Ulm News, 07.05.2019 18:42
Joshua läuft schon wieder - 13-jähriger Waisenjunge aus Kinderdorf in Kenia im RKU operiert
Gut überstanden hat Joshua aus Kenia seine Hüft-Operation im RKU in Ulm. Der 13-Jährige wohnt in dem afrikanischen Kinderdorf „Nice View“ in Msambweni, das von der deutschen Familie Dürr aus der Nähe von Roggenburg (Kreis Neu-Ulm) vor 20 Jahren aufgebaut wurde und geleitet wird. Bei Joshua wurde ein schwerer Abrutsch des linken Hüftkopfes diagnostiziert, der in Kenia nicht operiert werden konnte.
Lange litt der Junge deshalb unter Schmerzen. Das RKU hat gemeinsam mit dem gemeinnützigen anerkannten Verein „Projekt Schwarz-Weiß“ jeweils die Hälfte der Kosten für Joshuas Operation und die Reha übernommen. Ende April kam Joshua, ausgerüstet mit einem dreimonatigen Visum und in Begleitung von Denise Dürr, der Tochter der Kinderdorf-Gründer Gudrun und Edmund Dürr, nach Deutschland. Am 29. April wurde Joshua im RKU von der Kinderorthopädin Dr. Rita Taurman operiert.
„Bei Joshua haben wir eine so genannte Imhäuser-Osteotomie vorgenommen, eine komplexe Korrektur des hüftnahen Oberschenkelknochens“, erklärt Oberärztin Dr. Taurman. Dabei wird nach einer Korrektur der Knochen eine Winkelplatte eingebracht. Der Knochen muss nun in den nächsten Wochen heilen. Die rechte hüftgelenksnahe Wachstumsfuge wurde in derselben Operation vorsorglich verschraubt, damit diese gesichert ist, da in bis zu 50 Prozent der Fälle auch diese Seite im Verlauf abrutschen kann.
Seine Operation hat Joshua, der neben Englisch und Kisuaheli auch etwas Deutsch spricht, gut überstanden. Nach einigen Tagen Bettruhe auf der kinderorthopädischen Station im RKU wurde er von Physiotherapeut Eberhard Nill erstmals mobilisiert, er durfte aufstehen und mit Hilfe von Unterarmgehstützen seine ersten Schritte machen.
Noch etwas schwindelig war dem 13-jährigen Jungen dabei. Die kommenden Tage wird Joshua weiterhin intensive Physiotherapie und Gehübungen machen und dann das RKU vorerst in Richtung Roggenburg verlassen, wo er bei Marcel Dürr, einem Sohn der Kinderdorf-Gründer, wohnen wird. „Im RKU wird Joshua dann weitere Reha-Maßnahmen erhalten“, berichtet Dr. Taurman „ambulant und stationär.“
Wenn er wieder auf den Beinen ist, hat Joshua vielleicht auch noch einmal Gelegenheit, das Legoland in Günzburg zu besuchen, wo er vor seiner OP schon einmal gewesen ist. Die Achterbahn dort würde er auf jeden Fall gerne noch einmal fahren. Joshua wurde als Neugeborenes gefunden und im Kinderdorf von Familie Dürr aufgenommen und aufgezogen. Hier besucht er mittlerweile die achte Klasse und wird nach seiner Rückkehr nach Kenia seinen Abschluss machen können.
Das Projekt Schwarz-Weiß wurde 1997 gegründet, 2000 konnte das aufgebaute Kinderdorf die ersten Kinder aufnehmen. Seit fast 20 Jahren finden verwaiste und verwahrloste Kinder dort Schutz, werden medizinisch versorgt, erhalten Schulbildung und werden auch handwerklich ausgebildet. Das Projekt finanziert sich durch Spenden. Nähere Informationen unter www.kenia-hilfe.com.



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