Ulm News, 20.10.2019 09:00
Mathis Tretter mit Soloprogramm „Pop“ zu Gast im Stadthaus in Ulm
Am Freitag, 25.Oktober,ist der unter anderem mit dem Deutschen Kabarettpreis ausgezeichnete Mathis Tretter mit seinem Soloprogramm „Pop“ zu Gast im Stadthaus in Ulm. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
Sein erstes Kabarettprogramm hatte 2003 Premiere. Inzwischen ist er bei seinem sechsten Solo „Pop“ angelangt und gilt als einer der wortgewaltigsten und schärfsten Zeitgeistkritiker, der schon lange aus der allerersten Riege junger politischer Kabarettisten nicht mehr wegzudenken ist. Unter seinen vielen Auszeichnungen finden sich der Deutsche - und der Bayerische Kabarettpeis, sowie der Salzburger Stier und der Deutsche Kleinkunstpreis. Allerdings gab es die beiden letztgenannten für das „kabarettistische Unwesen“, das er zusammen mit seinen Kollegen Claus von Wagner („Die Anstalt“) und Philipp Weber, die ja beide auch schon im Stadthaus gastierten, im wunderbaren „Ersten Deutschen Zwangsensemble“ (2004 - 2014) trieb. “In the future, everyone will be world-famous for 15 minutes.” Andy Warhol meinte es tatsächlich ernst, als er jedem diesen Quatsch versprach. Aus den 15 Minuten sind ja längst 140 Zeichen geworden. Zwar wird auch damit niemand zwingend berühmt, aber mitunter zumindest US-Präsident. Was mit Casting-Shows begann, erreicht in Donald Trump nun endlich seinen sturmfrisierten Höhepunkt: Das Zeitalter des Amateurs. Blogger sind die neuen Journalisten, Hipster die neuen Bierbrauer, AfDler die neuen CDUler. Sänger kriegen den Literatur-Nobelpreis, Kinder erziehen ihre Eltern, das Oval Office ist der neue Hobbykeller. Und außenrum und untendrunter die Welt, die schlingert, dass es selbst den Profis schlecht wird. Die Zehner Jahre: Dilettanz auf dem Vulkan. Die Auskenner dagegen heißen „Lügenbresse“ und „verschisenes Estäplischment“ (sic – wenn Rechte schreiben, führt das nicht zu Rechtschreibung). Einst hat man seine Mängel kaschiert, heute versteckt man seine Fähigkeiten. Wer Adorno zitiert, gilt als großkotzige Elitesau. Aber wenn man sagt: „Adorno? Sie meinen den neuen Fünftürer von VW“ – dann ist man im Gespräch. David Bowie, Prince, Leonard Cohen und George Michael mussten einfach sterben in dem Jahr, in dem alles Pop wurde. Mathias Tretter ist noch da. Lebendiger denn je, böse wie nie, mit dem Programm der Stunde: Pop – Politkomik ohne Predigt. Von einem Profi oraler Präsenz. Mit Plödeleien oberster Populistik. Peziehungsweise, ohne Pescheidenheit: 150 Minuten Ruhm.








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