Ulm News, 13.08.2021 00:44
Was ist Implantologie?
Die Implantologie bezeichnet in der Zahnmedizin sowie der Kiefer- und Gesichtschirurgie die Praxis und Wissenschaft der Verwendung von Implantaten.
Diese bestehen meist aus körperfremden Material und werden als dem Zahnersatz Halt gebendes Element in den Kieferknochen transplantiert. Implantate übernehmen dabei die Funktion der Zahnwurzel. Anwendungsbereiche der Implantologie Am häufigsten werden Implantate eingesetzt bei:
- Zahnverlust aufgrund von starkem Kariesbefall - altersbedingtem Zahnausfall
- unfallbedingter Schädigung des Kauapparats
- Zahnverlust durch bakteriellen Plaque
- Entzündung des Zahnfleisches (meist Parodontitis oder Gingivitis)
- genetisch bedingtem Fehlen von Zähnen Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, vorab den Kieferknochen mit körpereigener Knochensubstanz aufzubauen. Allerdings kann die Implantologie nicht bei jedem Patienten mit Erfolg angewendet werden.
Verwendete Materialien
Seit den 80er-Jahren bestehen Implantate meist aus dem Leichtmetall Titan oder dem keramischen Zirkonoxid. Implantate aus Titan sind langlebiger als Keramikprodukte, denen eine bessere Körperverträglichkeit nachgesagt wird. Vereinzelt kommt auch der Kunststoff Polyetheretherketon (PEEK) zum Einsatz.
Implantologie in der Praxis
Vor einer Implantation findet eine ausführliche Begutachtung, Anamnese und Patientenberatung statt. Der Eingriff wird meist unter lokaler Anästhesie vorgenommen. Falls keine Infektion vorliegt, findet nötigenfalls eine Zahn(stumpf)-Extraktion häufig am selben Tag statt. Der Kieferknochen wird durch einen Schnitt in die Mundschleimhaut freigelegt. Mit einem Knochenbohrer wird ein zum Implantat passender Hohlraum im Kieferknochen geschaffen.
Anschließend wird das Produkt eingesetzt und die Schleimhaut vernäht. In den meisten Fällen wird der Zahnersatz erst nach drei Monaten eingesetzt, wenn das Implantat ausreichend verwachsen ist und stabil liegt.
Vorteile und Risiken der Implantologie
Auch bei geschwächtem Zahnfleisch oder vorbelastetem Kieferknochen gibt ein fachgerecht eingesetztes und passendes Implantat in der Regel dem Zahnersatz einen ausreichenden Halt. Häufig hält ein Implantat ein Leben lang und ist im Alltag deutlich weniger pflege- und zeitintensiv gegenüber Prothesen.
Beim chirurgischen Eingriff der Implantation besteht ein grundsätzliches Risiko der Verletzung von Nerven, Blutgefäßen und der benachbarten Zähne und Zahnwurzeln. Eine Langzeitkomplikation besteht in der Periimplantitis, bei der sich das Gewebe spontan entzünden kann und den Kieferknochen angreift. Dennoch wegen Jahr für Jahr zunehmend mehr Patienten zugunsten einer Implantation ab.
Implantologische Forschung
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) erkennt seit 1981 die Verwendung von Zahnimplantaten wissenschaftlich an. Seitdem sorgen medizinische Studien, mechanische Testungen und Prüfungen durch praxisnahe Beratungsgremien für sichere Produkte. Chirurgische Techniken und indikationsbezogene Behandlungskonzepte werden fortdauernd weiterentwickelt.




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