Ulm News, 18.02.2020 11:10
Sechs Medaillen für Neu-Ulm Florett-Fechter bei den „Bayerischen 2020“ daheim in eigener Halle
Beschreibung: Die Florettfechter des TSV Neu-Ulm haben bei den Bayerischen Meisterschaften in heimischer Halle zahlreiche Medaillen eingeheimst.
Fotograf: k-media
Die Florettfechter des TSV Neu-Ulm haben bei den Bayerischen Meisterschaften in heimischer Halle zahlreiche Medaillen eingeheimst. Allen voran Laura Blessing, die in der U17 den Meistertitel holte.
Groß war der Jubel auf der Tribüne, als Laura Blessing gegen die Münchnerin Christina Tsogidis den letzten Treffer zum 15:11 setzte. Auf der eigens aufgebauten blütenweißen Finalbahn mit Lorbeerbäumchen, Verbands-Roll-Ups und peppiger Finalmusik konnte die 16-Jährige den Endkampf klar bestimmen und am Ende deutlich gewinnen. „Das hätte ich mir heute nicht erwartet“, sagte die platte, aber überglückliche Siegerin, aber sie war laut Trainer Ivan Taukachou „dermaßen fokussiert und konzentriert, dass ihr erst nach dem letzten Treffer anzumerken war, wie die ganze Anspannung von ihr abfiel.“
Keine Frage, Laura Blessing hatte vor heimischem Publikum mit Familie und Freunden absolute Nervenstärke bewiesen. Dabei hatte es gar nicht so gut angefangen. Im ersten Gefecht der Vorrunde hatte sie gegen Vereinskameradin Geeske Niehues mit 0:5 verloren - Höchststrafe. „Da dachte ich, was ist denn heut los“, sagte Blessing. Aber sie fing sich schnell und konnte sich auch auf ihre Turnierhärte verlassen, war sie doch einen Tag zuvor bei den Aktiven (offiziell Senioren) gestartet und dort als gute Fünfte eingelaufen, sprich: bis ins Viertelfinale gekommen und damit knapp am geteilten dritten Platz vorbeigeschrammt.
Bei der U17 konnte sie im Prinzip nur Francesca Grindle aus Nürnberg im Halbfinale (15:11) und Tsogidis im Finale 15:11 kurzzeitig aus der Fassung bringen, etwa als im letzten Gefecht die zweite Drittelpause beim Stand von 14:9 kam und Blessings Gegnerin nochmals Anweisungen ihres Trainer erhielt. Die Folge: zwei schnelle Treffer von Tsogidis. Aber es wurde nicht noch spannender, denn Laura Blessing brachte den nächsten Treffer an. Durchpusten: viele Fotos, noch mehr Glückwünsche und einige lästige Fragen, zum Beispiel bezüglich ihrer Zukunft.
„Bei den Deutschen mal etwas zu reißen, wäre natürlich schön, oder zumindest mal unter die besten 16 zu kommen“, sagte sie, die seit dieser Saison Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten in der Neu-Ulmer Kieferorthopädie Eichenberg ist, übrigens dem Hauptsponsor der Neu-Ulmer Fechter.
Zu den Deutschen Meisterschaften in Cottbus Ende April ist es noch ein langer Weg, über zwei Quali-Turniere hinweg, unter anderem in Halle/Saale Blessings Neu-Ulmer Vereinskameraden waren nur ein kleines Level weniger erfolgreich. Bei den Aktiven-Herren kam Felix Klaus auf einen hervorragenden geteilten dritten Rang.
Die Bronze-Medaille erreichten bei den U15 auch Lara Kast, bei den männlichen U15 Nils Bosserhoff, der sich als Nummer Eins der Bayerischen Rangliste eigentlich ein bisschen mehr erhofft hatte, und bei der U13 Joshua Kießling.
Bei der U11 und mit einer Silbermedaille bedacht kam David Böhme ein und unterlag nur im Finale Albert Kuhl vom KTF München mit 4:10. Wie überhaupt der KTV mit sechs Titeln gut abräumte und dazuhin noch einmal Gold an den FC München ging. Die Münchner und die großen Neu-Ulmer treffen sich einmal im Monat in der Landeshauptstadt zum Landestraining.
Die Neu-Ulmer Fechter waren mit sechs Medaillen, darunter dem Titel von Laura Blessing, aber zweiterfolgreichster Verein der „Bayerischen“, außerdem mit 21 Startern in neun von zehn Altersklassen top vertreten und zudem mit acht Obleuten bestens ausgestattet, denn jedes Gefecht w
ill auch auf höchstem Level juriert werden.
„Wir sind glücklich, solch ein schönes Turnier erlebt zu haben, das war schon mehr, als bei manch Deutschen Meisterschaften geboten wird“, lobte Birgit Anzenberger, Pr&a mp;auml;sidentin des Bayerischen Fechterverbandes, die Veranstaltung und auch die Cafeteria dazu. Der Fechtsport in Bayern mit rund 3500 Mitgliedern erfahre aber eine Renaissance, sagte Anzenberger - bundesweit sind es fast 25.000 Mitglieder, übrigens wie beim Fußball im DFB, in diesem Fall im Deutschen Fechter Bund vereint. Mit dem TSV Neu-Ulm und seinem Regionalstützpunkt des Bayerischen Fechter Verbandes seit der Fechtsport im Florett in jedem Fall auf einem sehr guten Weg, so die Fecht-Präsidentin.
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