Ulm News, 16.06.2020 12:36
„Wir werden bald wieder von Fachkräftebedarf sprechen“


Beschreibung: Alexandra Natter und Judith Oldenkott sind die Personalberaterinnen bei der Handwerkskammer Ulm.
Fotograf: HWK Ulm

Eine Umfrage der Handwerkskammern im Land unter ihren Mitgliedern zeigt, dass Handwerksbetriebe intensiv daran arbeiten, wie sie ihren Personalbestand zeitweilig an die Krisensituation anpassen können.
Kurzarbeit, Arbeitszeitkonten- und Urlaubsabbau wurden zum Teil bereits umgesetzt. Aber, auch das ist eine Erkenntnis aus der Umfrage: Kündigungen oder Betriebsschließungen aus wirtschaftlichen Gründen werden derzeit quasi gar nicht geplant, 75 Prozent der Betriebe halten laut Umfrage der Handwerkskammer Ulm ihre Mitarbeiter, 17 Prozent planen, neue Mitarbeiter einzustellen.
„Arbeitgeber und Arbeitnehmer halten im Handwerk zusammen. Das ist ein gutes Zeichen in der Krisenstimmung“, so fasst Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm zusammen. Um diesen Zusammenhalt und die Attraktivität des Handwerks als Arbeitgeber weiter zu stärken, unterstützen nun zwei Personalberaterinnen bei der Handwerkskammer Ulm. Sie helfen den Betrieben jetzt nicht nur, gemeinsame Lösungen in der Krise zu finden oder auch neues Personal zu finden, sondern auch die vorhandenen Mitarbeiter im Betrieb zu halten.
Die Personalberatung der Handwerkskammer Ulm hat in den letzten zwei Jahren knapp 700 Handwerksbetriebe beraten neben Veranstaltungen und Webinaren. Die Handwerksbetriebe zwischen Ostalb und Bodensee nehmen das Angebot zunehmend an. Den richtigen Mitarbeiter zu finden und langfristig im Betrieb zu binden, ist wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit eines Handwerksbetriebes.
Denn es sind die Fachkräfte, die in den Betrieben, in denen die Auftragsbücher gut gefüllt sind, diese abzuarbeiten. Die Betriebe gehen das Thema Personal strategisch an und rüsten sich für den Arbeitsmarkt der Zukunft nach der Krise. „Wir gehen davon aus, dass wir bald wieder von Fachkräftebedarf sprechen. Darauf wollen wir unsere Betriebe vorbereiten. Deshalb verdoppeln wir die Anstrengungen“, so Mehlich.
Während der Krise lassen sich die Betriebe vor allem zu Personalausfall durch Erkrankungen, Quarantänemaßnahmen oder fehlenden Betreuungsmöglichkeiten beraten. Denn davon ist fast jeder dritte der Betriebe im Land betroffen.
Aber auch die normalen Themen gehen weiter. So drehen sich im Schnitt zwei Drittel der Beratungen um das Thema Fachkräfte gewinnen. Auch Mitarbeiter erfolgreich im Betrieb zu halten und Personalmarketing sind wichtige Beratungsthemen. Die Betriebe kümmern sich aber auch um ihr Nachwuchsmanagement. Denn Ausbildung ist noch immer ein wichtiges Instrument, um dem Fachkräftebedarf zu begegnen. Die Betriebe können sich hierzu in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Ulm eintragen oder von der Passgenauen Besetzung beraten lassen. Knapp die Hälfte aller Beratungen der Personalberatung findet in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern statt, insbesondere in den Bereichen Bau und Ausbau sowie im Holz- und Metallbereich. Handwerksbetriebe investieren zunehmend in attraktive Arbeitsbedingungen. 85 Prozent der beratenen Betriebe setzen die empfohlenen Personalmaßnahmen zügig um.
Die Auswertung der Beratungen zeigt zudem, dass 44 Prozent der Betriebe trotz der anhaltenden Suche nach weiteren Fachkräften die Beschäftigten nach der Beratung besser im Unternehmen halten können oder neue Instrumente dafür nutzen (49 Prozent). Die Hälfte der Betriebe geht nach der Beratung auch neue Wege in der Personalgewinnung. Sie entwickeln sich auch in der Personalführung weiter: 64 Prozent wollen ihr Personal nun bewusster und aktiv führen.







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