Ulm News, 10.06.2019 18:27
Spektakulär, flott und opulent: Musical "Evita" begeistert auf der Wilhelmsburg das Publikum
Flott, kurzweilig, spektakulär und opulent hat Regisseur Wolf Widder das Erfolgsmusical "Evita" auf die Open Air-Bühne auf der Wilhelmsburg gebracht. Das begeisterte Publikum spendete dem über 100-köpfigen Ensemble und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm großen Beifall. Sowohl bei der Premiere am Freitag als auch bei der Aufführung am Sonntag gab es stehende Ovationen, vor allem für die beiden souveränen "Evita"-Darstellerinnen Julia Steingaß und Maria Rosendorfsky sowie Thomas Christ und Philipp Hägeli (Che), Martin Gäbler (Juan Peron) und Marisa Hartelt, Perons Geliebte, die berührend das Ende ihrer Liason mit dem Staatschef besang.
Ein Hauch argentinischer Leidenschaft soll im Sommer über der Wilhelmsburg schweben, wenn "Evita" gespielt wird. An "Evita", der Inszenierung, dem - nur anfangs kargen - Bühnenbild, den Kostümen, der Chorerografie und den Sängerinnen und Sängern liegt es nicht. In Ulm ist bislang eben noch kein argentinischer Sommer, deswegen sind die Sitzplätze auf der tribüne auch überdacht. Doch bis auf das Wetter passt alles bei "Evita" und auf der Open Air-Bühne auf der Wilhelmburg.
"Evita" ist das Erfolgsmusical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice über das Leben der Präsidentengattin Eva Perón, die zwischen 1945 und 1952 die Herzen ihrer Landsleute in Bann schlug. Als eine der prägenden Frauengestalten des 20. Jahrhunderts war María Eva Duarte de Perón - charismatisch, ehrgeizig, machthungrig - eine Ikone. Sie vereinte viele Eigenschaften großer Frauen, war stilsicher und modisch, außergewöhnlich schön und blond und endete tragisch. Sie starb mit 33 Jahren an Krebs. Eva Peron war damals schon eine Kultfigur, bewegte die Massen in Argentinien und beherrschte die Schlagzeilen wie Jahre später Jackie Kennedy oder auch Lady Diana.
Das Musical wird von einer weiteren geschichtlichen Kultfigur erzählt: Che Guevara besingt den Aufstieg des Mädchens aus einfachen Verhältnissen, die die Männer zu ihrem eigenen Weiterkommen ausnutzt, zur wichtigen Radiomoderatorin bis zur glamourösen, einflussreichen First Lady. Er zweifelt an Evitas Heiligenstatus und behauptet, dass sie für die Armen gesammeltes Geld nur zum Teil an diese weitergibt. Che wird deswegen verhaftet, gefoltert und verhört.
Die Liebesgeschichte, der Aufstieg und das tragische, frühe Ende Eva Persons wird in der Inszenierung von Regisseur Wolf Widder, in der leider die Burg selbst keine Rolle spielt, begeisternd und mit viel Verve, in den ruhigen Passagen auch zart und berührend, wiedergegeben und besungen.
Musikalisch bietet die Rockoper viel Abwechslung von traditionellen Orchesterklängen über zarte Tangomelodien auf dem Bandoneon bis hin zur von der Rockmusikerin Yasi Hofer gespielten E-Gitarre. Besonders eindrucksvolle Momente sind - sowohl visuell, als auch musikalisch - jene, in denen das Volk Evita ehrt oder auf der Straße protestiert - und über 120 Sängerinnen und Sänger einen machtvollen Chor bilden. Auch die jungen Mitglieder der Kinderchöre der Eduard-Mörike-Grundschule Blaustein und Meinloh-Grundschule Söflingen kommen auf der großen Bühne gut zur Geltung. Über allem schwebt aber der Gänsehaut-Song "Don’t cry for me Argentina", dessen Thema im Lauf der Inszenierung immer wieder auftaucht.
"Evita" wird auf der Wilhelmsburg vom Ensemble des Theater Ulm bis zum 17. Juli aufgeführt. Dann wohl auch endlich bei sommerlichen Temperaturen.
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