Ulm News, 10.06.2021 12:44
Finanzminister Bayaz: Wir können das Konzert von Herrn Naidoo rechtlich nicht mehr verhindern
Der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir möchte das geplante Konzert im Klosterhof in Wiblingen in Ulm von Xavier Naidoo verhindern oder absagen, weil der Popsänger seit geraumer Zeit mit Verschwörungserzählungen, rechten und rassistischen Äußerungen auffällt. Dr. Danyal Bayaz, neuer grüner Finanzminister von Baden-Württemberg, sieht dafür aber keine Möglichkeit. "Wir können das Konzert von Herr Naidoo rechtlich nicht mehr verhindern," bedauert der Minister.
Der neue grüne Finanzminister Dr. Danyal Bayaz, der auch für die Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten im Land, und damit auch für das Kloster Wiblingen zuständig ist, versicherte, dass man künftig in die Vermietungsverträge "eine Art Extremismusklausel" aufnehmen werde. Man habe außerdem mehrfach mit dem Konzertveranstalter über das Naidoo-Konzert im Sommer 2022 im Klosterhof in Wiblingen gesprochen, der darauf die Verträge mit dem Naiddo-Management geprüft habe. Demnach sei ein Ausstieg aus dem Vertrag für den Veranstalter nicht möglich, berichtete der Finanzminister des Landes. Dr. Bayaz betonte: "Wir können das Konzert von Herr Naidoo rechtlich nicht mehr verhindern. Auch die jünsten Äußerungen und Verlautbarungen von Herrn Naidoo führen zu keinem anderen Ergebnis". Das bedauere er sehr und "ist für mich persönlich schwer erträglich".
Mit den Antworten von Finanzminister Dr. Danyal Bayaz zum Konzert von Xavier Naidoo will sich der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir aber nicht zufrieden geben. „Es ist unerträglich, dass das Land hier wie das Kaninchen vor der Schlange steht: Im Gegensatz zum grünen Finanzminister bin ich der Meinung, dass der Vertrag mit dem Veranstalter des Naidoo-Konzerts gekündigt werden sollte. Eine Kündigung wegen des Wegfalls der Geschäftsgrundlage halte ich durchaus für möglich. Notfalls muss ein Gericht entscheiden, ob das Land für Verschwörungsmystiker eine Bühne bieten muss“, so der Ulmer Landespolitiker. „Um es gleich vorweg klarzustellen: Es geht hier nicht um einen Eingriff in die Freiheit der Kunst oder die Meinungsfreiheit. Diese werden durch unser Grundgesetz geschützt und werden nicht angetastet. Doch auf staatlichen Grundstücken sollte es keine Bühne für rassistische, faschistische, sexistische, antisemitische und frauenfeindliche Texte geben“, erklärte Martin Rivoir.



Highlight
Weitere Topevents
SEK der Polizei bei Erbach im Einsatz - und rammt Kleintransporter mit Verdächtigem von der Straße
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hat am Samstagabend bei Erbach einen Mann festgenommen. Nach einer...weiterlesen
Baustellen-Update für Ulm: B10 mit nächtlicher Vollsperrung und viele weitere Arbeits-Punkte
Das Baustellen-Update für kommende Woche ist wieder sehr umfangreich, unter anderem zur...weiterlesen
Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen
Hintergründe zum SEK-Einsatz werden nun klarer: SEK nimmt 43-Jährigen fest
Ein 43-jähriger Mann ist am Samstagabend in Erbach von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) festgenommen...weiterlesen
Steht der Bitcoin vor einem Comeback?
Rückblickend waren besonders die Entwicklungen des Bitcoins geprägt von vielen Extremen. Letztlich waren...weiterlesen
Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen
Wallstraßenbrücke im Ulmer Blaubeurer Ring/B10 wird scheibchenweise abgetragen
Die Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer-Tor-Brücke sind seit vergangener Woche in Fahrtrichtung...weiterlesen
Übel gegen Baum geprallt: 18-Jährige kommt auf der B 30 bei Ulm von der Fahrbahn ab
Eine 18-jährige Autofahrerin ist am Donnerstag bei Ulm von der Bundesstraße 30 abgekommen. Sie prallte...weiterlesen









