ulm-news.de

Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 09.04.2020 10:44

9. April 2020 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Von Künstlicher Intelligenz bis zu Recyclingverfahren - Roadmap für die Batterieforschung in Europa


Führende Batterieforscher aus ganz Europa haben sich in der Initiative Battery 2030+ zusammengeschlossen und eine "Roadmap" für die nächsten Jahre formuliert. Über die gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung BW (ZSW) gegründete Plattform CELEST ist die Universität Ulm an diesen Aktivitäten beteiligt. 

Um die Batterien der Zukunft zu entwickeln, haben Partner aus Wissenschaft und Industrie aus ganz Europa die Forschungsinitiative BATTERY 2030+ auf den Weg gebracht. Eine Roadmap präzisiert nun die Meilensteine: eine gemeinsame Plattform zur Materialentwicklung mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI), vernetzte Sensoren und Selbstheilungstechnologie für Batterien sowie nachhaltige Herstellungs- und Recyclingverfahren. Über die Forschungsplattform CELEST sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Ulm sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) an dem Konsortium beteiligt.
Der Wandel zur klimaneutralen Gesellschaft erfordert grundlegende Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Energie erzeugen, nutzen – und speichern. Leistungsstarke Batteriespeicher, die gleichzeitig nachhaltig, sicher und günstig sind, sind das Ziel der europäischen Forschungsinitiative BATTERY 2030+. Nun haben die beteiligten Forschungsinstitutionen und Unternehmen eine Roadmap veröffentlicht, die sowohl die Eigenschaften der Batterien der Zukunft definiert, als auch Maßnahmen zur Beschleunigung der Entwicklung aufführt.
Dabei werden drei Hauptforschungsrichtungen identifiziert: „Wir wollen die Suche nach neuen Materialien und dem richtigen Materialmix beschleunigen, neuartige Funktionen auf den Weg bringen sowie Herstellungs- und Recyclingkonzepte etablieren“, sagt Professor Maximilian Fichtner, Leiter der Abteilung Energiematerialien am Institut für Nanotechnologie des KIT, Stellvertretender Direktor am Helmholtz-Institut Ulm und wissenschaftlicher Sprecher des Zentrums für Elektrochemische Energiespeicherung Ulm-Karlsruhe (Center for Electrochemical Energy Storage Ulm & Karlsruhe, kurz CELEST). „Mit BATTERY 2030+ bringen wir nun die Expertise auf den jeweiligen Teilgebieten in ganz Europa zusammen und arbeiten koordiniert. So haben wir die Chance, in der Batterieentwicklung weltweit vorne mitzumischen, auch im Wettbewerb mit den USA und Asien.“

Beschleunigte Materialentwicklung mit Künstlicher Intelligenz

Um zu lernen, wie sich bestimmte Materialien verhalten und wie sie eingesetzt werden müssen, um bestimmte Eigenschaften hervorzurufen, soll mit Battery 2030+ zunächst eine weltweit einzigartige Hochdurchsatzanlage (MAP, Materials Acceleration Platform) aufgebaut werden. Die Kombination von automatisierter Synthese, Charakterisierung und Materialmodellierung sowie Data Mining Techniken und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Versuchsauswertung und –planung soll die Entwicklung von neuen Batteriematerialien entscheidend beschleunigen. Aufbauend auf dieser gemeinsamen Plattform wird sich BATTERY 2030+ an die Analyse der Eigenschaften von Materialschnittstellen machen, etwa der Schnittstelle zwischen Elektrode und Elektrolyt oder zwischen aktivem Material und unterschiedlichen Zusätzen. Dieses „Schnittstellengenom“ (BIG, Battery Interface Genome) soll den Forscherinnen und Forschern dabei helfen, vielversprechende Ansätze für neue, hochleistungsfähige Batterien zu entwickeln.

