Ulm News, 19.04.2020 22:46
Juso-Hochschulgruppe fordert: Studierende zeitnah unterstützen
Wie alle anderen Hochschulen in Baden-Württemberg, stellt sich auch die Universität Ulm auf ein reines Online-Sommersemester ein. Um den Lehrbetrieb zu ermöglichen, sind Lehrende dazu aufgerufen, ihre Veranstaltungen aufzuzeichnen oder anderweitig digital anzubieten.
Aufgrund der kurzfristigen Ankündigung ist es verständlich, dass digitale Lehralternativen bisher nur vereinzelt umgesetzt wurden. „Wir möchten der Universität Ulm keinen Vorwurf machen zu langsam oder falsch reagiert zu haben – im Gegenteil, sie gibt ihr Bestes innerhalb der vorhandenen Möglichkeiten“, sagt Melina Arnold, Vorsitzende der Juso Hochschulgruppe, „landesweit müsste jedoch ein Zeichen zur Unterstützung der Universitäten gesetzt werden - finanziell wie auch inhaltlich”. Eine Möglichkeit bestünde in einem “Optionssemester”, das nicht in die Regelstudienzeit mit einfließt. Auch das Studierendenwerk Ulm hat die Veränderung des Studierendenalltags schnell aufgegriffen und setzt nun neben digitalen Erstsemestertüten auch vermehrt auf psychosoziale Beratung in Zeiten menschlicher Isolation. “Diese Arbeit muss jedoch aufgrund des Wegfalls der Hochschulgastronomie mehr denn je durch eine Erhöhung der Investitionszuschüsse für die Studierendenwerke vom Land Baden-Württemberg unterstützt werden um die Entlassung von Mitarbeitern verhindern zu können”, so Hannah - Sophie Hay, Mitglied der Juso Hochschulgruppe. Die gleichzeitige Finanzierung von Studium und Lebensunterhalt ist für viele Studierende zu einer Herkulesaufgabe geworden. Nach den vergangenen Semesterferien, in denen fast alle studentischen Nebenjobs durch die Corona-Krise wegfielen und einer drohenden Verlängerung des Sommersemesters, könnte dies für viele aus finanziellen Gründen das Ende des Studiums bedeuten. Präsenzveranstaltungen, die sonst durch studentische Hilfskräfte betreut werden, finden im Moment nicht statt. Dadurch fällt ein wichtiger Nebenverdienst für viele Studierende weg. “Diese Studierenden müssen zeitnah unterstützt werden. Die Idee der Bundesbildungsministerin, dafür auf nicht verwendete BAföG-Mittel zurückzugreifen, ist zynisch. Die Mittel wurden wegen zu hoher Hürden, sozialer Stigmata oder schwieriger Familienumstände nicht abgerufen”, stellt Dr. Simon Clausing, stellvertretender Vorsitzender der Juso Hochschulgruppe fest. “Die Unterstützung für aktuell in Not geratene Studierende muss zeitnah und unbürokratisch aus anderen Quellen finanziert werden”. Mit einer Erhöhung der Zahl der studentischen BAföG-Anträge sei außerdem aufgrund elterlicher Kurzarbeit zu rechnen. “Besonders ausländische Studierende, die laut DSW-Sozialerhebung ohnehin deutlich weniger Geld für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung haben, leiden momentan sehr unter den wegfallenden Nebeneinkünften. Hinzu kommt, dass ein reines online-Semester in seiner Qualität nicht mit einem regulären Semester vergleichbar ist. Die Studiengebühren für Studierende aus dem nicht-EU-Ausland verlieren hierdurch jegliche Rechtfertigung und sind mindestens bis zum Ende der Einschränkungen auszusetzen." meint Sven Fauth, aus dem Vorstand Juso Hochschulgruppe Die Juso Hochschulgruppe der Universität Ulm fordert daher die Landesregierung dazu auf, jegliche Studiengebühren für Ausländische Studierende mindestens für die Dauer der Einschränkungen durch die Krise auszusetzen. Die Finanzierungslücke an Baden- Württembergischen Hochschulen muss gestopft werden - auch die Studierendenwerke müssen zusätzlich unterstützt werden. Den Studierenden selbst sollte unbürokratisch und zeitnah aus dem finanziellen Dilemma geholfen werden, um einen rasanten Anstieg der Zahlen der Studienabbrecher*innen zu verhindern!







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