Ulm News, 01.08.2020 01:15
War da was? Bürgermeisterwahl in Illerkirchberg und ein Hauch von Wahlkampf
War da was? Wahlkampf? Am Sonntag stehen fünf Kandidaten in Illerkirchberg erneut zu Wahl, nachdem es vor drei Wochen keiner der fünf Bewerber über die 50 Prozent-Hürde geschafft hat. Nicht wenige Illerkirchberger sind allerdings irritiert, weil in den letzten Wochen bis auf einen keiner der Kandidaten durch übermäßiges öffentliches Engagement aufgefallen ist. Die Wahl wird daher eher schwieriger also vor drei Wochen.
Es begann schon nach dem Wahlgang vor drei Wochen. Es hielten nicht alle Kandidaten, offenbar mit Neuen Medien nicht so ganz auf der Höhe, für nötig, sich zeitnah bei den Wählern zu bedanken. Der 30 Jahre alte Sascha Vespermann (24,3 Prozent) postete dankenswerterweise - anstelle der Gemeindeverwaltung - noch am Abend das Wahlergebnis und das seiner Konkurrenten und versprach, weiter zu arbeiten und zu kämpfen. Der 49-jährige Steffen Buse (21,5 Prozent) tat kund, dass er das Ergebnis überdenken und eine Nacht darüber schlafen wolle.
Der Kreis- und Gemeinderat und stellvertrende Bürgermeister Giuseppe Lapomarda (19,3 Prozent) und der 34-jährige Markus Häußler (34,8 Prozent) gaben etwas später bekannt, auch im zweiten Wahlgang, bei dem die einfache Mehrheit zum Sieg reicht, anzutreten.
Die Gemeindeverwaltung ihrerseits gab bekannt, dass von gemeindlicher Seite keine weitere Veranstaltung mit und für die Kandidaten geplant sei. Offenbar war alles gesagt.
Dass am Sonntag Bürgermeisterwahl ist, wurde den Illerkirchbergern klar, als zwei Wochen nach dem ersten Wahlgang die Unterlagen für die Stichwahl im Briefkasten lagen. Bis auf Sascha Vespermann fielen die Kandidaten, die sich um einen attraktiven Job in einer Ulm nahen, attraktiven Gemeinde bewerben, in den vergangenen drei Wochen nicht durchgroßes öffentliches Engagement auf. Dabei war es lange vor der ersten Wahl klar, dass es bei fünf Kandidaten einen zweiten Urnengang geben wird. Da könnte man mit etwas Vorausschau schon einen zweiten Wahlflyer oder noch eine zweite Rakete, die zündet und die Wähler begeistert, in der Schublade oder Hinterhand haben. Pustekuchen. Giuseppe Lapomarda verteilte einen – ziemlich handgestrickten – Wahlprospekt mit schönen Fotos von Wiesen. Immerhin: Ehrlich, informativ mit kommunalen Themen - und nicht selbst kopiert.
Markus Häußler klebte einige weitere Plakate, überklebte aber nicht den alten Wahltermin und Steffen Buse postete noch einige Videos auf seiner Facebook-Seite.
Der Einzige, der im öffentlichen Raum spür-und erkennbar zeigte, dass er Bürgermeister werden will, war der nach der ersten Wahl zweitplatzierte Sascha Vespermann. Er investierte erkennbar Geld in einen übersichtlichen Internetauftritt, verteilte einen professionellen Prospekt, sammelte über 100 Unterstützer-Unterschriften. war vor dem Supermarkt oder Gartencenter anzusprechen und plakatierte großzügig, allerdings schwerpunktmäßig im Ortsteil Oberkirchberg, wo er ohnehin schon ein gutes Ergebnis eingefahren hatte. Was nichts aussagt. Die Zahl der Plakate war einigen Bürgern schon wieder zu viel. Und im Ortsteil Unterkirchberg kommt es nun mal grundsätzlich nicht so gut an, wenn jemand in Oberkirchberg erfolgreich oder beliebt ist. Umgekehrt gilt das natürlich auch.
Corona hin, Corona her, ein bisschen mehr Buhlen um die Wählerinnen und Wähler hätte schon sein dürfen. Das ist auch in Pandemie-Zeiten möglich. So sind nach diesem irritierenden Nicht-Wahlkampf viele Wahlberechtigte etwas ratlos, die Entscheidung am Sonntag ist schwieriger als beim ersten Wahlgang. Und wer die Wahl am Sonntag auch gewinnt, tut das nicht mit Pauken und Trompeten. Ein Bürgermeister, der nicht mit einigermaßen klarer Mehrheit gewählt wird, startet nicht stark
ins neue Amt und muss sich seine Position erst erarbeiten. Dafür aber dürfte jeder der Kandidaten nach diesem Wahlkampf im Schongang noch Luft haben.
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