Ulm News, 21.06.2020 08:00
Wenn Sex krank macht - Immer mehr Geschlechtskrankheiten in der Region
In Ulm sowie den Landkreisen Alb-Donau und Biberach ist die Zahl der Menschen, die wegen einer Geschlechtskrankheit behandelt wurden, leicht gestiegen: von 744 Versicherten im Jahr 2014 auf 858 Versicherte im Jahr 2018. Dies geht aus einer Auswertung der AOK Ulm-Biberach hervor.
Geschlechtskrankheiten sind für viele ein Thema, über das man nur ungern spricht. Dabei haben die meisten Menschen im Laufe ihres sexuell aktiven Lebens irgendwann einmal mit einer sexuell übertragbaren Infektion (STI - sexually transmitted infections) zu tun. Zwar sinkt die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland seit 2015 kontinuierlich, aber gleichzeitig lässt sich gerade bei jüngeren Menschen ein Anstieg anderer Geschlechtskrankheiten beobachten.
Weit verbreitet sind beispielsweise Chlamydien, Herpes, Filzläuse, Pilzerkrankungen und Feigwarzen. Aber auch Tripper und Syphilis kommen wieder häufiger vor. Die möglichen Folgen reichen vom lästigen Jucken bis zur lebensbedrohlichen Erkrankung.
In Ulm sowie den Landkreisen Alb-Donau und Biberach ist die Zahl der Menschen, die wegen einer Geschlechtskrankheit behandelt wurden, leicht gestiegen: von 744 Versicherten im Jahr 2014 auf 858 Versicherte im Jahr 2018. Dies geht aus einer Auswertung der AOK Ulm- Biberach hervor. In Baden-Württemberg waren 20.783 AOK-Versicherte wegen einer Geschlechtskrankheit in Behandlung: 11.257 Frauen und 9.526 Männer. Männer und ganz besonders Frauen zwischen 20 und 35 Jahren sind am häufigsten betroffen.
In der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen sind doppelt so viele Frauen wie Männer erkrankt. Bei den HIV-Infektionen gibt es einen rückläufigen Trend. In Baden-Württemberg sind die Fälle in dem Vierjahreszeitraum von 347 auf 297 zurückgegangen – 81 Frauen und 216 Männer. „Oft verursachen sexuell übertragbare Krankheiten keine Beschwerden und bleiben deshalb unbehandelt“, sagt Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Zu den häufigsten Anzeichen einer solchen Erkrankung gehören Ausfluss aus Harnröhre oder Scheide, genitale Geschwüre, Schwellungen der Leistengegend oder der Hoden und Unterbauchschmerzen.“ Wenn Geschlechtskrankheiten frühzeitig erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln, auch wenn nicht alle komplett heilbar sind. Die Ärztin dazu: „Sexuell übertragbare Krankheiten können zum Teil zu schweren Folgeschäden führen. Beispielsweise kann eine Chlamydien-Infektion die Ursache für Unfruchtbarkeit sein, Infektionen mit humanen Papilloma-Viren oder auch mit Hepatitis B können Krebserkrankungen zur Folge haben und eine nicht behandelte HIV-Infektion AIDS.“
Zur Prävention der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten sei es daher wichtig, frühzeitig und gezielt über Infektionen und Übertragungswege zu informieren. „Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Infektion. Liegt eine sexuell übertragbare Erkrankung vor, sollten möglichst auch die Sexualpartner auf eine Infektion untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern erhöht das Risiko einer Infektion,“ so Knapstein weiter.
Kondome können zwar das Risiko einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten erheblich reduzieren, jedoch nicht 100-prozentig ausschließen. Daher sollte zusätzlich der Kontakt der Mundschleimhaut mit potenziell infektiösen Körperflüssigkeiten sowie jeglicher Kontakt mit krankheitsbedingten Hautveränderungen vermieden werden. Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte in jedem Fall ärztlicher Rat eingeholt werden. Gute Informationen zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufkl&a
mp;amp;a mp;auml;rung auf ihren Seiten www.bzga.de/infomaterialien/hivsti-praevention und www.liebesleben.de.







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