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Ulm News, 30.04.2020 16:14

30. April 2020 von Ralf Grimminger
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ver.di-Geschäftsführerin Maria Winkler: Corona-Krise ist Mahnung und Weckruf zugleich


„Im Gesundheitswesen deckt die Corona Pandemie das politische Dilemma
offensichtlich auf“, beklagt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di
Bezirk Ulm-Oberschwaben die Mangelsituation. 286 betriebliche Interessenvertretungen aus Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens in Baden-Württemberg - darunter auch 41 Einrichtungen im ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben - wenden sich angesichts der aktuellen Entwicklungen als gewählte Vertreter*innen der Beschäftigten mit einem eindringlichen Weckruf an die Landesregierung und Öffentlichkeit. 

Gemeinsam mit ver.di und BIV (Betriebliche Interessenvertretungen der Krankenhäuser Baden- Württembergs) sprechen sie für hunderttausende Beschäftigte in den Einrichtungen und Diensten im Land. „Im Gesundheitswesen deckt die Corona Pandemie das politische Dilemma offensichtlich auf“, beklagt Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben die Mangelsituation. „Die politisch gewollte Bettenreduzierung der letzten 30 Jahre in Deutschland, begleitet von massiver Privatisierung und Ökonomisierung des gesamten Gesundheitswesens, haben Krankenhäuser, Pflegeheime und andere Einrichtungen in eine gesundheitsgefährdende Schieflage gebracht.“ Die Corona-Krise „ist Mahnung und Weckruf zugleich, die Ausrichtung der Gesundheitspolitik wieder am Wohl der Menschen zu orientieren“.
Die 286 Personalrats- bzw. Betriebsratsgremien und Mitarbeitervertretungen, Jugend- und Auszubildenden- sowie Schwerbehindertenvertretungen fordern jetzt mehr Schutz für Beschäftigte und Auszubildende sowie Patient*innen, Bewohner*innen, Klient*innen, eine dauerhafte Aufwertung und Verbesserung der Arbeitsbedingungen, eine Anerkennung ihrer Leistungen in der Krise in Form einer Prämie sowie eine Abkehr von der Ökonomisierung des Sozial- und Gesundheitswesens.
„Seit Montag gilt in den Geschäften und im Personenverkehr die Maskenpflicht. Ich begrüße das“, so Jana Langer OP-Schwestern in der Uniklinik Ulm. Deshalb müssen wir in den Krankenhäusern und in den Betreuungseinrichtungen jetzt dringend in die materielle Lage versetzt werden die Empfehlungen des RKI - nämlich alle 2 Stunden den Mundschutz zu wechseln - auch umsetzen. Nur so können wir die Patienten und Bewohner der jeweiligen Einrichtung vor einer Ansteckung schützen. Ein zweiter und wichtiger Baustein ist die regelmäßige Testung der Beschäftigten. Eine Sache ist mir noch wichtig so Jana Langer: „jeder der glaubt das die jetzt möglichen 12 Stunden-Schichten die Lösung unserer Probleme in der Krise sei, verkennt die desaströse Lage im unserm Gesundheitssystem. Jeder der seit Montag die Erfahrung machen durfte, wie es sich anfühlt mit einer Maske „nur“ einzukaufen, der kann sich vielleicht vorstellen wie es sein muss 12 Stunden mit Vollschutzausrüstung damit zu arbeiten“.
Dr. Thomas Böhm, Koordinator von BIV (Betriebliche Interessenvertretungen der Krankenhäuser Baden-Württembergs): „Unser Gesundheits- und Sozialwesen muss jetzt flächendeckend und am Bedarf orientiert umgestaltet werden. Die Fallpauschalen im Krankenhaus gehören abgeschafft. Die Förderung der Investitionskosten ist immer noch viel zu niedrig. Ohne am Bedarf orientierte Personalbemessungssysteme schaffen es die Beschäftigten nicht mehr. Und wir brauchen Krankenhäuser in öffentlicher Hand. Privatisierungen müssen rückgängig gemacht werden. Unsere Arbeit dient der öffentlichen Daseinsvorsorge, nicht privaten Konzernen bzw. den Dividenden von Aktionär*innen.“
Für Jonas Schamburek, Fachsekretär bei ver.di Ulm-Oberschwaben „hat die Politik zu lange auf Markt und Wettbewerb gesetzt. Die dadurch entstandenen Probleme werden durch die Corona-Krise jetzt noch verschärft. Die Beschäftigten in den Gesundheits- und Sozialeinrichtungen kämpfen seit Jahren um mehr Personal und mehr Geld. Klatschen ist schön – es reicht ih nen aber nicht aus. Daher fordern sie heute die Abkehr von der Ökonomisierung des Gesundheits- und Sozialwesens und tiefgreifende Veränderungen.“



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