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Ulm News, 28.04.2020 17:16

28. April 2020 von Ralf Grimminger
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Videochat mit dem Buddy gegen soziale Isolation


Auch an der Universität Ulm hat das Sommersemester begonnen – aufgrund der Coronapandemie ausschließlich digital. Unter den derzeitigen Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen leiden insbesondere die neuen internationalen Studierenden. Fern der Heimat sitzen viele von ihnen nun allein in einer fremden Stadt. Um ihre neue Umgebung zumindest digital zu erkunden und den Kontakt mit erfahrenen Studierenden zu ermöglichen, hat das International Office der Universität Ulm das sogenannte „Buddy-Programm“ auf ein digitales Format umgestellt.

„Buddys“ sind erfahrene Studierende, die als Mentorinnen und Mentoren den Neuankömmlingen aus dem Ausland dabei helfen, sich hier im Alltag zurechtzufinden und im Unibetrieb einzuleben. Sie unterstützen bei Fragen zur Studienorganisation und verbringen einen Teil der Freizeit mit ihren neuen internationalen Kommilitoninnen und Kommilitonen. Doch persönliche Treffen sind aufgrund der Coronapandemie aktuell nicht möglich.
„Begegnungen finden jetzt mithilfe digitaler Formate statt. Die internationalen Studierenden werden per Online-Meetings und Chats aus der sozialen Isolation geholt“, erklärt Daniela Englisch, Leiterin des International Office der Universität Ulm.
Digitale Veranstaltungen im Buddy-Programm finden in der Regel unter einem bestimmten Motto statt. Am 7. Mai wird es zum Beispiel ein digitales Event mit dem Titel „Eat Together“ geben, bei der es darum geht, sich gegenseitig das eigene Lieblingsessen zu präsentieren und über Esskultur und kulinarische Stereotype zu sprechen. Ziel dabei ist es, dass alle zu Wort kommen, etwas aus ihrer Heimat erzählen und sich so ganz nebenbei kennenlernen. Ende Mai wird die „Game Night“ folgen. Die Studierenden treten bei einem Online-Quizspiel gegeneinander an, und zwar mit Wissensfragen zu Ulm, der Universität, Deutschland und auch den Heimatländern der Teilnehmenden. Ein weiterer ganz neuer Teil des Programms ist außerdem eine Hilfskette, die im Quarantänefall dafür sorgt, dass sich die Studierenden ganz automatisch und ohne Verzögerungen gegenseitig mit Einkäufen versorgen können.
„Für Menschen, die gerade erst ins Land gekommen sind und kein soziales Netzwerk vor Ort haben, ist dies besonders wichtig“, so Englisch. Momentan sind etwa 30 Mentorinnen und Mentoren im Buddy-Programm aktiv. Auf den ersten Blick mag es kurios erscheinen, dass sich die Betreuten und Betreuenden mitunter in ganz unterschiedlichen Winkeln der Welt befinden: Ein Beispiel ist Sohail Sholapure, Masterstudent im Ulmer Studiengang Communication Technology im dritten Semester, der sich momentan aufgrund der Reisebeschränkungen in seiner indischen Heimatstadt Pune aufhält. Er ist trotzdem Mentor im Buddy-Programm geworden und kümmert sich von Indien aus um eine Erstsemesterstudentin an der Uni Ulm. „Die neue digitale Form des Programms treibt also mitunter bemerkenswerte Blüten, und bietet bei allen Defiziten, die ‚Social Distancing‘ mit sich bringt, auch neue Möglichkeiten, an die wir vorher noch nicht gedacht haben“, erzählt Daniela Englisch.
Finanziert wird das 2010 ins Leben gerufene und inzwischen unter Studierenden sehr beliebte Buddy-Programm über Qualitätssicherungsmittel, die von der Studierendenschaft vergeben werden. Auch das internationale Programm „FOKuS – Studienstart Deutsch“ ist komplett auf den Online-Betrieb umgestellt worden. Dabei handelt es sich um ein sprachliches und landeskundliches Vorbereitungssemester der Uni Ulm. Für dieses Sommersemester haben sich über 40 Studierende aus dem Ausland eingeschrieben; aufgrund verlängerter Einschreibefristen kann die Teilnehmerzahl sogar noch steigen.
In diesem Programm bereiten sich die Studieninteressierten auf die anspruchsvollen Deutschprüfungen für den Hochschulzugang vor, sie befassen sich mit Landeskunde und der politischen Kultur der Bundesrepublik, besuchen erste fachliche Lehrveranstaltungen und machen sich mit den hiesigen universitären Lern- und Prüfungsformen vertraut. Vor Beginn der Coronakrise gab es zuletzt einen regelrechte n Ansturm auf FOKuS – Studienstart Deutsch an der Uni Ulm, und die Kurse drohte n aus allen Nähten zu platzen.
„Doch aufgrund von Absagen hat sich für uns die Situation ein bisschen normalisiert. Das heißt, wir können jetzt mit normalen Gruppengrößen von 15 bis 20 Personen arbeiten. Dies lässt sich auch mit digitalen Mitteln noch ganz gut handhaben“, so Jan Rick, Zentraler Koordinator im International Office zur Unterstützung von internationalen Studierenden und Flüchtlingsbeauftragter. Doch ganz gleich, in welchem Programm oder Studiengang die neuen internationalen Studierenden eingeschrieben sind: Ein Studium in Zeiten von Corona ist eine echte Herausforderung. Möglicherweise gibt es Verzögerungen im Studienverlauf, außerdem ist die Arbeit mit Online-Formaten für viele ungewohnt. Dazu kommen häufig noch Sprachprobleme und eine unzureichende IT-Ausstattung.
„Manche ausländischen Studierende können aufgrund von Reisebeschränkungen gar nicht erst nach Deutschland kommen. Und es gibt auch etliche unter ihnen, die durch die Coronakrise ihren Nebenjob verloren haben und gleichzeitig keinen Anspruch auf eine Ausbildungsförderung oder Sozialleistungen haben“, ergänzt Jan Rick.
Neben diesen existenziellen finanziellen Problemen drohen auch aufenthaltsrechtliche Komplikationen, falls das Studium sich verzögert. „Wir nehmen die Sorgen und Probleme unserer ausländischen Studierenden sehr ernst und suchen daher nach kreativen und eben auch digitalen Lösungen, sie in dieser schwierigen Situation zu unterstützen“, erklärt die Leiterin des International Office, Daniela Englisch.



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