mittwochmorgen 20 Wohnungen und Häuser...weiterlesen
Wohnhaus und Anbau in Neu-Ulm / Ludwigsfeld brennen - hoher Sachschaden
Anwohner bemerkten in der Nacht zu Donnerstag Flammen und Brandrauch an einer Doppelhaushälfte im...weiterlesen
Frau mit Schwert sorgt in Senden für Polizeieinsatz
Am Samstag kam es kurz vor ein Uhr mittags zu einem Großeinsatz der Polizei in Senden. Passanten hatten...weiterlesen
Sexuelle Belästigung im Café
In der Nacht von Samstag auf Sonntag kam es in einem Café in der Weißenhorner Innenstadt zu einer...weiterlesen








