Kirche des Heiligen Bieres in Ulm: Gastronom liest Nachtschwärmern die Leviten

"Die Gastronomie geht ab Montag in den Lockdown ... aber nicht wir. Mit großer Freude laden wir euch ein Mitglieder unserer neuen Kirchengemeinde : Kirche de Heiligen Bieres zu werden. Laut Artikel 4 des Grundgesetztes muss eine freie Religionsausübung zu jeder Zeit gewährleistet werden ! Aus diesem Grund sind Glaubenszusammenkünfte jeglicher Religion auch ab Montag weiterhin erlaubt." Oliver Gomez Chantrero, Chef der Vorglühbar in der Ulmer Altstadt, hatte dies via Facebook angekündigt und erklärt, "Mitgliedsanträge für die Kirche des Heiligen Bieres liegen ab heute Abend für euch aus". Und: "Amen und lobet den Hopfen und das Malz"
Ulmer Nachtschwärmer stiegen prompt darauf ein und lobten den Gastronomen überschwänglich dafür, dass er offenbar einen Dreh und Trick gegen die verordnete Schließung der Bars, Kneipen und Restaurants gefunden hatte. 
Doch dann folgte via Internet die erste virtuelle "Predigt"  von Oliver Gomez Chantrero. Mit einer klugen Rede las der Gastronom seinen Gästen und Freunden die Leviten und appellierte daran, dass sich in den nächsten Wochen endlich alle an die Corona-Regeln halten sollten. Das Auslegen und das Beugen von Regeln habe "uns diese Scheiße eingebrockt". Alle müssten aber verstehen: "Wir alle sind Teil des Problems, wir sind alle Teil der Lösung", so der Prediger der "Kirche des Heiligen Bieres" in Ulm, der alle auffordert, die nächsten vier Wochen die Kontakte einzuschränken, zu Hause zu bleiben und Essen bei den Gastrokollegen zu ordern. "Lasst uns die vier Wochen gemeinsam durchstehen". Dann könnten im Dezember wieder alle durchstarten.