Ulm News, 09.06.2020 09:00
SWR-Doku: "Wir in den 70ern" mit Hausmann Richard Hinz aus Ulm
Geradezu revolutionär für die 70er Jahre war der Beruf von Richard Hinz aus Ulm. Während seine Frau als Lehrerin die Brötchen verdiente, hielt er als Hausmann die Wohnung in Ordnung: Kochen, Waschen, Bügeln, Kinder versorgen – ganztätig. Richard Hinz wird in der SWR-Dokumentation „Wir in den 70ern! So war’s im Südwesten“ porträtiert. Die Dokumenation wird am Donnerstag, 11. Juni um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt und ist dann für ein Jahr in der ARD Mediathek unter ardmediathek.de zu sehen.
Die Röcke sind kurz, die Haare lang, die Farbe des Jahrzehnts ist Orange und eine Musikrichtung gut zu finden, bedeutet meist, alle anderen abzulehnen. Für die SWR Produktion wurden Menschen, über die das Fernsehen damals berichtet hat, heute erneut besucht: Was ist aus ihnen geworden? Was bleibt als Erinnerung? Was hat sie damals geprägt und wirkt bis heute nach? Auch sie blicken gemeinsam mit den Zuschauerinnen und Zuschauern zurück auf ein spektakuläres Jahrzehnt im Südwesten von Koblenz bis Konstanz. „Wir in den 70ern! So war’s im Südwesten“, zu sehen am Donnerstag, 11. Juni um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen und nach Ausstrahlung für ein Jahr in der ARD Mediathek unter ardmediathek.de.
Auch oder gerade im Südwesten sind die 1970er ein Jahrzehnt des Aufbruchs: 1972 findet in Germersheim eines der ersten Open-Air-Festivals à la Woodstock statt. Musik gibt generell den Ton an: Schlager, Disco, Pop und Rock – überll in der Region gründen sich Fanclubs. Für viele Menschen sind es Jahre des Aufbruchs. Zugleich droht auch im Südwesten erstmals das Ende
des wirtschaftlichen Aufschwungs mit Entlassungen, höheren Benzinpreisen und Fahrverboten.
Hausmann Richard Hinz aus Ulm
Geradezu revolutionär für die 70er Jahre war der Beruf von Richard Hinz aus Ulm. Während seine Frau als Lehrerin die Brötchen verdiente, hielt er als Hausmann die Wohnung in Ordnung: Kochen, Waschen, Bügeln, Kinder versorgen – ganztätig. Vor 50 Jahren war das in der Gesellschaft noch unvorstellbar. Was als Übergangslösung gedacht war, erwies sich für Richard
Hinz als Glücksfall: „Als Hausmann konnte ich mir die Zeit immer einteilen“, sagt er. Auch die irritierten Blicke der „anderen“ Hausfrauen haben ihn niemals gestört: „Die haben wohl gedacht, ich hätte es im Leben zu nichts gebracht…“ Richard Hinz‘ Frau Waltraud sieht das anders. Sie ist bis heute immens stolz auf ihren „Haus“-Mann. Und auch heute noch kümmert sich Richard Hinz
um den gemeinsamen Haushalt.
Porträtiert wurde auch Musical-Star Jutta Weinhold aus Essenheim. Anfang der der 70er Jahre sorgte die deutsche Version des Musicals „Hair“ auch im Südwesten für Furore. Jutta Weinhold aus Essenheim in Rheinhessen stand in einer Hauptrolle immer ganz vorne auf der Bühne. „Es war eine tolle Zeit“, erinnert sie sich heute. Weinhold avancierte von der Sekretärin zum Musical-Star, in nur wenigen Wochen. Auch das war in den 70ern möglich.
Hunderte Mal ist Jutta Weinhold als Sheila im Antikriegs-Musical aufgetreten, zusammen mit späteren Stars wie Jürgen Marcus und Donna Summer: „Musik war unser und mein Leben und ist es bis heute!“ Jutta Weinhold steht mit Mitte 70 immer noch als Sängerin mit ihrer Band auf der Bühne und macht Musik: Metal-Rock von der härtesten Sorte.
Im Fußball wurde 1974 zum ersten Mal das Tor des Monats von einer Frau geschossen, von Bärbel Wohlleben aus Ingelheim, die ebenfalls in der Dokumenation zu sehen ist.
Für die unterhaltsame Dokumentation „Wir in den 70ern! So war’s im Südwesten“ hat der SWR auch nachgefragt, woran Prominente wie Marc Marshall, Pierre M. Krause oder Ursula Cantieni denken, wenn sie die 1970er im Südwesten Revue passieren lassen.









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