Ulm News, 19.02.2020 18:12
Wildunfall wirbelt Busfahrplan durcheinander
Zahlreiche verärgerte Schüler und weitere Busfahrgäste gab es am Mittwochmorgen in Dornstadt und Beimerstetten, weil ein Wildunfall den Busverkehr ziemlich durcheinandergebracht hat.
Die direkte Fahrt vom Dornstadter Mittelbühl zum Ulmer Kuhberg um kurz nach sieben Uhr morgens wurde mit 20 Minuten Verspätung in der DING-App angezeigt und nach rund 15 Minuten fuhr ein Bus vor, der nach Auskunft des Fahrers zum Kuhberg fahren sollte. Der Bus war noch keine zehn Meter gefahren, als der Fahrer wieder anhielt, ein Telefonat führte und anschließend seine Fahrgäste aufforderte, den Bus zu verlassen, da er eine andere Fahrt übernehmen muss. Die verärgerten Fahrgäste standen nun wieder an der Haltestelle und wandten sich an ulm-news.
Martin Pöhler, Niederlassungsleiter der verantwortlichen DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee konnte nach einigen Rückfragen klären, wie so etwas passieren konnte. Die Probleme begannen schon gegen halb sieben Uhr, als es nahe Ettlenschieß zu einem Wildunfall kam.
Die Ulmer Polizei rekonstruierte diesen so: Der Linienbus kam an der Unfallstelle als Leerfahrt vorbei, der Fahrer wollte der Unfallstelle über die Gegenfahrbahn ausweichen. Dabei übersah der Busfahrer offenbar einen entgegenkommenden Pkw, der, um einen Frontalzusammenstoß zu verhindern, nach rechts in den Grünstreifen auswich. Der Pkw-Fahrer blieb unverletzt, berührte auch nicht den Bus, riss sich aber den Außenspiegel ab und fuhr auch einen Leitpfosten um. Der Busfahrer blieb als Unfallbeteiligter selbstverständlich vor Ort bis die Polizei den Verkehrsunfall aufgenommen hatte. Das Busunternehmen disponierte wegen des vorübergehenden Fahrzeugausfalls um und schickte einen Bus nach Dornstadt, um die Fahrt zum Kuhberg zu übernehmen.
Gerade als der Bus mit Fahrgästen beladen abfahren wollte, bemerkten die Verantwortlichen, dass auch eine vorhergehende Fahrt von Beimerstetten nach Dornstadt ausgefallen war und in Beimerstetten Dutzende Schulkinder stehen, die keine andere Chance haben, zum Unterricht nach Dornstadt zu kommen. Da die Unfallaufnahme kurz vor dem Ende stand, wurde entschieden, die Beimerstetter Kinder mit dem Bus aus Dornstadt zu holen. In der Hoffnung, dass die Unfallaufnahme schnell erledigt ist, sollte der Unfallbus seine ursprüngliche Fahrt durchführen, hier verschätzte man sich und vergaß auch, die aussteigenden Fahrgäste über die Pläne zu informieren.
Mit einer halben Stunde Verspätung wurde die Fahrt zum Kuhberg durchgeführt, auch wenn manche Fahrgäste sich schon andere Mitfahrgelegenheiten organisiert hatten. Niederlassungsleiter Pöhler bittet die Fahrgäste um Verständnis für das spontane Hin- und Herdisponieren und die Kommunikationspanne.
Text/Archivfoto: Thomas Heckmann
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