Ulm News, 30.09.2020 11:50
Leichte Entspannung am Ulmer Arbeitsmarkt
„Seit Corona auf dem Arbeitsmarkt angekommen ist, sank die Arbeitslosigkeit nun im September zum ersten Mal. Ein Rückgang um diese Jahreszeit ist saisonal üblich, wenngleich er heuer etwas schwächer ausfällt als in den Vorjahren“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzender Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. Im Berichtsmonat waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 11 394 Frauen und Männer arbeitslos. Das sind 354 Personen oder 3,0 Prozent weniger als im August und 3 858 oder 51,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent zurück.
Am Stellenmarkt meldeten regionale Arbeitgeber wie im August 1 076 neue Arbeitsstellen. Der Stellenbestand lag mit insgesamt 3 601 Arbeitsofferten um 68 Angebote oder 1,9 Prozent über dem Vormonatswert. „Der Stellenmarkt zeigt sich im Berichtsmonat stabil, aber noch weit entfernt vom Vorkrisenniveau“, verdeutlicht Auch. Die Entwicklung der Anzeigen für Kurzarbeit lässt weiterhin die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt erkennen, wobei in den letzten Monaten deutlich weniger Anzeigen hinzugekommen sind. „Am regionalen Arbeitsmarkt zeigt sich eine leichte Entspannung“, fasst der Agenturleiter die aktuelle Lage zusammen.
Arbeitslosigkeit
Zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit um 3,0 Prozent, zum Vorjahr stieg sie um 3 858 Personen oder um 51,2 Prozent an. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) waren 7 522 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 241 oder 3,1 Prozent weniger als im August. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter) nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat ebenfalls ab. In Zahlen waren das 3 872 arbeitslose Menschen, 113 Personen oder 2,8 Prozent weniger als im August.
Über beide Rechtskreise betrachtet ging die Arbeitslosigkeit saisonal üblich am stärksten bei den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren zurück. Hier waren 1 655 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 210 oder 11,3 Prozent weniger als im Vormonat. Als eine erfreuliche Entwicklung benannte Mathias Auch die Abgänge in Erwerbstätigkeit. 1 068 Frauen und Männer konnten eine neue Arbeitsstelle finden. „Das sind deutlich mehr als vor vier Wochen und entspricht in etwa dem Vorjahresniveau,“ so der Agenturleiter. In Zahlen waren das 273 oder 34,3 Prozent mehr als im August, zum Vorjahr 33 oder 3,0 Prozent weniger. Auf der anderen Seite mussten sich aufgrund von Entlassungen oder Aufgabe ihrer selbstständigen Erwerbstätigkeit 1 139 Personen arbeitslos melden, das waren 10,0 Prozent weniger als im August und 2,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Stellenmarkt
Arbeitgeber im Agenturbezirk Ulm meldeten mit 1 076 neuen Stellenangeboten ebenso viele wie im Vormonat. Bedarf meldeten neben den Personaldienstleistern vor allem der Einzelhandel, das Baugewerbe und der Öffentliche Dienst. Der Stellenbestand lag mit 3 601 Arbeitsangeboten um 68 Offerten über dem Vormonatswert. Der Zugang lag um 9,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, der Bestand um 34,9 Prozent.
Kurzarbeit
Vorläufige Daten für den September liegen bis zum 24. des Monats vor; demnach zeigten in diesem Zeitraum 71 Betriebe für bis zu 2 456 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Kumuliert zeigten von März bis zum 24. September 5 719 Betriebe Kurzarbeit für maximal 116 697 Beschäftigte an.
Für den Monat März liegen nunmehr finale Zahlen zur tatsächlich realisierten Kurzarbeit vor. In dem Monat, in dem der Lockdown begann, rechneten im Ulmer Agenturbezirk 1 856 Betriebe für 16 600 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab. Besonders betroffen waren das Gastgewerbe (461 Betriebe mit 2 462 Beschäftigten in Kurzarbeit), der Einzelhandel (233 Betriebe mit 2 469 Beschäftigten in Kurzarbeit) und die Metall- und Elektroindustrie (114 Betriebe mit 5 524 Beschäftigten in Kurzarbeit).
Für die Monate April und Mai liegen statistische Hochrechnungen für die realisierte Kurzarbeit vor. Im April haben demnach 3 516 Betriebe für 57 595 Beschäftigte Kurzarbeitergeld bei der Agentur für Arbeit Ulm abgerechnet. Im Mai waren es 3 237 Betriebe für 57 986 Beschäftigte.
Die Bundesregierung hat jüngst den Bezugszeitraum für Kurzarbeitergeld auf bis zu 24 Monate verlängert. „Betriebe sind gut beraten, wenn sie die Zeit der Kurzarbeit für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten nutzen. Das gilt für Helfer genauso wie für Fachkräfte. Themen wie Digitalisierung, Strukturwandel oder auch Fachkräftemangel und demografischer Wandel sind nicht aus der Welt“, betont Mathias Auch. Die Agentur für Arbeit habe insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen attraktive Förderangebote, so der Agenturchef weiter.
Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm sank die Arbeitslosigkeit um 3,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent zurück. Im Vorjahr lag diese bei 2,5 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das die niedrigste Arbeitslosenquote. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Land blieb unverändert bei 4,6 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 3,2 Prozent. Die Arbeitslosigkeit nahm um 1,7 Prozent ab.
Im Stadtgebiet Ulm waren 3 471 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (2 063) und das Jobcenter (1 408) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 88 Personen oder um 2,5 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 4,8 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land ist Ulm der einzige unter der 5-Prozent-Marke. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,5 Prozent.
Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im September liegen bis zum 24. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Stadtkreis Ulm 55 Betriebe für bis zu 2 336 Beschäftigte Kurzarbeit an. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit auf Kreisebene steht nun für den Monat März fest. In diesem Monat rechneten im Stadtkreis 710 Betriebe für 5 800 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab.
Alb-Donau-Kreis. 4 114 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2 832) oder das Jobcenter (1 282) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 163 oder 3,8 Prozent weniger Menschen als im August. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,4 Prozent.
Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im September liegen bis zum 24. des Monats vor. In diesem Zeitraum wurden im Alb-Donau-Kreis für bis zu 5 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit auf Kreisebene steht nun für den Monat März fest. In diesem Monat rechneten im Alb-Donau-Kreis 563 Betriebe für 4 141 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab.
Im Landkreis Biberach ging die Arbeitslosenquote auf 3,2 Prozent zurück. Das ist die niedrigste Quote unter den Kreisen in Baden-Württemberg. Zum Vormonat sind das 0,1 Prozentpunkte weniger, zum Vorjahr 1,1 Prozentpunkte mehr. Mit 3 809 Frauen und Männern waren 103 oder 2,6 Prozent weniger Menschen arbeitslos als vor vier Wochen. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 2 627 Menschen (minus 73). Das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 182 Frauen und Männer (minus 30).
Vorläufige Daten über Anzeigen zur Kurzarbeit im September liegen bis zum 24. des Monats vor. In diesem Zeitraum zeigten im Landkreis Biberach 14 Betriebe für bis zu 115 Beschäftigte Kurzarbeit an. Die tatsächlich realisierte Kurzarbeit auf Kreisebene steht nun für den Monat März fest. In diesem Monat rechneten im Landkreis Biberach 583 Betriebe für 6 659 Beschäftigte Kurzarbeitergeld ab.







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