Ulm News, 26.02.2021 17:41
Hüttenkoller: Wie man ihn erkennt und besiegt
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Beschreibung: Bewegung in der Natur ist eine gute Therapie gegen Lockdown-Blues.
Fotograf: unsplash / ladyfern
Seit nun fast einem Jahr stehen die Menschen beinahe auf der ganzen Welt vor einer noch nie dagewesenen Herausforderung. Die älteren Generationen haben eventuell noch Erinnerungen an schwierige Zeiten und Entbehrungen, aber die meisten haben Quarantäne, Lockdown und Ausgangssperren noch nie erlebt.
Die sozialen Kontakte werden reduziert, die meisten Menschen sehen nur noch die eigene Familie und wenige Freunde oder Arbeitskollegen. Das Arbeitsleben ist für rund ein Viertel der Menschen nach Hause verlagert worden - immer wenn möglich, soll Home Office praktiziert werden. Auch die Kleinsten sollen zuhause bleiben. Aktuell befinden sich die meisten Kinder noch im Home Schooling, sprich sie sind seit über zwei Monaten nicht mehr in der Schule oder dem Kindergarten gewesen und lernen seit Ende der Weihnachtsferien zuhause. Ein Jonglage-Akt für viele Familien.
Lagerkoller: Wenn die Decke auf den Kopf fällt
Viele Menschen haben in dieser Situation das Gefühl, dass ihnen "die Decke auf den Kopf” fällt. Diese Redewendung beschreibt tatsächlich einen Zustand, der in der Wissenschaft auch als Hüttenkoller oder Lagerkoller bezeichnet wird. Denn in Arbeitslagern, Gefängnissen oder anderen Unterbringungslagern empfinden die Menschen oft genau dieses Gefühl der Enge, des Eingesperrtsein und der Einsamkeit. Der Lagerkoller äußert sich vielfältig, in erster Linie merken Sie schnell, das Sie emotional aus dem Gleichgewicht geraten.
Die Gefühlslage reicht von traurigen, depressiven Verstimmungen über Antriebslosigkeit (Lethargie) bis hin zu Wutanfällen und nervösen, unruhigen Zuständen. In der heutige Situation kennen viele Menschen dieses Gefühlsspektrum nur zu gut und je nach individuellem Umfeld sind die Symptome mehr oder weniger ausgeprägt. Kinder leiden übrigens genauso sehr unter Lagerkoller wie Erwachsene, und können zudem ihre Gefühle noch viel schlechter verstehen. Man sollte daher besonders viel Geduld mit ihnen haben. Aber das ist leichter gesagt als getan und was kann man gegen den Hüttenkoller tun?
Corona-konforme Ideen gegen den Hüttenkoller
Umso wichtiger ist es, etwas gegen den Lagerkoller zu unternehmen. Hier kommen fünf effektive Ideen, die leicht umzusetzen sind und schnell Verbesserung der Gefühlslage bringen.
Ein neues Projekt beginnen (und beenden!)
Wer will, der kann beispielsweise eine Fremdsprache lernen. War es schon lange ein Traum, auf der nächsten Reise nach Paris Ihren Café au lait auf französisch bestellen zu können? Dann ist doch jetzt die die beste Gelegenheit, um mit Preply französisch online zu lernen und aus Ihrem Traum ein Corona-Projekt zu machen. Andere beliebte Projekt zur Zeit sind Heimwerken, Renovieren und Kochkurse. Einmal die Wohnung aufhübschen und etwas Neues, Exotisches kochen bringt frischen Wind in die eigenen vier Wände, in denen Sie ja so viel Zeit verbringen müssen.
Sport und Bewegung: Wichtig für Geist und Körper
Ja, die alte Leier und es wird überall gepredigt. Sport ist wichtig. Gerade für Sportmuffel ist das eigentlich kein Anreiz, sondern eher ein Grund, noch mehr Schuldgefühle zu entwickeln. Aber sieht man es von der anderen Seite: Sport treiben bedeutet nicht, dass man morgen einen Marathon laufen soll. Alleine jeden Tag 30 Minuten körperliche Bewegung wirkt Wunder, vor allem für den Geist.
Man kann sich auch einen schönen Spazierweg in der Nähe suchen, sich gemütliche Sachen anziehen und einfach im Walking-Style loslaufen. Das schafft jeder und man wird sich anschließend wie ausgewechselt fühlen. Frische Luft, mit Glück ein paar Sonnenstrahlen und viel Sauerstoff, der durch Ihren Körper fließt- schon geht es Ihnen vor allem gefühlsmäßig besser. Fahrrad und Inliner sind übrigens auch tolle Alternativen, sich zu bewegen. Und wenn das Wetter mal nicht mitmacht, kann man im Internet nach motivierenden Videos suchen. Die gibt es umsonst, für jeden Sport und auch für Kinder und Senioren! Es ist also für alle was dabei.
Soziale Kontakte schaffen
Soziale Kontakte sind für uns Menschen lebenswichtig, müssen aber gerade, zumindest körperlich, auf ein Minimum reduziert werden. Wer gar in Quarantäne muss, darf die eigenen vier Wände gar nicht mehr verlassen und auch keinen Besuch empfangen. Ähnlich eingeschränkt sind oftmals Bewohner in Heimen. Doch zum Glück gibt es das digitale Zeitalter. Man kann sich mit Freunden und Familie zum Videochat verabreden und wenn man mit der Technologie nicht so gut vertraut ist, helfen Bekante oder Freunde. Also ist Vieles einfacher als gedacht. Digital kann man Freunde sehen, auch mal ein Gläschen gemeinsam trinken und sich austauschen. Es gibt viele Wege aus dem Lockdown-Blues. Der beste Weg ist, man sucht sich spannende, neue Projekte und macht das Beste aus der Zeit!




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