Ulm News, 11.09.2019 07:00
Schulanfang! Aufgepasst!
Jetzt sind wieder viele Schüler auf dem Weg zur Schule und nach Hause. Zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus. Die Autofahrer müssen also gerade jetzt besondere Rücksicht gegenüber den unerfahreneren jungen Verkehrsteilnehmer nehmen. Zum Beginn des neuen Schuljahr im Land gibt die Polizei wichtige Tipps.
Im Jahr 2018 registrierte die Polizei in Baden-Württemberg 470
Verkehrsunfälle auf dem Schulweg. Dabei wurden 79 Kinder und
Jugendliche schwer und 393 leicht verletzt. Bezogen auf das Schuljahr 2018/2019 registrierte das Polizeipräsidium Ulm in den Landkreisen Alb-Donau, Biberach, Göppingen, Heidenheim und in der Stadt Ulm 47 Schulwegunfälle. 12
Kinder und Jugendliche wurden schwer, 35 leicht verletzt. (ADK: 9
Unfälle, 3 Schwerverletzte und 4 Leichtverletzte.
Die Polizei führt zu Schulbeginn verstärkt Kontrollen durch. Neben
Geschwindigkeitsmessungen an Schulwegen und den Überwachungen, ob
Kinder angegurtet sind, liegt ein Augenmerk auf der Ausrüstung und
Beleuchtung der Fahrräder. Denn zu einem verkehrssicheren Rad gehört
auch ein funktionierendes Licht. Gerade jetzt, wo die Tage wieder
kürzer werden. Wer in Kauf nimmt, bei Dunkelheit zu spät erkannt zu
werden, riskiert sein Leben. Wie das Fahrrad richtig ausgerüstete
ist, darüber informieren die Polizei und ihre Sicherheitspartner
unter www.gib-acht-im-verkehr.de. Um im Falle eines Unfalls die
Folgen zu minimieren appelliert die Polizei an die Eltern, ihre
Kinder zum Tragen eines lebensrettenden Fahrradhelmes zu motivieren.
Eine besondere Gefahr auf der Straße besteht darin, wenn der
Sichtkontakt zwischen Autofahrern und den Schülern eingeschränkt
wird. Oft bringen so genannte "Elterntaxis" ihre Sprösslinge direkt
bis zur Schule. Und sie halten dort, wo es gerade zur Sicherheit der
Kinder nicht erlaubt ist. Die Polizei wird daher besonders zum
Schuljahresbeginn auf das Halten und Parken vor Schulen achten. Sie
bittet die Autofahrer die Sicherheit Ihrer Kinder nicht der
Bequemlichkeit zu opfern. Auch die Ablenkung durch Mobiltelefone kann
auf dem Schulweg zur Gefahr werden. Sowohl für Autofahrer, als auch
für Fußgänger wird dann der Blick aufs Smartphone zu einem
"Blindflug". Mit dem Blick aufs Telefon wird das Umfeld ausgeblendet,
was fatale Folgen haben kann. Die Polizei wird daher zum Schulbeginn
Augenmerk auch auf die Ablenkung im Straßenverkehr richten. Auf
Fahrer und Fußgänger.
Die Tipps der Polizei für einen sicheren Schulweg:
- Eltern sollen gemeinsam mit ihren Kindern bereits vor dem ersten
Schultag den gesamten Schulweg gehen. Achten Sie dabei auf
markante Stellen wie Ampeln, Kreuzungen oder Zebrastreifen. Am
besten üben Sie den Schulweg an einem normalen Werktag unter
realistischen Bedingungen. Informieren Sie sich in der Schule
oder im Rathaus ihrer Heimatgemeinde über einen Schulwegplan mit
empfohlenen Schulwegen. Darin werden Problem- und
Gefahrenstellen aufgezeigt und Möglichkeiten, diese zu umgehen.
- Helle Kleidung und Reflektoren machen die Kinder gerade in der
dunklen Jahreszeit besser erkennbar.
- Erwachsene, die sich selber an die Verkehrsregeln halten und zum
Beispiel nur bei Grün über die Straße gehen, tragen wesentlich
&
; ; ; ;nbs p;zur Verkehrser ziehung der Neulinge im Straßenverkehr bei. Zeigen
Sie ihren Kindern, dass manchmal längere Wartezeiten in Kauf
genommen werden müssen um die Straße sicher zu überqueren. Und
dass das nicht schlimm ist. Auch ist es wichtig, dass Kinder
aufmerksam nach links, nach rechts und wieder nach links schauen
bevor sie eine Straße überqueren.
- Sichern Sie ihr Kind richtig, wenn Sie es im Auto zur Schule
fahren. Dazu gehört, dass der richtige Kindersitz verwendet und
der Sicherheitsgurt angelegt ist. Ein Kindersitz ist bis zum
vollendeten 12. Lebensjahr, wenn Kinder kleiner als 1,50 m sind,
ein Muss. Unterschätzen Sie nicht die Gefahren und Kräfte bei
einem Zusammenstoß. Bei einem Aufprall mit Tempo 50 "wiegt"
jeder Insasse kurzzeitig das 30-fache seines Körpergewichts. Ein
etwa 30 kg schweres Kind wird ungesichert zum "Geschoss" von bis
zu 900 Kilogramm! Ein Aufprall mit 15 km/h kann für Kinder
bereits tödlich sein. Ohne Kindersitz entspricht ein Aufprall
mit 50 km/h einem Sturz aus dem 3. Stock auf Beton.
- Wildes Parken und Halten vor der Schule durch "Elterntaxis"
versperrt sowohl Autofahrern die Sicht auf Kinder als auch den
Kindern die Sicht auf fahrende Autos. Parken Sie nicht auf Geh-
oder Radwegen und beachten Sie Halteverbote. Lassen Sie ihr Kind
an vorgesehenen Parkbuchten zum Gehweg hin aus- und einsteigen.
- Den Weg zur Schule sollten die Kinder mit einem Fahrrad erst
nach bestandener Radfahrausbildung antreten. Die Polizei
empfiehlt dringend, einen Fahrradhelm aufzusetzen. Das Rad
sollte verkehrssicher ausgestattetet sein. Dazu gehören neben
der Beleuchtung auch Schutzbleche, eine Klingel und
funktionsfähige Bremsen. Viele Kinder beherrschen zwar das
Fahrrad auch ohne Radausbildung, allerdings fehlt es ihnen am
notwendigen Gefahrenbewusstsein.
- Schubsen, raufen, drängeln ist an der Bushaltestelle tabu.
Wichtig ist, dass die Kinder einen Abstand zum Fahrbahnrand und
dem heranfahrenden Bus einhalten. Nach dem Aussteigen soll die
Fahrbahn erst dann überquert werden, wenn der Bus die
Haltestelle wieder verlassen hat. Gleiches gilt auch beim
Aussteigen aus dem Auto.
- Auch Autofahr
er m &a mp;amp;uu ml;ssen an Busha l testellen besonders vorsichtig
sein, wenn dort Kinder warten beziehungsweise ein- oder
aussteigen. Hier schreibt die Straßenverkehrsordnung langsames
und bremsbereites Fahren vor. Beim Annähern des Busses an die
Haltestelle mit Warnblinklicht darf nicht überholt werden. Wenn
der Bus mit Warnblinklicht an der Haltestelle steht, darf
maximal mit Schrittgeschwindigkeit (in beiden Fahrtrichtungen)
vorbeigefahren werden.




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