Ulm News, 03.06.2021 12:00
Preis für Dr. Eugen Tausch: Ausgezeichnete Forschung auf dem Gebiet der Chronischen Lymphatischen Leukämie
Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) hat Dr. Eugen Tausch, Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Ulm (Leitung Prof. Dr. Hartmut Döhner), einen von drei Publikationspreisen 2020 der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) erhalten.
Mit seiner Forschung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stilgenbauer leistet er einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Medizin der CLL. Die Auszeichnung wird als besondere Anerkennung für die drei besten veröffentlichten Forschungsleistungen aus der Förderung der EKFS eines Jahres an Nachwuchswissenschaftler*innen vergeben. Pro Jahr erkranken in Deutschland fast 14.000 Menschen an einer Leukämie, davon etwa die Hälfte an einer CLL. Bei dieser Erkrankung vermehren sich reif erscheinende, aber nicht funktionstüchtige Lymphozyten, also eine bestimmte Art der weißen Blutkörperchen, in Knochenmark und Blut aber auch in Lymphknoten, Milz und anderen Organen auf unkontrollierte Art und Weise. Dies führt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, da die betroffenen Organe nicht mehr richtig arbeiten und die Blutbildung im Knochenmark nicht mehr richtig funktioniert.
Der Krankheitsverlauf einer CLL ist stark von Risikofaktoren abhängig. Im Rahmen der Förderung des EKFS-Forschungskollegs gelang Dr. Eugen Tausch die Etablierung eines prognostischen Genpanels auf einer modernen Sequenzierplattform. „Mit dieser konnten wir genetische Risikofaktoren der CLL14-Behandlungsstudie untersuchen, in welcher Patientinnen und Patienten entweder eine Chemoimmuntherapie oder den modernen BCL2-Hemmstoff Venetoclax in Kombination mit dem Antikörper Obinutuzumab erhielten“, erklärt Dr. Eugen Tausch.
Erkrankte mit Mutationen im Tumorsuppressorgen TP53 oder mit Verlust des Chromosoms 17p zeigten unabhängig von der Therapie ein deutlich kürzeres Therapieansprechen, während andere genetische Risikofaktoren nur die Wirksamkeit der Chemotherapie beeinflussten. „Somit konnten wir Patientengruppen identifizieren, die besonders von der neuen Kombination aus Venetoclax und Obinutuzumab profitierten – ein wichtiger Schritt hin zur personalisierten Medizin der CLL“, erläutert Dr. Tausch.
Der Publikationspreis richtet sich an von der EKFS geförderte Wissenschaftler*innen, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn von der Stiftung gefördert wurden. Bei der Entscheidungsfindung wurden Originalarbeiten in Form einer Erst- oder Letztautorenschaft berücksichtigt. Im Universitätsklinikum Ulm werden jährlich rund 50.000 Patient*innen stationär behandelt. Hinzu kommen knapp 300.000 ambulante Quartalsfälle. Rund 6.000 Mitarbeiter*innen leisten an den Standorten des Klinikums universitäre Spitzenmedizin. Mit 29 Kliniken und 15 Instituten bietet das Universitätsklinikum den Patient*innen eine stationäre und ambulante Krankenversorgung auf höchstem Niveau.
Das Universitätsklinikum Ulm verfügt über 1.200 Betten und ist das größte Klinikum zwischen Ost-Württemberg, Schwäbischer Alb, Bodensee und Allgäu. An der Ulmer Universität absolvieren rund 3.350 Studierende ein Studium an der Medizinischen Fakultät. Das Universitätsklinikum Ulm ist eines von vier Universitätsklinika in Baden-Württemberg.






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