Ulm News, 15.09.2020 14:31
Koordinierte Bauarbeiten auf der Tangente
Das Wochenende nutzte die Stadt Ulm, um intensiv am Berliner Ring zu arbeiten.
Text/Fotos: Thomas Heckmann
Das Wochenende nutzte die Stadt Ulm, um auf dem Berliner Ring intensiv zu arbeiten. In der verkehrsarmen Zeit wurden nicht nur Kreuzungen neu asphaltiert, sondern auch Wartungsarbeiten an der Blautalbrücke durchgeführt sowie zahlreiche Bäume gefällt. Nach der Sperrung des Berliner Ring zwischen der nördlichen Zufahrt zur Heilmeyersteige und der kompletten Blautalbrücke über die Bundesstraße 28 legten die bereitstehenden Baumaschinen sofort los. An den beiden Kreuzungen des Berliner Ring mit der Heilmeyersteige wurde die oberste Asphaltschicht abgefräst und zur Wiederverwendung in ein Asphaltwerk gebracht. Noch in der Nacht wurde dann eine Haftgrundierung auf die Tragschicht der Fahrbahn aufgebracht, damit am Samstag ab halb sieben Uhr morgens mit dem Asphaltieren der neuen Deckschicht begonnen werden konnte. Immer wieder kamen Anwohner vorbei, um zu schauen, woher der Baustellenlärm kommt und auch um zurückzufragen, warum denn die Straße abgefräst wird, denn sie sei doch noch gut. Gerhard Fraidel, Abteilungsleiter bei der Stadt UIm, konnte aber erklären, warum die Arbeiten jetzt notwendig sind. Die Tragschicht ist an vielen Stellen verdrückt durch die schweren Lastwagen, die bergab bremsen und bergauf ihre volle Motorleistung auf die Antriebsräder geben. Bevor dieser Verschleiß sich auch in die Tragschicht fortsetzt und damit hohe Reparaturkosten verursacht, wird die Deckschicht erneuert. Durch diese Verdrückungen sind auch gerade auf den Kreuzungen Risse entstanden, durch die Wasser eindringt und in der Frostperiode den Fahrbahnbelag regelrecht sprengt. Während auf den Kreuzungen am Samstag asphaltiert wird, ist auf dem Streckenabschnitt dazwischen der Baubetriebshof aktiv. Die Arbeiter sind mit fünf Motorsägen gleichzeitig aktiv, um zu groß gewordene Bäume und Gebüsch zurückzuschneiden. Wie morsch der eine oder andere Baum dabei ist, der äußerlich gesund ist, zeigte sich, als man das Stahlseil des Rückefahrzeuges am Baum leicht anspannte, um dann mit der Motorsäge zu fällen. Der Baum brach einfach ab, bevor die Säge angesetzt wurde. Die untere Naturschutzbehörde hate eine Ausnahmegenehmigung erteilt, damit bereits zwei Wochen vor Ende der Schutzzeit die Arbeiten durchgeführt werden können, bei denen ebenfalls eine Sperrung des Berliner Ring notwendig gewesen wäre. Nicht so ganz einverstanden zeigten sich einige Dutzend Autofahrer mit den Absperrungen. Der obere Abschnitt der Heilmeyersteige musste vorübergehend zur Einbahnstraße erklärt werden, damit die Bauarbeiten auf der Kreuzung und der Verkehr gleichzeitig durchgeführt werden können. An mehreren Verbotsschildern vorbei und schließlich auch links an einer Verkehrsinsel vorbei ignorierten sie die Gebote. Damit die Sperrung am Recyclinghof durchgesetzt werden kann, musste die Stadt Ulm dort sogar einen Sicherungsposten abstellen, damit nicht Autofahrer die Absperrungen wegschieben, wie an anderen Baustellen im Stadtgebiet passiert. Auf der Blautalbrücke wurde am Samstag gleichzeitig die turnusmäßige Brückeninspektion und Betonsanierungen an den Übergängen von der Fahrbahn zum Geh- und Radweg durchgeführt. Auch diese Arbeiten hätten nur unter eine Vollsperrung durchgeführt werden können. Der Sonntag gehörte dann dem Asphalt zum Abkühlen, damit er seine voll Festigkeit erreichen kann und den Fahrbahnmarkierern, die gleich wieder frische Markierungen angebracht haben, damit am Montagmorgen pünktlich zum Berufsverkehr der Berlinger Ring wieder voll zur Verfügung steht. Mit den Bauarbeiten wollen Fraidel und seine Mita rbeiter eine leistungsfähige Westtangente zur Verfügung haben, die in den kommenden Jahren große Teile des Umleitungsverkehres tragen müssen, wenn die Adenauerbrücke neu gebaut wird und auch die Umgestaltung des Ehinger Tor zur Landesgartenschau für weitere Behinderungen des Durchgangsverkehres durch Ulm sorgt. Der noch fehlende Abschnitt zwischen den beiden Kreuzungen wird am kommenden Wochenende neu asphaltiert und auch dazu wird eine Vollsperrung notwendig sein. Der neue Asphalt wird lärmmindernd sein, die rechnerische Lärmreduzierung von 3 dB wird dabei vom menschlichen Ohr als eine Halbierung der Fahrbahngeräusche empfunden. Die Bauarbeiten hat die Stadt Ulm ganz bewusst so terminiert, um die Behinderungen klein zu halten. Aus Rücksicht auf die verzögerte Fertigstellung des Bahnübergangs an der B28 in Blaustein hat die Stadt sogar die Bauarbeiten kurzfristig um eine Woche nach hinten verschoben, damit nicht zwischen Ulm und Blaustein zwei der vier Überquerungsmöglichkeiten über die Bahngleise gleichzeitig blockiert sind. Text/Foto: Thomas Heckmann
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