Ulm News, 13.10.2020 15:00
Vorsicht bei der Gartenarbeit – Unfälle im Herbst vermeiden
Ein Garten bedeutet nicht nur Erholung, sondern auch Arbeit: Rasen, Sträucher und Bäume wollen gepflegt werden. Dabei kommt es jedes Jahr zu mehr als 200.000 Unfällen. Wenn die Blätter fallen, ist es für Hobbygärtner am gefährlichsten: 60 Prozent der Gartenunfälle ereignen sich im Herbst. Dabei könnten viele Verletzungen durch einfache Vorsichtsmaßnahmen verhindert werden. Stefanie Thon, Unfallexpertin der IDEAL Versicherung, weiß, was Hobbygärtner im Herbst beachten sollten.
Schnitte und Stiche vermeiden
Vor dem Wintereinbruch wartet auf Gartenbesitzer eine Menge Arbeit: Hecken, Sträucher und Stauden müssen geschnitten, das Laub geharkt und der Rasen ein letztes Mal gemäht werden. Bei diesen Tätigkeiten ist jedoch besondere Vorsicht geboten, denn häufig kommt es dabei zu Schnitt- und Stichwunden. Vor der Gartenarbeit sollten Hobbygärtner daher Werkzeug und Maschinen gründlich auf Defekte und Verschleißerscheinungen untersuchen und dabei unbedingt darauf achten, dass elektrische Geräte ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt sind. „Außerdem empfiehlt sich geeignete Kleidung, wozu beispielsweise festes Schuhwerk mit Profil sowie schnittfeste Handschuhe gehören“, informiert Stefanie Thon. Beim Holzspalten oder bei Arbeiten mit der Kettensäge ist zusätzlich das Tragen einer schnittsicheren Hose oder einer Schutzbrille sinnvoll. Wer mit der Gartenschere arbeitet, sollte darauf achten, dass sie vom Körper weg zeigt – dies gilt besonders für elektrische Modelle. „Letztere auf keinen Fall über den Kopf halten, da man dabei schnell die Kontrolle über das Werkzeug verlieren kann“, warnt Thon.
Herumliegendes Laub am besten mit einem Laubrechen zusammenkehren. Laubbläser besser vermeiden, das schont die Nerven der Nachbarn und die Umwelt. In manchen Fällen kann eine Laubdecke sogar sinnvoll sein: Sie schützt Pflanzen vor Frost und bietet gleichzeitig einen Unterschlupf beispielsweise für Igel.
Sturzgefahr minimieren
Neben Schnitt- und Stichverletzungen kommt es bei der Gartenarbeit häufig zu Stürzen. „Besonders im Herbst ist die Rutschgefahr durch feuchte Erde und nasses Laub hoch“, so die Unfallexpertin. Daher gilt: Laub von glatten Flächen wie Treppen oder Terrassen entfernen. Aber auch Gartenschlauch und Elektrokabel können schnell zu Stolperfallen werden und sollten daher aus dem Weg geräumt sein. Und nicht immer ist eine Leiter notwendig: Zum Abschneiden morscher Zweige reicht manchmal schon eine Schere mit langem Griff. Für die Obsternte empfiehlt sich ein spezieller Obstpflücker. Das Entlauben der Regenrinne ist in der Regel nur mit Leiter möglich. „Beim Aufstellen auf einen sicheren, festen Stand auf ebener Fläche achten und überprüfen, ob die beiden Holme gut aufliegen“, rät Thon. Wenn möglich, eine Leiter mit höhenverstellbarer Stütze verwenden.
Wer eine Anlegeleiter nutzt, sollte sie in einem Winkel von rund 70 Grad aufstellen. Dabei kann auch die sogenannte Ellenbogen-Methode hilfreich sein: Um den Winkel zu prüfen, sollten sich Hobbygärtner dazu mit einem Fuß an die erste Stufe der aufgestellten Leiter stellen und den angewinkelten Arm in Richtung Leiter strecken. Der Winkel ist richtig, wenn der Ellenbogen die Leiter berührt. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme: Bei Anlegeleitern niemals die obersten drei Sprossen besteigen.
Richtige Wundversorgung
Auch mit vermeintlich harmlosen Kratzern sollten Gartenliebhaber nicht zu sorglos umgehen. „Sogar kleinste Verletzungen – etwa durch einen Dornenstich oder einen hervorstehenden rostigen Nagel – können für Hobbygärtner gefährlich werden“, warnt die IDEAL-Expertin. Denn es besteht immer die Gefahr, dass Bakterien in die Wunde gelangen. „Eine Infektion kann im Ernstfall zu einer Blutvergiftung führen“, ergänzt Thon. Besonders wichtig ist für Hobbygärtner daher die Tetanusimpfung: Sie schützt vor einem tödlichen Wundstarrkrampf, der durch Clostridien ausgelöst werden kann – eine Bakterienart, die beispielsweise in der Erde, aber auch im Staub zu finden ist. Wer sich bei der Gartenarbeit oberflächlich an der Haut verletzt, sollte die Wunde mit Wasser reinigen, desinfizieren und mit einem Heftpflaster vor Schmutz schützen.
Bei schweren Verletzungen am besten sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Gut zu wissen: Eine finanzielle Absicherung gegenüber möglichen Unfallfolgen bietet nur eine private Unfallversicherung, da die gesetzliche Unfallversicherung nicht in der Freizeit greift.







Highlight
Weitere Topevents




Zur Messer-Attacke in der Ulmer Innenstadt gibt es neue Erkenntnisse
Diese neuen Erkenntnisse sind nicht gravierend: Staatsanwaltschaft und Polizei geben lediglich bekannt,...weiterlesen

Messer-Attacke unter drei Türken - wohl ein Familienstreit - mitten in der Ulmer Innenstadt - zwei Schwerverletzte - schockierte Passanten
Zwei Schwerverletzte sind die Folge eines offenbaren Familienstreits, der am Samstagabend gegen 20.00 Uhr...weiterlesen

Die Zukunft der Fenster: Nachhaltige Materialien für eine grünere Architektur
Die Architektur von morgen steht vor großen Herausforderungen. Klimawandel, Ressourcenknappheit und der...weiterlesen

Busfahrer trinkt während Linienfahrt Alkohol - Verfahren eingeleitet
Am Sonntagabend, dem 03.08.2025, wurde der Polizeiinspektion Neu-Ulm gegen 22:45 Uhr mitgeteilt, dass ein...weiterlesen

Schwerer Unfall zwischen Auto und Traktor - vier teils Schwerverletzte, darunter zwei 4-jährige Kinder
Ein sehr schwerer Unfall ereignete sich auf der Landesstraße L 1229 zwischen Gerstetten/Gussenstadt heute...weiterlesen

Langeweile im Sommer: Ideen und Inspirationen für einen unterhaltsamen Zeitvertreib
Der Sommer ist die schönste Zeit des Jahres. Doch für viele Menschen bedeutet der Sommer auch Langeweile...weiterlesen

Lkw-Fahrer weicht auf B30 Stauende aus und kippt um
Ein umgekippter Lastwagen in der Böschung ist die Folge eines Staus am Freitagnachmittag auf der...weiterlesen

Kein Glanzlicht der Woche: Arbeitsagentur Ulm zählt laut Umfrage zu den unbeliebtesten in Deutschland und landet auf 3.-letztem Platz
Deutschlands Arbeitsagenturen vermitteln nicht nur kaum noch Jobs – sie sorgen auch bei den Bürgern...weiterlesen