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Ulm News, 15.02.2021 12:43

15. Februar 2021 von Ralf Grimminger
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Thomas Kienle fordert den Einsatz zukunftsfähiger Antriebstechnologien für wirksamen Klimaschutz


Im Bantleon-Forum fand kürzlich ein Treffen der eFuels Allianz ganz besonderer Art statt. Eingeladen hatte der Landtagskandidat und CDU-Fraktionsvorsitzende im Ulmer Gemeinderat Dr. Thomas Kienle um für den Einsatz von efuels, den allein signifikant klimaneutralen Kraftsoffen zu werben. 

EFuels, oder auch reFuels genannt beschreiben synthetische Kraftstoffe, klimaneutral hergestellt aus Wasserstoff und CO2. Die Veranstaltung fand hybrid (online und präsent) im Bantleon Forum für Wissen & Dialog statt, das regelmäßig innovative Entwicklungen aufgreift, die zu einer nachhaltigen Welt in Balance beitragen. „Nicht der Antrieb ist das Problem, sondern der Tankinhalt“, begrüßte Kienle, dass das Kabinett in Stuttgart seit dem 19.1.2021 zumindest für Schienen, LKW und Busantriebe refuels als möglichen ecoeffizienten Kraftstoff erkannt hat, um ohne negative Sozialeffekte die Klimaziele zu erreichen.“
„Die weltweit 1,3 Mrd. PKWs müssen aber unser Hauptfokus sein, nur so gibt es effektiven Klimaschutz“ Warum, erläuterte Prof. Dr. Franz-Josef Radermacher, Leiter des Ulmer Forschungsinstituts für angewandte Wissensverarbeitung (FAW) neben den wirtschaftlichen Stabilisierungspotentialen synthetischer Kraftstoffe, auf das Klima und einer möglichen Kopplung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung, insbesondere in Schwellenländer. Es geht darum Lösungen zu finden, wie die aktuell etwa 1,3 Milliarden Verbrenner (PKW) klimafreundlich betrieben werden können, so Rademacher, denn ein Großteil der PKW-Nutzer werde niemals elektrisch in den „Genuss“ eines E-Fahrzeugs kommen können.
Mangels Budgets, mangels grünem Strom und nicht realisierbarer Infrastruktur. Radermacher setzt mit dem 2020 in Ulm gegründeten Verein global energy solutions e.V. auf einen globalen Ansatz, mit technologischen Lösungen und einer daran gekoppelten Schaffung von sozialer Sicherheit. Der Ulmer Wissenschaftler mahnte abschließend zu Technologieoffenheit und unterstrich mit kompromisslosen Fakten, dass ohne die Nutzung von eFuels, mit globaler Agenda, das Klimaproblem nicht zu lösen sei. Technisch verfügbar, begegnen eFuels doch einer Menge regulatorischer Hürden, kritisierte Dr. Peter Seifried, Vorsitzender des eFuels Alliance e.V. die aktuellen Problemstellungen aus Perspektive der Alliance und themennaher Verbände. Die eFuels Alliance hat mittlerweile zahlreiche Mitglieder und Unterstützer aus unterschiedlichen Industrie- und Branchenzweigen. Ein wesentliches Ziel der Alliance ist die Wahrnehmung und Umsetzung CO2 als wichtigen Rohstoff und Gestaltung eines Kreislaufs auf den Weg zu bringen. Die Alliance steht und arbeitet für eine eFuels Zukunft, aber ausdrücklich neben und nicht an Stelle elektrischer Antriebe. Power to X (PtX) lautet der strategische Ansatz, dabei steht das X für flüssigen, klimaneutralen Kraftstoff. Die wesentlichen Vorteile sieht die Organisation dabei in der hohen Energiedichte, im guten logistischen Handling, angemessener Sicherheit, sowie der Möglichkeit vorhandene Infrastrukturen (Tankanlagen, Leitungen, etc.) nutzen zu können. Tobias Block, ebenfalls Vertreter des eFuels Alliance e.V. verwies ergänzend auf wichtige technologische Lösungsansätze im Kontext notwendiger regulatorischer Anpassungen. Nur so lasse sich ein fairer Wettbewerb, Technologie unabhängig realisieren. Akuten Handlungsbedarf sieht der ehemalige VDA-Mitarbeiter in der Anrechenbarkeit synthetischer