Ulm News, 13.04.2019 11:00
Das Osterparadoxon - Fällt der Ostertermin 2019 aus dem Rahmen?
Die Faustregel zur Festlegung des Osterdatums besagt, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond ist. Aber in diesem Jahr scheint diese Regel nicht zu stimmen, denn Vollmond war doch schon vor ein paar Wochen und Ostern ist erst am 21. April. Warum ist das so?
Fällt der Ostertermin 2019 aus dem Rahmen?
Die Faustregel zur Festlegung des Osterdatums besagt, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond ist. Aber in diesem Jahr scheint diese Regel nicht zu stimmen, denn Vollmond war doch schon vor ein paar Wochen und Ostern ist erst am 21. April. Warum ist das so?
Das Konzil von Nicäa und der Vollmond
Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Das ist die gültige Faustregel, die jeder in der Schule lernt. Aber: Am 20. März 2019 um 22:58 Uhr hat der Frühling 2019 begonnen, am 21. März war Vollmond und somit müsste am Sonntag, den 24. März, eigentlich bereits Ostern gewesen sein. Und da es gleich mehrere Definitionen des Frühlingsbeginns gibt, wie den meteorologischen am 1. März, den phänologischen sowie den astronomischen und zugleich kalendarischen, ist die Verwirrung perfekt. „Der Grund für den diesjährigen Ostertermin liegt rund 1700 Jahre zurück. Die Bischöfe auf dem Konzil von Nicäa beschlossen im Jahr 325, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird, dabei orientierten sich am damals gebräuchlichen Mondkalender.“, erklärt Matthias Habel, Meteorologe und Pressesprecher bei WetterOnline.
Durch das Konzil von Nicäa, dem heutigen Yznik in der Türkei, wurde im 4. Jahrhundert der Streit über den richtigen Ostertermin beendet. Ostern kann nach der Festlegung des Konzils nur zwischen dem 22. März und 25. April gefeiert werden. Matthias Habel ergänzt: „Als Frühlingsanfang wurde damals der 21. März definiert. Man konnte den Frühlingsbeginn damals noch nicht so gut berechnen, wusste aber, dass er niemals später als am 21. März stattfindet. Da der für die Osterberechnung wichtige Vollmond ausdrücklich nach dem „kirchlichen“ Frühlingsbeginn am Himmel stehen muss und nicht etwa am gleichen Tag, beobachten wir den ersten Frühlingsvollmond erst am 19.04. und der Ostersonntag fällt auf den darauf folgenden Sonntag. Dies ist in diesem Jahr der 21. April.“
Das Osterparadoxon
In der Fachsprache wird die Abweichung von der Oster-Faustformel als „Osterparadoxon“ bezeichnet. Davon gibt es mehrere Arten, in diesem Jahr haben wir es mit einer „Positiven Äquinoktial-Paradoxie“ zu tun. Sie besteht immer dann, wenn der tatsächliche Frühlingsanfang bzw. der Frühlingsvollmond nicht an den Tagen eintreten, die dafür im kirchlichen Berechnungsverfahren des Osterdatums verwendet wurden. Der berechnete Ostertermin weicht also von dem Termin ab, der sich ergibt, wenn man die tatsächlichen Zeitpunkte der astronomischen Ereignisse für die Berechnung heranzieht. Die letzten derartigen Osterparadoxien traten 1943 und 1962 auf, die nächsten entsprechenden Osterparadoxien werden wir erst in den Jahren 2038 und 2057 erleben.




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