Ulm News, 07.05.2020 11:48
Konzert von Xavier Naidoo in Wiblingen: Finanzministerium prüft Vertrag für Klosterhof
Das Konzert des umstrittenen Popstars Xavier Naidoo in Wiblingen im Klosterhof wurde auf den 5. Juni 2021 verschoben. Das Finanzministerium des Landes als Vermieter des Klosterhofs prüft nun aber die Vertragsbestimmungen mit Veranstalter Provinztour und dem Sänger. Das hatte Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir angeregt. Außerdem fordert Rivoir: „Ich erwarte vom Veranstalter, dass er einem Rassisten und Faschisten keine Bühne bietet“.
Der Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) hat gegen den Auftritt des äußerst umstrittenen Sängers Xavier Naidoo protestiert und die Finanzministerin des Landes aufgefordert, die staatlichen Grundstücke nicht für solche politisch sehr zweifelhaften Leute zu vermieten. Rivoir regt an, in die Verträge zur Anmietung landeseigener Liegenschaften einen Passus aufzunehmen, in dem festgehalten wird, dass Kultur- und andere Veranstaltungen mit rassistischen, fremdenfeindlichen und antisemitischen Inhalten nicht gestattet sind. Bei Zuwiderhandeln könne dann die Veranstaltung von der vermietenden Landesbehörde umgehend abgebrochen werden.
Die Finanzministerin antwortete Rivoir und lässt nun prüfen, welche rechtlichen Möglichkeiten das Land hat, die Verträge dahingehend zu ändern. Schwierigkeiten sieht sie offenbar darin, einen entsprechenden Passus in den Verträgen juristisch „wasserdicht“ zu gestalten.
Martin Rivoir fordert nun, bis zur Klärung dieser Frage keine neuen Verträge abzuschließen. Der Konzertveranstalter hatte für Naidoo nun einen neuen Termin im Frühsommer nächsten Jahres am 5. Juni bekanntgegeben. „Ich erwarte vom Veranstalter, dass er einem Rassisten und Faschisten keine Bühne bietet“, sagte Rivoir und verweist auf die jüngsten Äußerungen des Popsängers im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie. Nach Angaben von Rivoir behaupte Naidoo, die Regierung nutze das Coronavirus als tödliche Waffe und wolle gezielt die ältere Bevölkerung umbringen.
Gleichzeitig zweifele Naidoo die reale Gefahr durch die Pandemie an und werfe der Bundeskanzlerin vor, dass es keine Beweise für die Notwendigkeit der Einschränkungen gäbe, kritisiert der Ulmer SPD-Politiker. „Solche Verschwörungstheorien haben in Ulm nichts verloren“, sagt Martin Rivoir.
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