Kraftstoffe innerhalb der Flottenbilanz, ebenso eine Anpassung der Energiesteuer auf betreffende Energieträger. „Alle politischen Zahnräder müssen, laut Block, ineinandergreifen, um eine einen attraktiven, internationalen Anbieter- und Abnehmermarkt zu schaffen“. Unabhängig aller Klimaziele spielt die Wirtschaftlichkeit eine zentrale Rolle, nur so können Investitionen und Akzeptanz geschaffen werden. Wie vielschicht ig die Problemstellungen möglicher, zukünftiger Antriebstechnologien sein können bilanzierte Hannes Bächle, Vertreter der Mahle International GmbH in Berlin. Bächle präsentierte dabei die Perspektiven aus Sicht eines global ausgerichteten Automobilzulieferers mit Auswirkungen auf Flottengrenzwerte, Arbeitsplätze und Standortpolitik. Mahle fährt eine duale Strategie mit Innovations- und Technologiekonzepten. Bächle sieht den aktuellen klimapolitischen Fokus im Kontext alternativer Antriebe nicht weitgehend genug, zumal die Potenziale der elektrischen Antriebe begrenzt und nicht ausreichend sind, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Synthetische Kraftstoffe sind für Mahle ein wichtiges Feld, um die Verbrennermotoren nachhaltig am Leben zu halten.
Mahle geht es nicht darum, die bestehende Verbrennertechnologie zu konservieren, im Gegenteil, mit nachhaltigen Lösungen auf breiter Basis einen Beitrag zu den Klimazielen leisten, ist das Gebot der Stunde. Gerhard Gaule, technischer Leiter der Hermann BANTLEON GmbH, ebenfalls Mitglied des eFuels Alliance, vermittelte einen Überblick über derzeit aktiven Anstrengungen, Reaktionen und Initiativen rund um das Thema eFuels. Als Kernaufgabe der Industrie und Politik sieht Gerhard Gaule hierbei, eine Rückwärtskompatibilität der synthetischen Kraftstoffe technisch und regulatorisch zu realisieren. Hier sieht Gaule einen wichtigen, großen Hebel, für den zwingend notwendigen Werterhalt aller bereits im Umlauf befindlichen Verbrenner PKW. Gaule selbst verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Zusammenspiel von Kraftstoff, Wirkungsgrad, Abgas- und Motorentechnologie. Er berichtet über bereits geplante Initiativen von Maschinenhersteller im Nutzfahrzeug, welche pro aktiv, auf eigene Kosten und Risiko, synthetische Kraftstoffe (HVO Diesel) in der Erstausrüstung einsetzen wollen. „Es gibt durchaus Bereitschaft aus der Wirtschaft, sich der Herausforderung zu stellen, die Politik gerät zunehmend unter Zugzwang.“ Winfried Mack, stellv. Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, stellte in seinem Schlusswort die wichtige Stellung Baden-Württembergs als Innovationslabor mit beachtlicher Lösungskompetenz heraus. „Mit Geboten und Vorschriften erreichen wir unsere Ziele nicht, weder national, schon gar nicht international.“ Der Einsatz synthetischer Kraftstoffe, technologisch ausgereift, weltweit verfügbar, gepaart mit wettbewerbsfähiger und gerechter Regulierung sieht Mack als wichtigen Schlüssel in der Klimakrise. „Klimaschutz ist eine globale Aufgabe, welche globale Lösungen erfordert. Hier gilt es unser Know- how einzubringen und internationale Allianzen zu bilden.“ Mack selbst hat den Einsatz von eFuels bereits wiederholt im Landtag eingefordert, mittlerweile auch mit ersten Erfolgen. „Ich freue mich besonders, dass unser Verkehrsministerium, sich dem Thema nun gegenüber offen positioniert hat. Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns.“ Symbolischer Schlussakt der Veranstaltung war die Übergabe eines konkreten Maßnahmenplans, durch Charlotte Steinkamp, Referentin für Nachhaltigkeit bei Bantleon, der „eFuels“ Agenda, an Winfried Mack. Eine klare Botschaft und politische Agenda.



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