Ulm News, 14.05.2011 08:00
Ein Konzept entsteht: "Ulm: Internationale Stadt"
Ulm ist eine internationale Stadt: Die Unternehmen der Wissenschaftsstadt, die Universität und die kräftige Wirtschaft locken Arbeitskräfte aus aller Welt in die Region. 37 Prozent der erwachsenen Ulmerinnen und Ulmer und 50 Prozent der Kinder haben internationale Wurzeln. Ulm wie auch Deutschland insgesamt stehen vor einer großen gesellschaftlichen Herausforderung: Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich, damit sich die Menschen unterschiedlicher Herkunft zu einer interkulturellen Gesellschaft entwickeln?
Im Januar 2012 wird sich der Ulmer Gemeinderat auf einer Klausurtagung mit der Bedeutung der Internationalität für die Stadtgesellschaft beschäftigen. Grundlage hierzu wird ein Konzept mit dem Titel "Ulm - Internationale Stadt" sein, das derzeit im Fachbereich Bildung und Soziales unter der Federführung von Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle erarbeitet wird. Der Entwicklungsprozess wird vom Sozialplaner der Stadt, Markus Kienle, und der Integrationsbeauftragten Christine Grunert unter Mitwirkung des Internationalen Ausschusses abgestimmt, koordiniert und umgesetzt.
Die erste inhaltliche Weichenstellung erfolgte bei einer Klausurtagung des Internationalen Ausschusses am 15.März.2011 auf dem Eselsberg. Dort wurden ein Leitbild und sechs Handlungsfelder erarbeitet.
Internationalität - Grundlage von Wissenschaft und Wirtschaft
- Integration durch Bildung
- Gesellschaftliche Teilhabe durch Partizipation und Bürgerbeteiligung
- Internationale Begegnung, kulturelle Vielfalt und interreligiöser Dialog
- Interkulturelle Öffnung der Institutionen
- Gemeinsam leben im Alltag
In Fachforen, Arbeitsgruppen und Gesprächen werden bis zur Sommerpause diese Themen nun von Akteurinnen und Akteuren aus Bürgerschaft, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung diskutiert und vertieft. Eine Umfrage zum Stand der interkulturellen Öffnung von Institutionen und Einrichtungen in der Stadt ergänzt das Bild.
Fachforen:
- Internationalität: Grundlage für Wissenschaft und Wirtschaft
26.7.2011, 17 - 19.30 Uhr im Ludwig Erhard Saal der IHK.
Moderation: Oberbürgermeister Ivo Gönner
Mitveranstalter: Universität Ulm, Hochschule Ulm, IHK, Handwerkskammer
- Teilhabe in Politik und Gesellschaft
27.7.2011, 16 - 19 Uhr im Bürgerhaus Mitte
Moderation: Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle
- Internationalität im Unternehmen aus Arbeitnehmersicht
13.9.2011, 16 - 19 Uhr im Mohrensaal des DGB-Hauses
Moderation: Oberbürgermeister Ivo Gönner
Mitveranstalter: DGB
- Interreligiöser Dialog
04.10.2011, 16 - 19 Uhr im Bürgerhaus Mitte
Moderation: Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle
Gesprächskreise (maximal drei Sitzungen):
- Entwicklung einer Willkommenskultur: 09.06., 17 Uhr, Bürgerhaus Mitte
- Internationale Vereinskultur und Bürgerschaftliches Engagement: 24.05, 17 Uhr im Bürgerhaus Mitte
- Sprachliche Bildung ( auf der Grundlage des vor einiger Zeit erarbeiteten Diskussionspapiers Sprachliche Bildung): 23.05., 16 Uhr im Bürgerhaus Mitte
- Zusammenleben in der Nachbarschaft: 06.06., 17.30 Uhr im Bürgerhaus Mitte
Bereits begonnen haben persönliche Gespräche z.B. mit Leiterinnen von Integrationskursen und anderen, die als Expertinnen und Experten aus der Arbeit vor Ort wichtige Anregungen zum Thema geben können.
Über den Sommer werden die Ergebnisse zusammengetragen, den Handlungsfeldern zugeordnet und Handlungsempfehlungen erarbeitet. Nach Rückkopplung insbesondere mit dem Internationalen Ausschuss wird dann vor Weihnachten der Konzeptentwurf dem Gemeinderat und dem Internationalen Ausschuss zur Beratung auf der Klausur im Januar 2012 vorgelegt werden.
Die öffentliche Auftaktveranstaltung am 3.Mai im Bürgerhaus Mitte stieß auf großes Interesse. 130 Gäste folgten den Impulsreferaten von Gari Pavkovic, Integrationsbeauftragter und Leiter des Bildungsbüros in Stuttgart, und Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle. Gari Pavkovic zeigte nochmals die Notwendigkeit auf, das internationale Zusammenleben in der Kommune in ein Gesamtkonzept einzubinden, das nicht nur die Zugewanderten, sondern die gesamte Gesellschaft einbezieht. "Solange eine Hochschule mit Studierenden aus aller Welt "international" ist, eine Schule mit vielen Migrantenkindern aber als "Brennpunktschule"gilt, ist noch vieles zu tun", so Pavkovic. Mayer-Dölle zeigte anhand der Stadtgeschichte und der heutigen Bedeutung der Stadt Ulm auf, dass die kulturelle Vielfalt damals wie heute eine Quelle der Innovation und Kreativität darstellt. Angesichts der fortschreitenden Globalisierung sei die Zufriedenheit in der Bevölkerung mit den Angeboten für und der Einbindung von Zugewanderten in der Stadt eine wichtige Voraussetzung für den sozialen Frieden.
Am Ende der Veranstaltungen nutzen zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich in Listen für die Teilnahme an Fachforen und Gesprächskreisen einzutragen.







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