Illegale Zucht: 20 Hunde unter "katastrophalen Bedingungen" gehalten

Die Züchterin erschien laut Anzeigenerstattung nach einiger Zeit wieder bei der Dame und nahm den Hund an sich, da dieser angeblich unpfleglich behandelt werden würde. Die Züchterin selbst erstattete deshalb Anzeige bei der Polizeiinspektion Günzburg. Diese Vorwürfe wurden durch die 68-Jährige bestritten.
Im Zuge der weiteren Ermittlungen, konnte festgestellt werden, dass eine entsprechende Zucht auch bei den zuständigen Behörden nicht angemeldet war. Auf Grund des vermeintlichen Diebstahls und der weiteren Erkenntnisse hierzu wurde durch die Staatsanwaltschaft Memmingen ein Durchsuchungsbeschluss beim Amtsgericht Memmingen beantragt.
Am vergangenen Montagnachmittag wurde daraufhin der richterliche Durchsuchungsbeschluss durch Polizeikräfte der Polizeiinspektionen Neu-Ulm und Günzburg zusammen mit zwei Polizeihundeführern der Operativen Ergänzungsdienste Neu-Ulm vollzogen. Weiter befanden sich auch zwei Tierärzte des Veterinäramtes mit im Einsatz.
Im Verlauf der Durchsuchung bei der tatverdächtigen 57-jährigen Hundezüchterin und deren 18-jährigem Enkel, welche im Landkreis Günzburg wohnhaft sind, fanden die Einsatzkräfte zwanzig Hunde und eine Katze vor. Bei den Hunden handelte es sich hauptsächlich um die derzeit angesagte Rasse „Cavapoo“, eine Mischung aus Pudel und King-Charles-Spaniel.
Aufgrund der katastrophalen Haltungsbedingungen und des schlechten gesundheitlichen Zustandes wurden alle Tiere den Besitzern auf Anordnung der Veterinäre vorläufig entzogen. Sie wurden in mehreren umliegenden Tierheimen untergebracht. Im Rahmen der Ermittlungen wurde festgestellt, dass die beiden Züchter in ihrem Haus eine nicht angemeldete Hundezucht betrieben und dabei Kaufinteressenten im ganzen Bundesgebiet bedienten. Auch der zuvor entwendete Hund konnte bei der Hausdurchsuchung wieder aufgefunden werden. Gegen die beiden Hundezüchter wird nun wegen Diebstahls, Steuerhinterziehung und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.