Intelligente Funktionalitäten 

Externe Faktoren wie extreme Temperaturen, mechanische Beanspruchung, übermäßige Leistung während des Betriebs oder einfach nur die Alterung im Laufe der Zeit, wirken sich nachteilig auf die Leistung einer Batterie aus. Die Forscherinnen und Forscher von BATTERY 2030+ haben sich deshalb vorgenommen, gemeinsam intelligente und vernetzte Sensorkonzepte zu entwickeln, die zukünftig chemische und elektrochemische Reaktionen direkt in der Batteriezelle beobachten sollen. Sie könnten frühe Stadien des Batterieversagens oder unerwünschte Nebenreaktionen entdecken, die zur Batteriealterung führen.
Außerdem sollen die Batterien der nächsten Generation mit „Selbstheilungskräften“ ausgestattet werden: Schäden im Inneren einer Batterie, die sonst zu einem Batterieversagen führen, können durch geschickten Materialeinsatz ausgeglichen werden. Durch Sensoren und Selbstheilung sollen die Batterien zukünftig noch zuverlässiger und ausdauernder werden. So werden auch gebrauchte Zellen von hoher Qualität für einen zweiten Einsatz attraktiv.
Außerdem verfolgt Battery 2030+ bereits bei der Entwicklung das Ziel einer möglichst großen Nachhaltigkeit. Parameter wie ressourcensparende Herstellbarkeit, die Recyclingfähigkeit, kritische Rohstoffe und Toxizität fließen direkt in die Algorithmen der MAP-basierten Entwicklung neuer Batteriekonzepte ein.
Die ersten Vorhaben aus der Roadmap für BATTERY 2030+ wurden von der EU bereits bewilligt und können nun starten. CELEST ist dabei entscheidender Akteur im Projekt zur beschleunigten Materialentwicklung, Modellierung und Datenauswertung mittels KI sowie der damit verbundenen autonomen Robotik.



Sunmio-GetränkCube Store Ulm - Banner kleinUlm-newsSparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1
Okt 28

Fataler Frontalzusammenstoß in Europastraße-Unterführung in Neu-Ulm
Drei Verletzte forderte ein schwerer Unfall am Sonntagnachmittag auf der Europastraße in Neu-Ulm.  weiterlesen


Okt 31

Schwerer Unfall bei Blaustein - Frau überschlägt sich mit ihrem Auto
Schwere Verletzungen erlitt eine 33-jährige Frau am Dienstagnachmittag bei einem Verkehrsunfall zwischen...weiterlesen


Okt 29

Motorradfahrerin prallt gegen Pkw
Eine 25-jährige Motorradfahrerin überholt bei Senden eine Kolonne und stößt mit dem Gegenverkehr...weiterlesen


Nov 08

SEK stürmt Schule in Neu-Ulm / Pfuhl
Wie die Polizei heute berichtet, rückte am Wochenende ein Spezialeinsatzkommando (SEK) wegen des...weiterlesen


Nov 04

Von der Straße abgekommen und mehrfach überschlagen
Am Sonntag landete bei einem Unfall bei Erbach ein Ford im Acker. Zwei Insassen wurden dabei verletzt -...weiterlesen


Nov 06

Nochmals unterstrichen: Grand Opening des Cube Store Ulm mit super Preis-Rabatten
Mit einem Grand Opening ist der Cube Store Ulm an den Start gegangen. Fans der Kult-Marke freuen sich...weiterlesen


Okt 28

Autofahrer flüchtet und baut dann einen teuren Unfall
In den frühen Sonntagmorgenstunden sollte ein Autofahrer einer allgemeinen Verkehrskontrolle unterzogen...weiterlesen


Nov 04

Cold Case in Ulm: Bestialischer Mord an Rafael Blumenstock in Ulmer Innenstadt vor 34 Jahren
Ein bestialisches Verbrechen in Ulm vor 34 Jahren: In der Nacht zum 4. November 1990 wurde der damals...weiterlesen



Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben